1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...
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Ich war es auch nicht und das habe ich mehrfach offen bekundet und zu meiner eigenen<br />
Verantwortung gesprochen. Aber Sie, Herr Althaus, und viele Ihrer Minister und viele<br />
Mitglieder der CDU waren es auch nicht, aber Sie tun heute so<br />
(Unruhe CDU)<br />
und das nehmen Ihnen die Menschen in diesem Land nicht mehr ab, meine Damen und<br />
Herren.<br />
(Beifall DIE LINKE, SPD)<br />
Ich <strong>den</strong>ke, insofern ist natürlich die Debatte, die wir heute hier gemeinsam führen, eine sehr<br />
wichtige Debatte. Sie wäre nicht zustande gekommen, Herr Höhn hat das berechtigterweise<br />
gesagt, wenn es nach Ihrer Mehrheitsmeinung so von Anfang an gegangen wäre, weil Sie<br />
sich auch diesen Auseinandersetzungspunkten eher gerne verschließen.<br />
Im Übrigen, Herr Mohring, man kann über die Rolle von Otto Grotewohl nach 1945 sehr<br />
geteilter und man muss auch in Auseinandersetzung mit dem System der DDR sehr<br />
kritischer Meinung sein, was Otto Grotewohl betrifft. Aber ich muss Ihnen auch einmal ganz<br />
deutlich sagen, auch angesichts - das manche ich sonst wirklich selten - Ihrer Biografie, vor<br />
allen Dingen Ihres Alters, über einen Menschen, der als Mitglied der Sozialdemokratischen<br />
Partei wie viele Tausende und Abertausende andere auch, im antifaschistischen<br />
Widerstandskampf gestan<strong>den</strong> hat und der erst <strong>den</strong> dafür beschei<strong>den</strong>en eigenen deutschen<br />
Beitrag mit geleistet hat, dass nach 1945 überhaupt in diesem Land unter unterschiedlichen<br />
Vorzeichen, das gestehe ich ja zu, eine politische Wende stattfin<strong>den</strong> konnte, da haben Sie<br />
überhaupt nicht das Recht, sich ein solches Urteil über solche Menschen anzumaßen, meine<br />
Damen und Herren.<br />
(Beifall DIE.LINKE)<br />
Dann komme ich zu dem Punkt, in dem wir sicherlich nicht, auch nicht mit der SPD,<br />
übereinstimmen, politische Unterschiede und Positionierungen muss man aber in der<br />
Demokratie miteinander aussprechen und aushalten können. Ich habe ja nicht umsonst<br />
eingangs meines ersten Redebeitrages über die Frage der Bewährung in der Demokratie<br />
gesprochen. Da muss ich auch sagen, Bewährung in der Demokratie, dass sie dies eben<br />
zulässt, anders als diktatorische Regime, einschließlich des DDR-Regimes, ist natürlich aber<br />
auch ein Markenzeichen von Demokratie und Rechtsstaat. Es ist etwas, was in der<br />
Öffentlichkeit beachtet wird, und das sage ich hier zum Abschluss meiner Rede mit aller<br />
Ausdrücklichkeit, Frau Abgeordnete Leukefeld und Herr Abgeordneter Kuschel haben in 20