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GERHARDT

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324 Physikalisch-diagnostische Symptomengruppen.<br />

kann dagegen schon beim Gesunden bis zur rechten Parasternallinie<br />

reichen, und in der rechten Seitenlage entsteht eine absolute bei vielen,<br />

ja bei den meisten sonst gesunden Leuten.<br />

e) Während die meisten Formen von Herzhypertrophie durch unmittelbare<br />

Ernährungsstörung des Herzens oder durch Blutlaufshindernisse<br />

entstehen, wird auch eine »reine Herzhypertrophie«<br />

angenommen, eine Art von Herzhypertrophie ohne Ursache oder, wie<br />

Andere wollen, Herzhypertrophie infolge starker Muskelanstrengung,<br />

sehr reichlicher Ernährung des Körpers oder infolge von Berufsweisen,<br />

die diese beiden ursächlichen Momente mit sich bringen. Das Wenige,<br />

was ich hierüber sagen kann, beschränkt sich auf folgende Punkte.<br />

Funktionelle Herzhypertrophie, vorwiegend den linken Ventrikel betreffend,<br />

kann sich infolge andauernder häufiger Herzpalpitationen entwickeln,<br />

so bei Basedow scher Krankheit, oder infolge öfterer Einwirkung<br />

von Widerständen, die im Gebiete der Körperarterien gelegen,<br />

ebenfalls nur funktioneller Art sind. Dahin gehört die auf Arterienverengerung<br />

beruhende Herzhypertrophie der Bleikranken. Auch starke<br />

Muskelanstrengungen können in dieser Weise Herzhypertrophie zur Folge<br />

haben. Ich habe dies wiederholt bei Leuten, die seit langen Jahren<br />

an Epilepsie litten, nachweisen können. Dass anstrengender Felddienst<br />

Herzhypertrophie erzeugen kann, haben einzelne Erfahrungen der letzten<br />

Kriege ergeben. Schwerere Muskelarbeit bei Leuten, die täglich Lasten<br />

tragen, schwerbeladen Berge oder Treppen steigen, führt zur Hypertrophie<br />

des Herzens, besonders der linken Kammer. Reichlicher Genuss<br />

geistiger Getränke bei der Arbeit steigert das Uebel. Ob vermehrte<br />

Blutmenge (Plethora vera) allein zur Ursache der Herzhypertrophie<br />

wird, ist noch unentschieden. — Nach Romberg entsteht die Hypertrophie,<br />

speziell die des linken Ventrikels besonders dann, wenn diejenigen<br />

Arteriengebiete durch Wandverdickung schwer zugänglich werden,<br />

welchen hauptsächlich durch Aenderung ihres Tonus die Regulierung<br />

des Blutdruckes obliegt, das sind ganz vorwiegend die Eingeweidearterien<br />

des Unterleibs (die „Splanchnicusgefässe"). — In vielen Fällen macht<br />

Erweiterung der Kammern den Anfang und gesellt sich erst später<br />

Hypertrophie hinzu. Die Folgen gleichen jenen nicht mehr ausgeglichener<br />

Klappenfehler. Häufig sind zugleich mehr oder weniger unabhängige<br />

Erkrankungen der grossen Gefässe, der Lunge, der Niere<br />

vorhanden. Immerhin sollte man sich hüten, Fälle, in denen Arterienatherom,<br />

Klappenfehler und Schrumpfniere mitspielen, als Beispiele<br />

jener Herzhypertrophie hinzustellen, die man als reine oder idiopathische<br />

bezeichnet.<br />

Unter die Herzhypertrophien Gesunder würde auch die Herz-

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