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eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad

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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />

die unselige Ràre, die hinter der Feuerstelle lauerte, noch den Beserker der des<br />

nachts sein Unwesen in den nahegelegenen Igrìmwäldern trieb.<br />

Doch Lèfules unbeschwerte Tage gingen zur Neige, denn das Unheil nahte, gleich<br />

einem schleichenden Schatten der den lichten Horizont zu trüben begann. Die<br />

Losrunen im Nurnìnhause Sylfiens begannen sich <strong>von</strong> Neuem zu drehen, die<br />

Wende seines Schicksals zu verkünden.<br />

So begab es sich alsbald, in einer stürmischen Gewitternacht, das er aus einem<br />

üblen Traume hochgerissen war. In der Dunkelheit gewahr der Knabe einem<br />

unheimlichen Laut, der <strong>von</strong> der anderen Seite des Gelaßes zu ihm herüber drang.<br />

Es jagte ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken und er spürte die Krallen<br />

der Angst bis ins Mark. Behende sprang er auf, tastete sich zur fast erloschenen<br />

Feuerstelle heran und schürte mit zitternder Hand die Glut zu Feuer. Eine klagende,<br />

gequälte Seele kam ihm wie eine weit entfernte Erinnerung in den Sinn.<br />

Sowie es lichter war, folgte er dem grausigen Laut bis an des Vaters Statt und fand<br />

seinen Traum erfüllt. Die schwelende Ràre drückte des alten Frìdolfìn Brust und<br />

teuflisch ritt das boshafte Weib den geliebten Vater zuschunde. Mit erbleichtem<br />

Gesicht und angstvollen Augen focht jener den Kampf eines Sterbenden.<br />

Lèfule entfuhr ein entsetzter Schrei und er rief die Ràre beim Namen um ihren<br />

Zauber zu bannen. Doch jene verrichtete ihr schauriges Werk und entschwand. Da<br />

warf sich Lèfule über den leblosen Leib des Vaters und flehte ihn an, dem Lockruf<br />

der Elràl zu widerstehen. Doch Frìdolfìns Augen sollten auf immer geschlossen bleiben.<br />

Ein eisiger Wind fegte durch den Raum und riß seine Seele mit sich fort.<br />

Gebrochen und voll des Kummers, verharrte der Knabe bei seines Vaters Stätte<br />

und hielt die erstarrte Hand Frìdolfìns.<br />

Der purpurne Himmelsglanz brachte den Tag und Lèfule beklagte noch immer den<br />

gewesenen Vater. Einsamkeit und Trauer hielten Einkehr in seines jungen Herzens<br />

Glut. Kein Leben regte sich mehr und eine lähmende Verzweiflung bemächtigte sich<br />

seiner Seele. Er beschloß an Frìdolfìns Seite zu verharren bis sein eigenes Leben<br />

erloschen war.<br />

Doch just in diesem Moment der schmerzhaften Kümmernis brach ein Wehklagen<br />

unter des Hauses Schwelle hervor. Drùvart, Ettensteins guter Schwellenwichtel,<br />

kroch aus einer Nische hervor. Er klopfte sich den Staub <strong>von</strong> den Knien und hustete<br />

leise. Dann zog er seine blaue Zipfelmütze sachte vom Kopf, presste sie gegen<br />

sein kleines Herz und trat hin zum armen Lèfulaìse:<br />

„Hab mein Bündelchen geschnüret, nach all den guten Jahren. Verlassen nun muss<br />

ich dies Haus. Geschmähet sei die Ràre! Welch Unglück sie gebracht, des Nachts<br />

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