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eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad

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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />

Treppe ins sich zusammen und eine bleierne Müdigkeit übermannte ihn. Seine<br />

Glieder waren steifgefroren. Seine Füße wund und <strong>von</strong> Schwielen übersaät. An seinen<br />

Händen klebte Ogeròttens schwarzes Blut.<br />

Aufeinmal durchzuckte ihn ein schneidender Schmerz und er gewahr den Wunden<br />

der Geschoße die ihn selbst gestreift hatten im wilden Schlachtgetümmel. Vor seinen<br />

Augen tauchten die Schreckensbilder unversehens wieder auf: Der Marsch gen<br />

Beronìen; der unverhoffte Angriff und das geschlagene Zwergenheer. Der Mut verließ<br />

ihn und er sehnte sich nach Ruhe. Nach einer moosenen Lagerstatt und<br />

süßem Harfenspiel unter einem befriedeten Himmelszelt.<br />

Wie er an Fìnua dachte war es ihm, als höre er ganz deutlich jenes sehnsuchtsvolle<br />

Klingen direkt an seinem Ohr. Er blickte um sich und ganz plötzlich schwang sich<br />

ein weißes Täublein auf das Gesimse und ließ sich anschließend in Lèfules Schoß<br />

nieder.<br />

<strong>Das</strong> Täublein war Tròna der Nurnìnen Botin aus dem lichten Sylfìen Lugtann. Sanft<br />

blickten ihre Äuglein Lèfule an und gleich einem zarten Klingen entfuhr ein leises<br />

Gurren ihrer Kehle. Dann flatterte sie lautlos empor und hieß dem Jüngling ihr zu<br />

folgen. Ein wenig Hoffnung keimte da in seinem Inneren auf. Auf den Griff seines<br />

Schwertes gestützt hievte er sich mit letzter Mühe hoch und folgte gebeugt dem<br />

Echo der sanften Schwingen. Es schien ihm als brächte das Täublein ihn zum rechten<br />

Ort.<br />

Gleich einer Spirale wand sich die Steige durch den Turm. Lèfule schleppte sich<br />

voran und seine Finger gruben sich <strong>von</strong> Stufe zu Stufe fester in die eiskalte<br />

Turmmauer. Sein Körper brannte und seine Lider wurden schwer. Wie ein Blinder<br />

zwang er sich voran und endlos erschien im die Zeit in der er den Turm zu erklimmen<br />

versuchte. Schließlich erreichte er, gekrümmt vor Erschöpfung, das oberste<br />

Geschoß Lèfule griff nach der letzten Fackel und leuchtete in die Dunkelheit hinein.<br />

Vor ihm war eine Pforte die mit einem Herrschaftssiegel verziert war. Da wußte er,<br />

das seine Hoffnung rechtbehalten hatte. Er war bei Albeons Stätte angelangt. Und<br />

diese Gewißheit liess neue Kraft in ihm erstarken.<br />

Er öffnete die schwere Tür und betrat das Gelaß. Sowie er sich umblickte erschollen<br />

unversehens Stimmen und Hufgeklapper vom Innenhof her. Der Fürst und seine<br />

Dienerschaft waren vom Schlachtfeld heimgekehrt.<br />

Lèfule blickte eilends um sich und wußte nicht recht wohin er seinen suchenden<br />

Blick richten sollte. Da flog Tròna auf eine Eichentruhe, die sich am Fuße der mit<br />

Bärenfellen ausgelegten Lagerstatt Albeons befand. Lèfule trat sachte an die Truhe<br />

heran. Sie war mit einem schweren Eisenschloss verriegelt. Zwei Aaren deren<br />

Krallen einen Ring formten hielten das mächtige Schloss umschlossen. In dem Ring<br />

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