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eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad

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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />

er den treuen Worten seines Gefährten gelauscht hatte und gleichermaßen war er<br />

entschlossen dem Schrecken Aller ein Ende zu bereiten. Den Nurnìn gedenkend,<br />

deren Fäden ihn zu diesem Ort geleitet hatten, umfasste er den Griff seines<br />

Schwertes und machte sich daran den Schlund mit eingezogenem Kopf zu durchschreiten.<br />

Oanghùl, die Stadt der Verdammten<br />

Eine bedrohliche Stille waltete im Omrác Narg. Nur das unablässige Tropfen des<br />

Wassers das an den Wänden hinab wanderte durchbrach im rhytmischen<br />

Sekundentakt den Mantel des ewigen Schweigens. Lèfule tastete sich wie ein<br />

Blinder voran. Ihm schlug ein übler Dunst entgegen der aus dem kalten Gestein zu<br />

quellen schien. Es war der Hauch des Todes der jeden seiner zaghaften Schritte<br />

umfing und er spürte aus der Unebenheit des Bodens heraus alte Knochen zerbersten.<br />

Mit jedem Atemzug sog er die Gewißheit mit ein, das irgendwo im Dunkel ein<br />

Dämon auf ihn lauern müßte, der danach gierte ihn mit seinen Klauen zu zerquetschen.<br />

Nun war er allein, auf sich gestellt. Am Ende aller Dinge angekommen und<br />

es war nur noch eine Fingerspitze weit bis der Faden der Nurnìn seine ungewisse<br />

Erfüllung finden sollt. Schier endlos führte der Pfad ihn immer tiefer in das Herz des<br />

Berges hinein. Der Jüngling irrte durch die Dunkelheit bis die Luft sich auffrischte<br />

und der Weg, nach einer schneckenhausartigen Biegung, sein plötzliches Ende<br />

fand. Er mündete in ein Untergewölbe das sich unversehens vor Lèfule auftat.<br />

<strong>Das</strong> Echo seiner verstummten Schritte hallte an den Wänden fort. Er hatte abprubt<br />

Halt gemacht und ruderte mit den Armen um ins Gleichgewicht zu kommen. Es<br />

hätte nicht viel gefehlt und er wäre in einen Abgrund gestürzt dessen Tiefe er nur<br />

erahnen konnte. Lèfule taumelte rückwärts und hielt sich mit Mühe und Not an<br />

einem steinernen Vorsprung fest. Dann griff er in sein Wams und zog das<br />

Linnensäcklein hervor. Nach einigem Tasten angelte er Vììlanik, der Zwerge<br />

Gralsgute, heraus. Der Stein war kühl und wog, trotz seiner geringen Größe, schwer<br />

in Lèfules Hand.<br />

Er drehte und wendete ihn ein paar Mal mit seinen Fingern hin und her. Dann ließ<br />

er ihn kreisförmig in seiner Handfläche auf und ab tanzen. Ein fahles Glimmen<br />

umfing das Gralsgut aber nichts geschah. Keine Zauberfunken prasselten nieder,<br />

kein Helferswichtel erschien ihm um ihm seine Dienste anzubieten. Er wiederholte<br />

den Vorgang ein paar mal aber ohne Erfolg. Entmutigt sackte er in sich zusammen.<br />

Ergriffen <strong>von</strong> einer plötzlichen Einsamkeit starrte er versunken ins gähnende<br />

Niemandsland das irgendwo vor ihm lag. Ein dunkler Schleier breitete sich über<br />

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