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1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...

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die Möglichkeit für <strong>den</strong> öffentlich-rechtlichen Vertrag. Nun könnte man ja glauben, jetzt wird<br />

alles gut, jetzt wird investiert, jetzt wird die Talsperre endlich an <strong>den</strong> Ostthüringer Raum<br />

angebun<strong>den</strong>. Das passierte nicht. Uns wurde im Ausschuss gesagt, ohne es näher zu<br />

untersetzen, dass die Kostenkalkulation des Gutachtens, was damals <strong>den</strong> realen Preis<br />

ermittelt hatte, so nicht mehr zugetroffen hätte und dass man deshalb neu kalkulieren wollte.<br />

Wie gesagt, es gab dafür keine klare Untersetzung. Es gab aber in <strong>den</strong> Kabinettsunterlagen<br />

einen anderen Fakt, der darstellte, was wesentlicher Grund für das Handeln der <strong>Thüringer</strong><br />

Fernwasserversorgung und der Landesregierung war. Das war nämlich das Versprechen,<br />

das Ministerpräsi<strong>den</strong>t Bernhard Vogel 2001 in Zeulenroda gegeben hat, offensichtlich auch<br />

mit Blick auf ein Hotel, was dort an der Talsperre steht, dass in dieser Talsperre nach<br />

Fertigstellung von Leibis gebadet wer<strong>den</strong> kann.<br />

Nun kam im Jahr 2006 das, was man damals nicht kalkuliert hatte. Man dachte damals,<br />

wenn die Talsperre ihren Trinkwasserschutzstatus verliert, kann man dort einfach ba<strong>den</strong><br />

gehen. Dummerweise brachte die EU eine Badewasserrichtlinie raus, die besagte, dass an<br />

Badewässern in Deutschland und in anderen europäischen Ländern entsprechende<br />

Anforderungen zu stellen sind, die ähnlich dem von Trinkwasser sind. Wenn ich nun aber die<br />

Landwirte im Einzugsgebiet nicht mehr unterstütze, dass sie auf Düngung verzichten<br />

können, wie es für eine Trinkwassertalsperre üblich ist, ist zu erwarten, dass sich die<br />

Wasserqualität der Talsperre wieder so verschlechtert, dass sie nach Badewasserrichtlinie<br />

nicht mehr zum Ba<strong>den</strong> geeignet ist. Das heißt, die Ziele der Region, in Zeulenroda ba<strong>den</strong> zu<br />

wollen, konnten offensichtlich nicht mehr befriedigt wer<strong>den</strong>. Da aber die Landesregierung<br />

und die <strong>Thüringer</strong> Fernwasserversorgung dem Versprechen des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten Folge<br />

tragen wollten, musste man sich was einfallen lassen. Dementsprechend wurde das Konzept<br />

umgestrickt, dementsprechend wurde eine Lösung gesucht, eine sogenannte<br />

Zweibeinvariante, wie man noch ein bisschen Wasser aus Zeulenroda und Weida nutzen<br />

kann für die entsprechende Versorgung und die Talsperren im Trinkwasserschutzstatus<br />

lässt. Man wollte die bereits abgeschriebene Trinkwasseraufbereitungsanlage in Dörtendorf<br />

noch mal mit viel Geld so ausbauen, dass sie das Wasser trotz des Ba<strong>den</strong>s in <strong>den</strong><br />

Talsperren hätte aufbereiten können.<br />

Vizepräsi<strong>den</strong>tin Pelke:<br />

Herr Abgeordneter, lassen Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Krauße zu?<br />

Abgeordneter Kummer, DIE LINKE:<br />

Nein, der Herr Krauße wird doch sicherlich re<strong>den</strong>. Dann schaue ich mal, ob ich noch reagiere<br />

auf das, was er sagt. Ich möchte jetzt nicht.

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