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eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad

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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />

seine Gedanken aus. Er verspürte die leere und den Kummer über Esragùls Tod.<br />

Zum Gefühl des Alleinseins gesellte sich der Wunsch den alten Magier in diesem<br />

Moment des Zweifelns an seiner Seite zu haben. Er fragte sich bange ob er stark<br />

und weise genug war die Aufgabe die ihm zuteil geworden war zu bestehen.<br />

Plötzlich jedoch, in diesem Augenblick der Verzweiflung, hörte er eine Stimme die<br />

warm und voll seine Gedanken durchdrang. Sie wiederholte eine Formel die aus<br />

einer weit entfernten Erinnerung in sein Gedächtnis zurückkehrte:<br />

„Naht Unheil Euch so reibet ihn. Werft Stöckelein dazu. Ein Zwerglein wird Euch<br />

dienlich sein, vertreibt des Spuk im Nu ...“<br />

In seinem Geist sah er Drùvart, Ettensteins Schwellenwichtel, vor sich. Die Stimme<br />

jedoch gehörte einem anderen vertrauten Gesicht. Lèfules Hand fuhr wie <strong>von</strong> selbst<br />

in die Brusttasche seines Wamses. Durch einen glücklichen Zufall erfühlte er ein<br />

Stück Forsyholz das sich im Futter verfangen hatte. Er pflegte bei seinen<br />

Streifzügen durch den Undarwald stets ein paar Strauchbeeren als kleine<br />

Wegzehrung bei sich zu tragen. Nun kam ihm diese Gewohnheit zugute. Er zog das<br />

Hölzchen heraus und rieb mit der anderen Hand den Stein. Dann liess er es sachte<br />

zu Boden fallen. Der Zauberstein begann zu pulsieren und aus dem zuckenden<br />

Lichtkegel ging ein Winzling hervor, Earfàrn der Hüter des Farnomisengrales. Der<br />

Jüngling beugte sich herab bis sie auf gleicher Blickhöhe waren. Dann bat er das<br />

Männlein um eine Fackel die es vermochte die tiefste Finsternis zu erhellen und die<br />

selbst dem Atem des Sturmherren standhielt. Eàrfarn nickte und mit seinem Zerfall<br />

in Hunderte <strong>von</strong> Lichtteilchen verschwand Vììlanik wie <strong>von</strong> Zauberhand. An seiner<br />

Stelle barg Lèfule den eisernen Griff der ewigen Fackel Narwarìl deren Licht die<br />

Dunkelheit taggleich erhellte.<br />

Die Zauberfackel gab den Blick auf eine gewaltige Grotte preis die mit einer Kuppel<br />

aus gezacktem Salzgestein abschloß. Ein riesiger See füllte das starre Gewölbe<br />

aus in dessen Mitte sich eine Insel aus schroffem Felsmassiv auftürmte. Die eigentümlichen<br />

Steinplatten, die aus dem Grunde emporragten, waren über Brücken und<br />

grob ausgeschlagene Treppen miteinander verbunden, die ihren Abschluß in fuchsbauartigen<br />

Löchern fanden. Ein Teil der behelfsmäßig errichteten Außenmauern<br />

war eingestürzt und wurde vom Wasser geflutet das sich unaufhaltsam in den Stein<br />

fraß. Stege aus modrigen Balken umrahmten die gespenstische Kulisse, die schon<br />

seit langem unbewohnt und dem Zerfall anheimgefallen war. An eiserne Pflöcke<br />

gekettet trieben die Überreste alter Boote und Fähren hin und her. Sie konnten nur<br />

noch auf die Gnade hoffen auf Grund zu laufen um in den Tiefen des Sees ihr trauriges<br />

Ende zu finden. Vor Lèfules Augen lag Oanghùl, die Stadt der Verdammten.<br />

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