03.11.2013 Aufrufe

1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...

1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...

1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

71<br />

ob ein Weiterbau von Leibis wirtschaftlich wäre, welche weiteren Kosten auf das Land weiter<br />

zukommen wür<strong>den</strong> und warum diese Kosten für die Gründung der TFW auch notwendig<br />

wären. Ein Kienbaumgutachten aus diesem Jahr sagt, dass für diese Ersatzinvestitionen 15<br />

Mio. € notwendig wären. Später wur<strong>den</strong> aus diesen 15 Mio. € dann auf einmal 60 Mio. € und<br />

zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal 138 Mio. €. Im Nachhinein hatte das Land versucht<br />

darzustellen, dass die kommunale Seite diese geringen Kostenannahmen verursacht hat,<br />

also sozusagen die falschen Zahlen als Grundlage geliefert hat. Das ist aber vollkommener<br />

Blödsinn. Denn was hätte <strong>den</strong>n die kommunale Seite davon, falsche Zahlen zu liefern? Sie<br />

sind doch diejenigen, die dann die Kosten weiter hätten tragen müssen. Gerade auf der<br />

kommunalen Seite war es doch notwendig, die gesamten Kosten auf <strong>den</strong> Tisch zu legen und<br />

sie hatten gar keinen Grund, irgendetwas zu verschleiern oder irgendetwas im Vorfeld nicht<br />

offenzulegen. Nein, das Land trägt diese Schuld an diesen falschen Zahlen und an dieser<br />

falschen Vorlage, auch beidesmal <strong>den</strong> <strong>Landtag</strong> hinters Licht geführt zu haben. Im Ausschuss<br />

wurde das übrigens nicht erörtert, möchte ich einmal sagen, welche Zahlen die Kommunen<br />

wirklich vorgelegt haben. Das wäre für mich persönlich noch ein spannendes Thema, zu<br />

wissen, was <strong>den</strong>n von <strong>den</strong> Kommunen damals wirklich abgefordert wurde. Aber das war<br />

nicht unser Untersuchungsauftrag und konnte deshalb auch nicht untersucht wer<strong>den</strong>.<br />

Ein zweiter Punkt, warum der Weiterbau von Leibis zur Sicherung der<br />

Fernwasserversorgung überhaupt nicht erforderlich war, ist, die Prognosen zur<br />

Wasserbedarfsentwicklung waren falsch. Auch darauf ist der Kollege Kummer schon<br />

eingegangen. Das war auch etwas, das in dieser Zeit, als Sie <strong>den</strong> Satz gesagt haben, immer<br />

diskutiert wor<strong>den</strong> ist. Es konnte einfach nicht sein, dass wir in Ostdeutschland und in<br />

Thüringen, wo jeder wusste, die Industrie bricht zusammen, die Menschen ziehen weg, so<br />

einen hohen Wasserverbrauch bis 2025 angenommen haben. Und alles im Umfeld hatte<br />

einen geringeren Wasserbedarf, hatte auch andere Prognosen. Nur Thüringen hat sich das<br />

schöngeredet und nur, weil wir die Talsperre Leibis weiterbauen sollten. Nur darum ging es.<br />

Es ging um nichts anderes. Und das nehme ich auch heute meinen Kolleginnen und<br />

Kollegen noch übel, dass wir da hingetrieben wur<strong>den</strong> und nicht die Zeit hatten, das noch<br />

einmal aufzuarbeiten, damals 1995. Es wurde ja - Entschuldigung - im Schweinsgalopp<br />

durchgezogen. 1994 im Oktober war die Wahl. Und im Juni 1995 haben wir schon <strong>den</strong><br />

Beschluss gefasst, weil die CDU halt unbedingt dieses Prestigeobjekt der DDR weiterbauen<br />

wollte. Auch mit diesen falschen Zahlen wurde ja dann weiter operiert, indem wir die Anstalt<br />

der Fernwasserversorgung 2003 gegründet haben. Da sind Sie in immer weitere Konflikte<br />

gekommen, Herr Minister Sklenar, weil<br />

(Zwischenruf Dr. Sklenar, Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und<br />

Umwelt: Ich? Ach wo.)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!