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eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad

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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />

sah in dem Gebrauch ihrer Hundertschaft die gewonnene Schlacht als triumphalen<br />

Sieg in seinen Händen ruhen.<br />

Obwohl ihn Ronegùl zur Vorsicht gemahnt hatte, kroch er auf das enge Gesimse,<br />

rappelte sich hoch und schaute hinab in die Tiefen der Dornenschlucht. Dann setzte<br />

er das Drachenhorn an seine Lippen und begann dreimal hintereinander hineinzublasen.<br />

Diesen Vorgang wiederholte er mehrere Male. Ein tiefes Brummen formte<br />

sich zu einem Dröhnen aus das <strong>von</strong> den steil abfallenden Felswänden als Echo<br />

wiederhallte und die Kronen der knorrigen Dornrankbäume wie ein Windhauch<br />

erschütterte. Plötzlich durchdrang ein Grollen die Schlucht und darauf folgte ein<br />

gigantisches Beben. Gàràmakk krallte sich an die Außenmauer seiner Burg um den<br />

Halt nicht zu verlieren. Die Erschütterungen folgten rythmisch aufeinander und<br />

Düsterwolken zogen heran in deren Mitte es aufblitzte und donnerte. Der Boden<br />

brach auf und aus der schwarzen Tiefe walgte ein hundertfaches Glühen herauf und<br />

schließlich schwangen sich dunkle Ungetümer mit glutroten Krallen aus dem aufgebrochenen<br />

Erdreich empor. Sie flogen mit riesigen Schwingen auf die Berghänge<br />

und liessen sich dort flügelschlagend nieder.<br />

Als alle neunundneunzig Mordìlen sich versammelt hatten blickten ihre rotglühenden<br />

Riesenaugen in die Schlucht hinab und wie sich in den finsteren Tiefen ein<br />

gewaltiger Leib zu regen begann, fingen sie schrecklich zu jaulen und zu speien an.<br />

Ihr Führer und Meister Umànvàr erwachte. Auch er schwang sich empor, streckte<br />

seine Klauen aus und warf zischend den Kopf ins Genick. Dann räkelte er sich und<br />

stärkte knackend seine Glieder. Er öffnete sein schreckliches Maul und fing auf drakonisch<br />

zu flüstern an:<br />

„Radakk, kunka adhag mennakk. Kunka adhag siddak enhagh. Adh edheldakk<br />

wanakk helvokk, kunka helvokk menakk delvogg. Adh Avànà avigh helnett. Menakk<br />

Umàn avagg ghelnet.<br />

Was ist dein Begehr das du es wagst uns zu erwecken. Du uns mit dem<br />

Drachenhorne zwingst die Klauen auszustrecken. So sag uns was zutun ist, oh großer<br />

Avavan. Schick uns hinaus an jenen Ort ins himmelweite Land. Zeigt uns die<br />

Wege die in die Ferne führen. Sag uns welche Wesen sollen unseren Zorn denn<br />

spüren. Wir werden Euch gehorchen was immer ihr auch wollt. Jene mit Klau und<br />

Feuer morden die es treffen sollt`.“<br />

Gàràmakk hob Avras empor und zeigte gen Dàrvenhohe. Dann begann er mit drakonischen<br />

Ungorformeln zu antworten und hielt mit Umvànàr und seiner<br />

Gefolgschaft Rat während Blitz und Donner den Horizont zerbersten liessen. Die<br />

Mordìlen, der Schrecken aller Caladwesen waren nach ihrem tausendjährigem<br />

Schlaf erwacht und bereit die Welt in eine zweite Dunkelheit zu stürzen.<br />

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