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eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad

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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />

heraus und formte sich zu einer süßen Melodie der an das zarte Spiel einer Harfe<br />

erinnerte. In seinem Herzen tat sich ein Spalt auf und aus diesem Spalt heraus quoll<br />

eine eigentümliche Kraft die wärmend seine ermatteten Glieder umfing und durch<br />

seine Adern floß.<br />

Unversehens spürte er eine Hand die an seiner Schulter rüttelte. Er blickte auf.<br />

Esragùl, vom schweren Kampf mit Umànvàr gezeichnet, hatte sich zu ihm durchgeschlagen<br />

und brach an seiner Seite zusammen. <strong>Das</strong> Anlitz des Gütigen war aschfahl<br />

und Blut rann aus seiner Brust. Der Zauberstab des Weisen glitt aus dessen<br />

Fingern und rollte vor seine Füße. Die Arìnglohe glühte nur noch schwach und das<br />

prächtige Eichenholz war grau und brüchig geworden. Lèfule übermannte eine tiefe<br />

Trauer und er zog den Wavan zu sich heran bis er in seinen Armen ruhte. Dann<br />

holte er Aìnuk aus seinem Wams hervor und hieß den alten Zauberer da<strong>von</strong> zu<br />

kosten. Doch dieser schüttelte den Kopf und wehrte Lèfules Drängen einen Bissen<br />

zu nehmen verdrossen ab.<br />

Mit letzter Mühe ergriff er Lèfules Hand. In seinem Blick lag eine tiefe Klarheit und<br />

er mahnte seinen Schützling, dass es nun an der Zeit war nach dem Steinverschlag<br />

zu suchen und die schrecklichste Schattenkreatur der Ungoren zu vernichten. Auf<br />

das er sich seiner Bestimmung mit Wohlbedacht und größter Achtsamkeit füge. Und<br />

das er nie vergessen sollte das die Welt aus Elementen bestünde die nur im<br />

Ebenmaß miteinander auf Endorìns Weiten wirken konnten. So wie es die<br />

Schöpfung vorgab. Esragùl wies dabei auf das Linnensäcklein an Lèfules Wams.<br />

Dann durchfuhr den Zauberer ein wildes Zucken und sein Blick verblasste.<br />

Esragùls Aufgabe war nun erfüllt und er begab sich auf die lange Reise nach<br />

Thûlengan um dort in den Reihen der unsterblichen Seelen seinen Platz einzunehmen.<br />

Lèfule entfuhr ein Schrei des Aufbegehrens und er presste Esragùl an sein Herz,<br />

schüttelte dessen leblosen Leib auf das er wieder erwache. Doch es war vergebens,<br />

sein irdisches Leben war auf immer erloschen.<br />

Nach einer rasenden Ohnmacht liess der Jüngling <strong>von</strong> dem Toten ab. Er schlug sich<br />

die Hände vor das Gesicht und Tränen schoßen unter ihnen hervor. Die gleiche<br />

Leere und Verzweiflung umfing ihn wie einst als er sein Vaterhause verlassen<br />

mußte. Und wieder gewahr er dem verzweifelten Ringen der Lichteren die sich tapfer<br />

gegen Gàràmakks Todesdrachen zu verteidigen suchten. Die süße Kraft die ihn<br />

vorangetrieben hatte wich dem Leid Tausender die ihr Leben ließen und für die es<br />

keine Rückkehr mehr geben sollte. Doch jäh in diesem Augenblick der Verlassenheit<br />

erschien ihm Fìndegìl, sein treuer Gefährte. Er hob den Wünschel Bùttrùten empor<br />

und wies ihn an ihm zu folgen.<br />

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