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1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...

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auf <strong>den</strong> Tisch zu legen und zu sagen, dass noch einmal Geld in die Hand genommen<br />

wer<strong>den</strong> muss, um die neue Talsperre dann anzuschließen und entsprechend nutzen zu<br />

können. Sie saßen wie das Kaninchen vor der Schlange. Hätte sich der <strong>Landtag</strong> damit<br />

befasst, hätten wir die Probleme sicherlich regeln können, die Finanzierung sichern können,<br />

aber Sie haben <strong>den</strong> Versuch nicht unternommen, Sie haben einfach dagesessen, gewartet,<br />

unfähig zu handeln. Die <strong>Thüringer</strong> Fernwasserversorgung ermittelte inzwischen die wahren<br />

Kosten der Anbindung der Talsperre Leibis an das Ostthüringer Netz und veranlasste einen<br />

Beschluss für eine Versorgungsstrategie. Dieser Beschluss heißt heute „Zielbeschluss“ und<br />

man fühlte sich offensichtlich nicht so richtig daran gebun<strong>den</strong> - darauf ist der Vorsitzende<br />

schon in seiner Rede eingegangen. Die Fernwasserversorgung bat die Landesregierung um<br />

einen öffentlich-rechtlichen Vertrag, um die Finanzierung des Problems sicherzustellen.<br />

Dieser öffentlich-rechtliche Vertrag wurde abgelehnt. Was der Geschäftsführung der<br />

Fernwasserversorgung dabei offensichtlich nicht bekannt war, war, dass ein wesentlicher<br />

Grund für die Ablehnung dieses Vertrags darin bestand, dass Brüssel dem Freistaat zu<br />

dieser Zeit gerade sehr deutlich auf die Finger schaute wegen einer Subventionsbeschwerde<br />

des Fernwasserzweckverbands Südthüringen. Geld zur Umsetzung der einzelnen<br />

Maßnahmen, die für das versorgungstechnische Gesamtkonzept erforderlich waren, hätte es<br />

offensichtlich gegeben.<br />

Jetzt kommen wir zu dem Hauptproblem, was der Untersuchungsausschuss dann<br />

festgestellt hat: Die Verwaltungsratsmitglieder, die die Landesregierung in <strong>den</strong><br />

Verwaltungsrat der Fernwasserversorgung entsandte, um dort für die zwei Drittel Anteil an<br />

dieser Anstalt öffentlichen Rechts die Interessen des Landes zu vertreten, wussten, dass<br />

Geld für die Förderung der Umsetzung der Maßnahmen da war, haben es dort aber nicht<br />

gesagt. Die Geschäftsführung ging davon aus, es gibt kein Geld für die Umsetzung dieser<br />

Maßnahmen und hat dementsprechend nicht gehandelt. Da niemand ausreichend<br />

miteinander geredet hat, passierte nichts. Da, sage ich, brauchen wir eine dringende<br />

Regelung, um hier Änderungen herbeizuführen. Es kann doch nicht sein, dass die Leute, die<br />

die Verwendung von Steuermitteln in solchen Anstalten entsprechend überprüfen sollen,<br />

schauen sollen, dass die Interessen unseres Landes wahrgenommen wer<strong>den</strong>, ihren Sitz dort<br />

als ein persönliches und unabhängiges Mandat ohne jegliche Weisung betrachten, und dass<br />

sie meinen, ihr dienstliches Wissen in eine solche Anstalt gar nicht einbringen zu müssen.<br />

Hier brauchen wir dringend eine Änderung. Deshalb ist es gut, dass wir zum Abschluss der<br />

Legislatur diesen Untersuchungsausschuss hier noch beraten.<br />

Aber nun weiter mit der Geschichte der Fernwasserversorgung: Nachdem zwei Jahre<br />

verwartet waren, schaute Brüssel nicht mehr so deutlich nach Thüringen. Die<br />

Subventionsbeschwerde war irgendwo im Sande verlaufen. Die Landesregierung sagte: Gut,<br />

wir müssen ja nun endlich mal handeln, die Talsperre Leibis ist bald fertig, also jetzt gibt es

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