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GERHARDT

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222 Auskultation.<br />

Brustwand lufthaltiges Lungengewebe gelagert ist. Verstärkung einzelner<br />

Herztöne kann von Hypertrophie der Muskelwand einzelner<br />

Herzabschnitte herrühren. Aber sie kann auch herrühren von dem<br />

Drucke einer stärkeren Blutsäule auf die arteriellen Klappen.<br />

Besonders<br />

in dieser Beziehung hervorzuheben sind a) die Verstärkung<br />

des ersten Mitraltones durch einen klirrenden, von der Erschütterung<br />

der Brustwand durch verstärkten Spitzenstoss herrührenden Schall.<br />

Dieser Schall kann selbst auf die Entfernung gehört werden und entsteht<br />

entweder bei starker Hypertrophie des Ventrikels oder bei sehr<br />

aufgeregter Herzthätigkeit. Aehnliche, oft leicht fühlbare Verstärkung<br />

des ersten Tons an der Spitze findetsich oft bei Mitralstenose. Traube<br />

suchte sie hier durch geringere Ventrikelfüllung und dementsprechend<br />

grössere Differenz zwischen diastolischer und systolischer Spannung,<br />

also stärkere Anspannung der Vorhofsklappen zu erklären, Sansom<br />

lässt sie in dem hypertrophischen rechten Ventrikel entstehen; gegen<br />

erstere Deutung spricht das zwar seltene, aber doch sicher beobachtete<br />

Vorkommen bei reiner Mitralinsufficienz (so in einem durch Obduktion<br />

bestätigten Fall von verrucöser Endocarditis der Strassburger<br />

TD<br />

TD<br />

Klinik), gegen die zweite die Fühlbarkeit der Erschütterung an derselben<br />

Stelle, wo das praesystolische Schwirren am stärksten ist. Es<br />

dürfte sich wohl am<br />

ehesten darum handeln, dass der schlecht gefüllte<br />

Ventrikel rascher die dem Kontraktionszustand entsprechende<br />

Form annehmen, deshalb seine Wand plötzlicher anspannen kann.<br />

Aelmlich ist wohl der laute erste Ton der frustranen Herzkontraktionen<br />

zu erklären,<br />

b) Verstärkter zweiter Ton der Aorta rührt von<br />

Erweiterung dieses Gefässes oder von gesteigertem Druck in der<br />

Aorta her.<br />

Ist derselbe zugleich klingend, so deutet er auf atheromatöse<br />

Entartung der Gefässwand hin. Der klingende zweite<br />

Aortenton ist höher als der gewöhnliche und enthält ausserdem<br />

noch deutlich hervortretende Obertöne.<br />

Klingen,<br />

Auf letzteren beruht sein<br />

c) Verstärkung des zweiten Pulmonaltones rührt von Erweiterung<br />

der Lungenarterie und dem Druck einer stärkeren Blut-<br />

TD<br />

TD<br />

säule auf die Lungenarterienklappen her und wird als Zeichen<br />

von Stauung im kleinen Kreisläufe betrachtet. Die Verstärkung des<br />

TD<br />

zweiten Tones eines der grossen Gefässe wird für gewöhnlich aus<br />

vergleichender Untersuchung derselben erkannt; ihre zweiten Töne<br />

sind bei Gesunden gleich stark. •— Bei Verstärkung des zweiten Aortentons<br />

ist zumeist auch an der Herzspitze der zweite Ton verstärkt<br />

zu hören, sodass auch hier statt des normalen Trochäus der Jambusrhythmus<br />

auftritt; der verstärkte zweite Pulmonalton pflanzt sich nur<br />

selten in dieser Weise bis zur Herzspitze fort, ist im Gegenteil meist<br />

TD

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