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GERHARDT

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Venenpuls.<br />

HO<br />

Kx.'sudates. wieder verschwinden, ein Zeichen, dass es irgendwie auf verminderte<br />

Herzthätigkeit zu beziehen ist. Gerade dieser diabolische Cnllaps<br />

beim einfach geschwächten Herzen ist oft recht deutlich und setzt sich bis<br />

in die kleineren Venen des Arms und die Hautvenen am Hals und am Thorax<br />

hin fort: hier ist er besonders leicht zuerkennen, weil die übrigen Venenpulsationen<br />

sich gewöhnlich nicht so weit peripheriewärts fortzuleiten pflegen.<br />

Besondere Bedeutung wurde dem diastolischen Einsinken der Venen von<br />

Friedreich beiirelejrf: er beschrieb es als Symptom schwieliger Mediastinitis;<br />

bei diesem Zustand zieht das ringsum fest angewachsene Herz bei<br />

seiner Kontraktion die vordere Brustwand einwärts, das Zwerchfell aufwärts<br />

: bei seiner Erschlaffung nimmt die Thoraxwand vermöge ihrer Elasticität<br />

sofort wieder die ursprüngliche Lage ein, das Zwerchfell tritt wieder<br />

abwärts, dadurch wird der Thorax plötzlich erweitert, der Blutabfluss aus<br />

den Venen begünstigt: begreiflicherweise wird etwa um denselben Betrag<br />

der Abfluss während der Herzsystole erschwert, es kann deshalb ein systolisches<br />

Anschwellen jenem diastolischen Collaps leicht vorhergehen. Nach<br />

dem vorhin gesagten darf man den diastolischen Venencollaps aber nur<br />

dann auf schwielige Mediastinitis beziehen, wenn wirklich die ausgedehnte<br />

systolische Einziehung der vorderen Brustwand besteht, andernfalls ist er<br />

einfach als Zeichen von massiger Herzschwäche aufzufassen.<br />

Riegel beobachtet»* diastolischen Venencollaps noch bei einem anderen<br />

pathologischen Zustand, bei Offensein des Foramen ovale und Feberstaiuing<br />

im rechten Vorhof: mit der Ventrikeldiastole kann das Blut von<br />

hier sowohl in den rechten Ventrikel wie in den linken Vorhof abfliessen.<br />

Der Venenpuls, von dem wir seither hier und zuvor (pag. 62)<br />

bezüglich der Lebervenen gesprochen haben, ist der rückläufige.<br />

u n m i 11 e 1 b a r v o m Herzen ab h ä n gi g e V e n e n p u 1 s.<br />

Ausserdem lassen sich noch zwei andere Arten des Venenpulses unterscheiden<br />

: der des A n e u r y s m a a r t e r i o - v enos u m. am häufigsten<br />

an den Armvenen durch fehlgeschlagenen Aderlass erzeugt, aber auch<br />

an den Halsvenen vorkommend, sowohl wo der Blutstrom einen Weg<br />

aus der Aorta in die obere Hohlvene, als auch wo er einen solchen<br />

aus der Carotis in die Jngularvene findet. Systolisches Schwirren<br />

und Rauschen wird dabei an den Venen wahrgenommen. Durch<br />

die Capillaren hindurch kommt nach Quincke sowohl bei<br />

Gesunden hie und da als auch bei Kranken mit Aorteninsufficieiiz<br />

eine schwache centripetale Pulswelle an den Venen der Hand und<br />

des Unterschenkels zustande.<br />

Wie an den Halsvenen häutig, so findet sich bisweilen auch noch bis<br />

in die Hautvenen des Vorderarmes eine von der Ausatmung abhängige<br />

Bewoirumr, die in Anschwellung bei der Ausatmung und Abschwellung bei<br />

der Einatmumr besteht. Sie findet sich hauptsächlich, wo Cyanose, Herzschwäche<br />

und Atemnot bei abgemauerten Personen zusammentreffen. Lässt

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