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eBook - Das Geheimnis von Mirith Gilad

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<strong>Das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Mirith</strong> <strong>Gilad</strong><br />

Rechthüter wies ihn an sich einen Platz zu suchen. Wie der Jüngling die<br />

Gesandtenreihen abgeschritten hatte und sich schließlich zum Hùldrenfürsten<br />

Golvàn gesellte, kreuzte er den Blick eines hoheitsvollen Zauberers, der auf einem<br />

weißen Stabe gestützt ihm tief in die Augen schaute. Lèfule war sonderlich gebannt<br />

und es schien ihm just in diesem Augenblicke als befiele ihn eine tiefe Traurigkeit.<br />

Der Weise hatte einen langen grauen Bart der bis zum Boden reichte. Seine Stirn<br />

war zerfurcht so als wäre er schon viele hundert Jahre auf Erden gewandelt und<br />

unter seinen fliehenden Brauen leuchteten dem Jüngling zwei braungrüne Augen,<br />

gleich einem Spiegel, entgegen. Plötzlich sah Lèfule sich selbst darinnen und abermals<br />

erschien ihm ein silberner Bogen der funkelnd in seinen Händen ruhte. Es war<br />

ihm als gewahrte er einer Feuersbrunst die sein Bilde sodann verschluckte. Dem<br />

Jüngling wurde es seltsam zumute und noch immer spürte er einen ungekannten<br />

Schmerz der sich mit aufkeimender Entschlossenheit vermischte.<br />

Wahrlich der Zauberer war Jahrtausende alt und gezeichnet <strong>von</strong> Pein und schwerem<br />

Kummer. Es war Esragùl der Gütige selbst, der nach Mìrìth Gìlad geeilt kam<br />

wie Ilìgan der Elbenbote seinen Wege an den Ausläufern des Andulìnberges kreuzte.<br />

Idanìs bat denselben vorzutreten und der Alte tat mühselig einen Schritt aus<br />

dem Kreise der Gesandten. Sodenn fing der Weise zu seufzen an:<br />

„Mein Herz vermag die Worte nicht zu sprechen, die ich nun zu sprechen habe. Ein<br />

Leid erfüllet meine Seel, zerreißt sie ohne Gnade. Doch ist’s nicht eine Bürde die<br />

ich allein bestehen sollt. Es ist Unser aller Schicksal, Freunde, und solches ist Uns<br />

nicht hold.<br />

Wir alle die wir nach Rat gesucht, sahen das Unglück nicht nahen. Und selbst dem<br />

Höchsten aller Weisen versagten die Sehersgaben. Er ist entschwunden nach<br />

Thùlengan, kann keinen Beistand Uns geben. Die Hexerin Vadì, die Teufelin,<br />

beraubte ihm des irdischen Lebens. Drei Tropfen Mordilblute zerstörten des<br />

Meisters Kräfte. Sowie die Sichel am Himmel gestanden mischte die Garst'ge die<br />

Säfte.<br />

Die weiße Stadt lag ahnungslos in tiefem Zauberschlummer. Der Wavan selbst ward<br />

wach und schlief, nun trifft uns arger Kummer. Der Hauch des Todes webt im lichten<br />

Gwydiontale und die Mauern der weißen Burg ächzen vor Weh und vor Qualen.<br />

Der Rhòganàn selbst trägt Trauer seine Wasser sind schwarz und trübe. Am<br />

Horizont da walgt es grau und lastet auf Unser Gemüte.<br />

Noch ärger stehts denn immer noch schlummert der Wavan Rat. Die Zauberbande<br />

mürben das Licht, zerstören die lichte Macht! Der Dunkler raubte Iragùn den Schutz<br />

der weißen Stadt. Und ihre Pracht wird bald entschwinden wird er nicht heimwärts<br />

gebracht.<br />

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