1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...
1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...
1 Thüringer Landtag 4. Wahlperiode 112. Sitzung Donnerstag, den ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
76<br />
uns auch darüber im Klaren sein, die ganze Entwicklung der Trinkwasserversorgung in<br />
Thüringen ist eine dynamische Entwicklung. Es gab mehrere Gutachten. Es gab mehrere<br />
Vorlagen dazu. Es hat sich immer wieder verändert auch aufgrund des Wasserbedarfs in der<br />
Industrie, aufgrund des Trinkwasserbedarfs bei der Bevölkerung, die bedauerlicherweise<br />
kleiner gewor<strong>den</strong> ist. Insofern kann man nicht vor 15 Jahren einen Punkt 100-prozentig<br />
festschreiben, kann darauf beharren und sagen, das wird in <strong>den</strong> nächsten Jahren nie wieder<br />
anders. Frau Becker sagte anfangs ihrer Rede, dass viele Menschen auf der Welt ohne<br />
gutes Trinkwasser auskommen müssen. Die Klimaforscher sagen uns voraus, dass vor allen<br />
Dingen auch in Mittelthüringen eine Trockenperiode eintreten könnte, wo Wassermangel<br />
auftreten würde. Auf der anderen Seite sagen Sie, eine Talsperre, ein Jahrhundertbauwerk<br />
wie Leibis wäre absolut sinnlos, und man hätte es verhindern müssen, wenn man es <strong>den</strong>n<br />
gekonnt hätte. Ich halte das für eine sehr widersprüchliche Aussage, aber Sie sagten ja<br />
selber, Bewußtseinspaltung ist in Thüringen ja nicht strafbar. Danke schön.<br />
(Beifall CDU)<br />
Vizepräsi<strong>den</strong>tin Pelke:<br />
Weitere Wortmeldungen liegen noch vor. Abgeordneter Kummer, Fraktion DIE LINKE.<br />
Abgeordneter Kummer, DIE LINKE:<br />
Herr Krauße, zu zwei Dingen. Sie wissen ganz genau, dass die Hoffnungen in Zeulenroda<br />
nicht darauf hinausliefen, dass einzelne Menschen in Zeulenroda in einem normalen<br />
Gewässer mal ba<strong>den</strong> gehen können. Die Hoffnungen liegen darauf, dass der Tourismus in<br />
Zeulenroda für Arbeitsplätze sorgt und für eine entsprechende Entwicklung der Region. Für<br />
eine touristische Nutzung einer Talsperre gehört es sich, dass ich dort ein vernünftiges<br />
ausgewiesenes Freibad habe und nicht, dass alle bloß so ba<strong>den</strong> gehen können. Wenn ich<br />
die Talsperre Zeulenroda als Badesee ausweisen will, dann gilt für sie die<br />
Badewasserrichtlinie der Europäischen Union, das ist unstrittig. Sonst kann man natürlich<br />
dort ba<strong>den</strong> gehen, aber dann müssen wir uns auch überlegen, wer soll in Zukunft wo die<br />
Talsperren entsprechend nutzen und ihre Finanzierung sichern? Das ist doch ein Problem,<br />
das wir klären müssen. Wir haben auf der einen Seite einen gewaltigen Kostenblock für die<br />
dauerhafte Unterhaltung der Talsperren, auf der anderen Seite müssen wir doch auch<br />
wenigstens versuchen, in gewissem Maße Einnahmen zu erwirtschaften. Ich <strong>den</strong>ke, Sie sind<br />
eine Wirtschaftspartei, dann muss man auch in diese Richtung <strong>den</strong>ken. Da habe ich vorhin<br />
gesagt, wir fordern ein Konzept für die künftige Nutzung dieser Talsperren, das ist dringend<br />
nötig. Wir haben es schon angemahnt, aber die Landesregierung hat es uns bisher immer<br />
wieder verweigert.