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eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad

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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />

geschrien, getobt und geschnaubt, das Bäumchen hab ich ihr gehütet.<br />

Da schickt` sie den Älbing, den Plagegeist, der flocht das Haar mir zu Ketten. Nun<br />

sitze ich hier im Quastenkranz und bitte Euch mich zu erretten. Lasst mich nicht harren<br />

bis das der Morgen anbricht sonst schlägt mir die letzte Stund'. Dann erstarr'<br />

ich zu Stein für immerdar, ich bitt' Euch um Eure Gunst.<br />

Holder Fremdling, der Ihr mich erhörtet, schenkt Euer Haar dem Älben. Löset den<br />

Zopf, brecht ihn vom Kopf und nässet mit Wasser denselben. Schöner Jüngling ich<br />

flehe Euch, mein Dank sei Euch gewiß. Tauscht ihr den Schopf und löst den Bann<br />

ein Troll Euch gewogen ist. Befreit Ihr mich so schenk ich Euch dies Wurzelchen. Es<br />

ist nicht das was es Euch scheint, es ist ein Zauberding. Droht Euch Gefahr so<br />

kostet da<strong>von</strong> kein Schaden sollt nehmen der Leib:<br />

Es heilet vom Schmerz wenn der Knochen gebricht.<br />

Es stillet das Blut wie tief die Klinge auch sitzt.<br />

Es schließet den Spalt den das Messer geritzt.<br />

Dies Hölzchen birgt „Aìnukens Saft“ der jede Wunde heilt. Ach weh, ach weh ! Ich<br />

bitte Euch so helft mir aus der Not. Sobald der Mond seinen Lauf gemacht droht mir,<br />

Wìkììn, der Tod ! „<br />

Arg flehte das Weiblein Lèfule so das der nicht lang zögerte. Mit einem Rosenzweig<br />

schnitt er den roten Schopf entzwei. Da löste sich schon der Älbingkranz der das<br />

Weiblein Wìkììn gefangen hielt. Dankbar blickte sie ihn aus ihren schrumpeligen,<br />

pechschwarzen Äuglein an und schnaufte voll freudiger Erregung. Es wärmte<br />

Lèfule das Herz und jener schritt zum Ufer das Haar zu befeuchten. Er beeilte sich<br />

um das arme Trollein gänzlich zu befreien.<br />

Die Weibschaft <strong>von</strong> Nìvelau<br />

Kaum das er angelangt war sein Haar zu wässern verebbte der rastlose<br />

Wellenschlag. Ein heiterer Singsang erklang, den Schönsten den Lèfule je vernommen<br />

hatte. Aus den Wassern des Flußes schwang sich plötzlich eine Jungfrau<br />

empor und wandelte ihm anmutig lächelnd entgegen, ohne das sie den wogenden<br />

Fluß mit ihren feinen Füßen berührte. Er war ganz trunken <strong>von</strong> ihrem schönen<br />

Anlitz: Dem Glanz der sie schwelend umfing, dem Blütenkranz der ihren Kopf<br />

schmückte und den schillernden, klaren Augen, die gewaschenen Edelsteinen glichen.<br />

Voll waren ihre süßen Lippen und ihr Leib so zart und geschmeidig wie feinstes<br />

Brockatgeschmeide. Ihr sanfter Blick ruhte auf Lèfules Wohlgestalt. Sie legte<br />

ihre zarten Hände auf die Brust und streckte sie dann dem Jüngling sehnend ent-<br />

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