eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad
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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />
erblicken. Doch der Jüngling war nicht der Erste aus dem Geschlecht der Andrìr der<br />
den sagenumwobenen Haine betreten hatte.<br />
Der alte Zauberer wandte sich dem Jüngling zu und ein geheimnisvolles Lächeln<br />
umspielte seine Lippen. Dann legte Esragùl seine Hand an das Gestein und stemmte<br />
Mìrals Spitze in eine der schimmernden Kerben. Jäh flackerte es in den blauen<br />
Tiefen auf und aus dem tausendfachen Glimmen erwuchs ein Spiegel der das Bild<br />
einer Göttin preisgab, deren schönes Anlitz <strong>von</strong> einem Lichterkranz gerahmt wurde.<br />
Nìngdal, die Göttin der lichten Schöpfung:<br />
„Noldìs der Schattenvater, greift nach dem Siegel der Macht. Der abtrünnige Sohn<br />
aus Dhûrandors Schoß, hat sein Werk zur Vollendung gebracht. Und doch bestehet<br />
Hoffnung da Avàn und Wàvàn sich streiten. Sollte der Schatten das Lichte denn reißen<br />
zerbricht der Lauf der Gezeiten. Dann schwindet der Welten Ebenmaß das <strong>von</strong><br />
unsrer Hand ist geschaffen. Thronet Nadlafìr am schwarzen Gestirn, stürbe der<br />
Alwinordrachen. Wer seid Ihr, die Ihr den Haine betreten, zu jener schicksalshaften<br />
Stund. Gebet preis Euer <strong>Geheimnis</strong> ihr Caladwesen, gebet Antwort, tuet kund.“<br />
Und wie das Bild der Göttin in sich verharrte gebot Esragùl der Gütige Lèfule die<br />
Gralsgaben vorzuzeigen die ihm der Schwellenwichtel, das Erdweiblein und die<br />
glückliche Hand des Schicksals zugeteilt hatte. Und wie jener die Gaben aus dem<br />
Futteral zog, lebte das Bild <strong>von</strong> Neuem auf:<br />
„Edler Andrìr Lèfulaìs, aus dem Schoße Igrìmlores. So habet Ihr doch noch gefunden<br />
zu der Lichteren Ilandòrtore. Mit Mut habt Ihr die Bürden bestanden die Euch<br />
in die Wiegen geleget. Nun folget die Größte aller Bürden doch lohnend sei Eur<br />
Streben. So ist Euch zugewiesen die vierte Lichtergabe. Der Elben Bogen Tìranàuk<br />
der allmächtigste aller Grale. Er sollt Euch Beistande leisten im wüsten<br />
Schlachtgemetze.<br />
Verzaget nicht in Zeiten der Not, Ihr tragt den größten aller Schätze. Möget Ihr die<br />
Kraft finden den Kampfe zu überstehen. Über allem schwebet der Götter Aug,<br />
wacht über alles Geschehen. So sei Euch das silbern Gute ein Schimmer in dunklen<br />
Gefällen. Führt Entschlossenheit Eure Hand wird der Schatten am Lichte zerschellen.“<br />
Plötzlich öffnete sich der Mondstein und in seinem lichten Inneren glänzte ein silberner<br />
Bogen. Es war ein prunkvoller Längner so wie die Bògner ihn mit sich führten.<br />
Doch dieser war um drei Ellen länger und sein Spann bestand aus einem Haar<br />
aus der Mähne eines Einhorns. Die Sehne war fein und leicht jedoch stark und<br />
biegsam. Den Spann umfasste zu beiden Seiten ein kunstvoll geschnitztes<br />
Drachenmaul und auf des Bogens Rücken waren rätselhafte Elbenrunen eingeritzt.<br />
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