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GERHARDT

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340 Physikalisch-diagnostische Symptomengruppen.<br />

Anhäufung des Blutes, das nicht in die Körperarterien gelangt, findet<br />

zunächst in dem kleinen Kreislaufe statt, daher die Häufigkeit des<br />

Blutspeiens bei dieser Krankheit. Das Geräusch, das am Herzen bei<br />

Aortenstenose entsteht, gehört zu den stärksten und lautesten, die man<br />

kennt. Es kann manchmal an dem Kopfe des Kranken, ja an der<br />

Lehne seines Stuhles gehört werden.<br />

5) Schlussunfähigkeit der rechten Vorhofsklappe<br />

(Insufficienz der Tricuspidalklappe), ein<br />

Klappenfehler, der selten durch anatomische Veränderungen der Klappe,<br />

meist durch Ueberdehnung des rechten Ventrikels erzeugt, manchmal<br />

bei allgemeiner Dilatation des Herzens, öfter neben anderen Klappenfehlern,<br />

namentlich Mitralstenose vorkommt, daher sich alle wesentlichen<br />

Zeichen auf seine Erkennung neben anderen Herzveränderungen beziehen.<br />

Solcher Zeichen sind drei zu besprechen: a) der Venenpuls,<br />

b) das systolische Geräusch an der Stelle der Tricuspidalklappe, c) die<br />

Schwäche des zweiten Pulmonaltones.<br />

a) Systolischer Venenpuls ist ein sicheres Zeichen von Tricuspidalinsufficienz;<br />

ob nur der Bulbus jugularis oder der Stamm der<br />

Jugularis interna pulsiert, hängt lediglich von der Schlussfähigkeit<br />

der Klappen am Bulbus ab; meist fühlt man gleichzeitig Pulsation<br />

der geschwollenen Leber, selten pulsieren erweiterte Venen an den<br />

unteren Extremitäten, etwas häufiger noch ist der Puls der Cruralvene<br />

fühlbar. Oft fühlt man über den Halsvenen, selten über der<br />

Schenkelvene dem Puls entp rechen de ruckweise Anschwellung und hört<br />

in diesem Fall gewöhnlich auch den Ton der gespannten Venenwand.<br />

Der systolische Venenpuls (vgl. S. 65) unterscheidet sieb von dem<br />

normalen präsystolischen durch zeitliches Zusammenfallen mit Carotispuls<br />

und Spitzenstoss (streng genommen fällt er zwischen beide, nach<br />

dem letzteren, weil die Welle erst bis zum Hals fortschreiten muss, vor<br />

den ersteren, weil dieser erst nach der Verschlusszeit auftritt), meist<br />

auch durch das raschere schnellende Ansteigen; die Grösse der Erhebung<br />

ist aber kein Kriterium, denn bei gewisser Kombination von Minderleistung<br />

des rechten Ventrikels mit kräftiger Vorhofaktion kann der<br />

normale diastolisch-präsystolische Venenpuls Ausschläge geben, die<br />

den Tricuspidalinsufficienzpulsen nicht nachstehen.<br />

Bei ausschliesslicher Berücksichtigung des mit dem Carotispuls<br />

gleichzeitigen Pulsierens können Verwechslungen vorkommen mit einigen<br />

seltenen Zuständen, Mitralinsuficienz mit offenem Foramen ovale,<br />

schwieliger Mediastinitis, Kompression der Vena anonyma durch die<br />

pulsierende Arterie; bei den beiden letzteren Fällen fehlt der Leberpuls<br />

und die Halsvenen schwellen träge an, der zuerst genannte dürfte

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