eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad
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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />
Elfengeschlecht, dass an den Ufern der Flinkenwasser hauste.<br />
Viel an Zeit war veronnen und die Dunkelheit ergoß sich bereits über den<br />
Grenzwald. Erschöpft waren die Zwergenleute und auf das Kommende blickend<br />
harrten sie auf Evenàrs Versammlungsplatze aus. <strong>Das</strong> Frachtgut war verstaut und<br />
Fàrnukks Heer glänzte gerüstet in des Feuers Widerschein. Nach einer langanhaltenden<br />
Stille aus der Furcht und Unwillen sprach, trat die neunte Zwergentochter<br />
aus seinen Reihen hervor. Sie blickte voller Trauer in die <strong>von</strong> Sorge zerfurchten<br />
Gesichter ihres kleinen Volkes. Dann nahm sie in seiner Mitte Platz und mit ihren<br />
zarten Händen spielte Fìnua den Mischehainern ein letztes Lied auf ihrer Harfe<br />
Ragnatìr:<br />
„Lebt nun wohl, Ihr edlen Streiter, die Ihr ziehet in die Schlacht. Achtbar ist ein jedes<br />
Herz. Groß der Groll, den es entfacht. So sollt führen es die Klinge und das eigen<br />
Leben schützen. Sollt das eigen Heime schirmen und die Brust des Feindes ritzen.<br />
Zieht nun fort, Ihr edlen Streiter, die Ihr treue seid dem Reich. Kommet unversehret<br />
wieder zu der Zwerge Schmiedehain. Lasset Eure Arbeit ruhen, bald schon kehret<br />
Ihr zurück und dem Schmiedgewerkel lauschen sei der Weiber größtes Glück.<br />
Lebet wohl, Ihr edlen Streiter, die Ihr ziehet nun <strong>von</strong> Dannen. Ungewiß ist Euer<br />
Schicksal. Edelmut ist Euer Belange. Sorgt Euch nicht um unser Wohle aus der<br />
Erinnerung ziehen wir Kraft. Herzet Eure grämigen Weiber denens bangt vor dieser<br />
Schlacht.<br />
Ziehet fort, Ihr edlen Streiter. Furchtlos ist der Zwergen Seel'. Euer Gefährt in diesem<br />
Kampfe ist vom Schicksal auserwählt. Gut geschärft sind Eure Klingen also<br />
habet guten Mut. <strong>Das</strong> Eisen das dieselben schuf kam aus Eurer Heimat Grub'.“<br />
Der süße Klang des Spieles verzauberte Lèfule und jener war <strong>von</strong> einem sonderlichen<br />
Banne ergriffen. Je länger er der lieblichen Stimme lauschte desto mehr verspürte<br />
er ein wunderliches Regen in seines Herzens Grund.<br />
Kurz vor dem Aufbruch begann sich Lèfule Schwert und Schild, welche im Vergleich<br />
zu Farnùkks Wehr den Werkzeugen eines Riesen entsprachen, um den Leib zu<br />
schnüren. Am Riemen des Schildes fand er ein silbernes Glöckchen das leise zu<br />
klingeln begann sowie er es schulterte. Er nahm es sachte in seine Hand und<br />
begutachtete das Schmuckstück <strong>von</strong> allen Seiten.Erneut erklang ein leises Klingen<br />
und wie er sich umwandte, entdeckte er Fìnua die nun abseits saß und ihr<br />
Harfenspiel fortsetzte. Sie lächelte ihm zaghaft zu und winkte verlegen in seine<br />
Richtung. Lèfule erwiderte das Lächeln und ein brennender Schmerz durchfuhr ihn.<br />
Diese Schlacht, so schwor er bei sich, sollte nicht nur ihm und Fàrnukk dienen. Er<br />
wollte sie auch für Fìnua bestehen, damit dieses wunderbare, reine Geschöpf<br />
seine Heimat nicht entbehren müsse. Dieser Gedanke verlieh ihm eine tapfere<br />
Gewißheit denn auch ihn ängstigte es vor dem bevorstehenden Kampfe. So knüpf-<br />
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