1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...
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Einsetzungsbeschluss hinterfragten Versorgungskonzeptionen ist insbesondere durch die<br />
sogenannte Kienbaum-Studie und die Gutachten Fichtner 1 und Fichtner 2 geprägt. War<br />
zum Zeitpunkt der Entscheidung zum Weiterbau der Talsperre Leibis-Lichte die Versorgung<br />
Ostthüringens noch gemeinsam aus dieser Talsperre und dem Talsperrensystem Weida-<br />
Zeulenroda angedacht, so erfolgte durch die TFW ab dem Jahr 2003 eine eigenständige<br />
Entwicklung von Konzeptionen zur Nutzung des Dargebots der neu errichteten Talsperre<br />
Leibis-Lichte.<br />
Während die Kienbaum-Studie, die der Begründung der TFW zugrunde lag, von einer<br />
Alleinversorgung Ostthüringens aus der Talsperre Leibis-Lichte ausging, wurde ab dem 1.<br />
Halbjahr 2003 eine Studie Fichtner 1 in Auftrag gegeben, die eine Versorgung aus Leibis-<br />
Lichte zusammen mit Fernwasser aus dem Ohra-System vorsah. Diese Studie ist in einem<br />
Fichtner 2 Gutachten im Dezember 2006 überarbeitet wor<strong>den</strong>. Damit wurde die Versorgung<br />
aus Leibis-Lichte zusammen mit der Fortnutzung des Talsperrensystems Weida-Zeulenroda<br />
empfohlen.<br />
Der Untersuchungsausschuss hat die Genese dieser strategischen Entscheidungen<br />
nachverfolgt und besonderes Augenmerk auf die Funktion der Organe der TFW, namentlich<br />
des Zusammenspiels zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsführung, gelegt.<br />
Nach Einsetzung des Untersuchungsausschusses hat der Verwaltungsrat nunmehr auch in<br />
Reaktion auf die Veränderung in <strong>den</strong> Wasserbedarfen entschie<strong>den</strong>, Ostthüringen aus Leibis-<br />
Lichte zu versorgen. Diese neue für die Zukunft zu realisierende Konzeption der<br />
Wasserversorgung Ostthüringens war jedoch nicht Gegenstand der Untersuchung. Die<br />
Überlegungen zur Versorgungskonzeption hatten Auswirkungen auf die Planung der TFW<br />
zur Talsperre Weida-Zeulenroda. Hinsichtlich der mehrfachen Änderung zur weiteren<br />
Nutzung der Talsperre Weida-Zeulenroda für die Wasserversorgung in Ostthüringen weist<br />
der Untersuchungsausschuss darauf hin, dass die jeweiligen Konzeptionen aus Sicht der<br />
TFW stets von Überlegungen zur Standsicherheit begleitet waren. Eine durchschlagende<br />
Rolle rein finanzieller Überlegungen war insoweit nicht nachweisbar. Der<br />
Untersuchungsausschuss nimmt zur Kenntnis, dass nach <strong>den</strong> fachlichen Feststellungen eine<br />
Sanierung der Staumauer Weida nicht vor 2012 erforderlich sein soll.<br />
Insgesamt stellt der Untersuchungsausschuss fest, dass die Sanierung der Talsperre Weida<br />
durch die zahlreichen Vorbereitungsmaßnahmen eine gewisse Verzögerung erfahren hat. Im<br />
Rahmen der allgemeinen Geschäftsentwicklung der TFW hat der Untersuchungsausschuss<br />
besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Roh- und Fernwasserabgabemengen und<br />
die entsprechende Preisgestaltung sowie die Neubewertung des Anlagevermögens durch<br />
die TFW gelegt. Im Zusammenhang mit der Realisierung der einzelnen Konzeptionen,