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GERHARDT

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188 Auskultation<br />

lufthaltig ist.<br />

Suchen wir zunächst uns an dem Verhalten der S t i m m e diese<br />

Erscheinungen klar zu machen.<br />

Auskultiert man an der Brustwand<br />

eines Sprechenden, so hört man überall, wo gesunde Lunge anliegt,<br />

leises undeutliches Murmeln.<br />

Man ist nicht imstande, die einzelnen<br />

Worte zu verstehen, die Klänge der Stimme lassen sich kaum durch<br />

erkennen, wie unter begleitenden dumpfen Geräuschen.<br />

Hört man<br />

dagegen über einem luftleer gewordenen, z. B. entzündlich verdichteten<br />

Lappen, oder über einer Höhle die Stimme, so sind die einzelnen<br />

Worte erkennbar, die Klänge deutlich, nur um weniges schwächer,<br />

als ob man sie am Munde des Sprechenden hörte, und sie bringen<br />

eine deutliche Erschütterung im Ohr hervor (Röhrenstimme, B r o n-<br />

c h o p h o n i e).<br />

Es kann sich auch ereignen, dass auf Augenblicke<br />

die Bronchophonie wieder verschwindet, ja es erfolgt dies sicher, so<br />

oft die zuführenden Luftröhrenäste von Schleim verstopft werden.<br />

Man hört also bei wohlerhaltenem Lungengewebe nur unbestimmtes<br />

Murmeln, über ausgebreiteten luftleeren Lungenteilen deutliche Stimme.<br />

Als Grund dieser Erscheinung bezeichnete Laennec bessere<br />

Leitungsfähigkeit luftleeren Lungengewebes.<br />

Darnach würden<br />

die von den Stimmbändern erregten Schallwellen der nach abwärts<br />

in der Luftröhre und in den Bronchien verbreiteten Luftsäule<br />

sich mitteilen, und, nachdem sie durch die Bronchialwände auf das<br />

Lungengewebe übergegangen sind, bei wohlerhaltener Beschaffenheit<br />

zerstreut, bei luftleerer Beschaffenheit gut fortgeleitet werden.<br />

Skoda bestritt diese auf die Leitungsfähigkeit des Lungengewebes<br />

begründete Erklärung. Er weist darauf hin, dass sich in der<br />

normalen Lunge, in der die Alveolen in freier Verbindung mit den<br />

grossen Luftwegen stehen, der Schall leicht bis in die Endbläschen<br />

an der Lungenoberfläche ausbreitet, während in der hepatisierten diese<br />

Ausbreitung nur bis in die kleinen Bronchien stattfinden kann; wenn<br />

auch feste Körper den Schall besser leiten mögen als Luft, so gehe<br />

doch beim Uebergang des Schalls aus dem dünneren in das dickere<br />

Medium durch Reflexion so viel verloren, dass die luftleere Lunge<br />

1<br />

TD<br />

unmöglich den Schall an die Brustwand besser fortleiten könne, wenn<br />

nicht ein neues schallverstärkendes Moment hinzukomme; dieses sucht<br />

Skoda in der Konsonanz: dass sie in der luftleeren Lunge sich viel<br />

TD<br />

stärker geltend mache als in der lufthaltigen, soll darauf beruhen,<br />

dass die Bronchialwandungen in letzterem Fall, wo sie an die Luftzellen<br />

grenzen, weich, im ersteren steifer, somit zur Konsonanz geeigneter<br />

seien. Als direkten Beweis gegen die Laennec sehe Auffassung<br />

führt er die schallschwächende Wirkung<br />

der Verstopfung

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