Kapitel 6 Entwurf des Reglers auf endliche Einstellzeit - Christian ...
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Der Regler berücksichtigt zur Berechnung der Stellfunktion u(t) die aktuelle<br />
Regelabweichung x d (t) und die beiden davor x d (t - T), x d (t – 2T) und die Stellfunktionen die<br />
zwei und drei Abtastzeiten zurückliegen u(t – 2T) und u(t – 3T). Wenn man sich in Gleichung<br />
6.5, 6.6, 6.7, 6.8 die Formeln für U 0 , U 1 , U 2 ansieht, so erkennt man, daß sich der Sollwert W 0<br />
herauskürzt. Dies ist eine Eigenschaft linearer Systeme, bei denen die Variablen nicht in den<br />
Koeffizienten vorkommen dürfen. Der Sollwert W 0 ist damit natürlich nicht wirkungslos,<br />
denn er kommt über die Regelabweichungen x dx vor, da diese <strong>auf</strong> ihn bezogen sind.<br />
Um mit dieser Formel für die Stellfunktion u(t) regeln zu können, müssen die Parameter der<br />
Sprungantwort <strong>des</strong> Systems τ 1 , τ 2 , r 0 , r 1 und r 2 ermittelt werden, was in Abschnitt 6.7<br />
beschrieben wird.<br />
6.6 Stabilität bei Reglern <strong>endliche</strong>r <strong>Einstellzeit</strong><br />
Bei der Entwicklung von konventionellen Reglern garantiert man Stabilität, indem die<br />
Phasendrehung unter 180° bleibt, solange die Ringverstärkung größer eins ist. Als<br />
theoretischeres Kriterium kann man auch sagen: Für alle Polstellen s x (Nullstellen <strong>des</strong><br />
Nenners der Übertragungsfunktion) muß gelten:<br />
Re(s x ) < 0<br />
Sie müssen also in der linken Halbebene der komplexen s-Ebene liegen.<br />
Da man die s-Ebene mittels bilinearer Transformation <strong>auf</strong> die z-Ebene abbilden kann und<br />
dabei die linke Halbebene der s-Ebene innerhalb eines Einheitskreises um z = 0 in der z-<br />
Ebene abgebildet wird, folgt für das Stabilitätskriterium im z-Bereich:<br />
Liegen alle Polstellen (Nullstellen <strong>des</strong> Nenners der Übertragungsfunktion) innerhalb <strong>des</strong><br />
Einheitskreises der z-Ebene so ist das Abtastsystem stabil.<br />
Auf <strong>endliche</strong> <strong>Einstellzeit</strong> entworfene Abtastregelungen sind immer stabil, da alle Pole <strong>des</strong><br />
geschlossenen Kreises in z = 0 liegen, was im folgende gezeigt wird (Föllinger, 1986):<br />
Die z-Übertragungsfunktion der geschlossenen Abtastregelung ist<br />
X(z)<br />
G (z) = (6.12)<br />
W(z)<br />
Für W(z) gilt:<br />
W(z)<br />
∞<br />
= W0<br />
Ζ( σ(t))<br />
= W0<br />
∑<br />
k=<br />
0<br />
z<br />
−k<br />
= W<br />
0<br />
W<br />
=<br />
− 1 1 − z<br />
z<br />
z<br />
0<br />
−1<br />
Ist x(t) ≡ W 0 für t ≥ T t + nT = mT (n = Ordnung), so ist<br />
x m = x m+1 = ... = W 0 .