Kapitel 6 Entwurf des Reglers auf endliche Einstellzeit - Christian ...
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7.3.4 Ausgleich von starken Hintergrundlichtänderungen (Blitz, aktin. Licht):<br />
spezieller Dunkelregler<br />
Das Blitzlicht ist mit ca. 800 Wm -2 rund 400-mal heller als das Meßlicht mit rund<br />
I ML = 2 Wm -2 und ruft eine entsprechend stärkere Fluoreszenz hervor. Mit dieser Aufgabe<br />
könnte der normale Dunkelregler aus Abschnitt 7.3.2 überfordert sein. Insbesondere kann es<br />
<strong>auf</strong>treten, daß während <strong>des</strong> Regelprozessen die zweite Detektorstufe (Abbildung 5.2 und 5.3)<br />
stark übersteuert wird. Dann ist der Regleralgorithmus sehr stark gestört und der normale<br />
Dunkelregler aus Abschnitt 7.3.2 braucht sehr lange, um den Photodetektor wieder in die<br />
Mitte <strong>des</strong> Ausgangsbereiches zu bringen.<br />
Daher wird im Fall von starken Hintergrundlichtänderungen (Blitze oder aktinisches Licht<br />
an/aus) ein zweistufiger Dunkelregler mit Vorkompensation verwendet. Zweistufig bedeutet,<br />
daß ein Regelkreis die Grobabstimmung und ein zweiter die Feinabstimmung übernimmt.<br />
Eine solche Aufgabenteilung läßt sich besonders gut bei einem digitalen System durchführen.<br />
Das Blitzlicht in der Version von Schinner et al. (2000) ist eine Halogenlampe, deren Licht<br />
von einem Shutter an und aus geschaltet wird. In der neuen Version dagegen wird das<br />
Blitzlicht von 65 LEDs erzeugt. Dies ermöglicht ein schnelleres Schalten <strong>des</strong> Blitzlichtes.<br />
Bei der FC-Maschine nach Schinner dauert es ungefähr 10 - 20 ms bis sich der Shutter<br />
geöffnet hat und die Dunkelregelung muß ca. 30 ms durchgehend aktiv bleiben, um den Blitz<br />
zu kompensieren.<br />
Bei der neuen Version wäre es denkbar, daß die Kompensation <strong>des</strong> Blitzes nur durch einen<br />
genauen Gegensprung aus dem Dunkelkreis erfolgt, was 3 µs dauern würde (Zeit für DA-<br />
Wandler), da beide Signale über eine Transistoransteuerung erfolgen. Dann wäre die<br />
Kompensation nach einer Abtastzeit fertig. Aber die erforderliche Höhe dieses Sprungs ist<br />
veränderlich, da sie vom Zustand <strong>des</strong> Blattes abhängt.<br />
Daher wird ein lernfähiges System verwendet, das sich merkt, wieviel zur Kompensation<br />
beim letzten Blitz nötig war, und diesen Wert als Gegenpuls beim nächsten Blitz verwendet.<br />
Wenn sich der Zustand <strong>des</strong> Blattes zwischen zwei Blitzen nicht ändert, liefert diese Methode<br />
gute Ergebnisse.<br />
Zu den Zeiten, an denen sich das aktinische Licht ändert, wird <strong>auf</strong>grund von<br />
Erfahrungswerten die Gegenpulshöhe eingestellt. Bei diesem Verfahren liegt der Gegenpuls<br />
durchschnittlich 5% daneben und die Ausregelungszeit liegt durchschnittlich bei 400 µs. Daß<br />
aber auch ein viel zu schwacher Gegenpuls nur eine Blitzkompensationszeit von ca. 1 ms zur<br />
folge hat, wird im folgenden gezeigt:<br />
7.3.4.1 Abl<strong>auf</strong> der Kompensation starker Hintergrundlichtänderungen<br />
(2-stufige-Dunkelregelung)<br />
Wenn der <strong>auf</strong>grund schlechter Information über den Blattzustand ungünstig geratene<br />
Gegenpuls <strong>des</strong> Dunkelreglers erheblich von dem abweicht, was nötig ist, sind die zweite<br />
Photodetektorstufe (2. FD-Stufe) und evtl. auch die erste FD-Stufe übersteuert.<br />
Der Abl<strong>auf</strong> der zweistufigen Dunkelregelung nach diesem Gegenpuls, der mehr oder weniger<br />
gut das Blitzlicht kompensiert, läuft folgendermaßen ab:<br />
Wenn trotz <strong>des</strong> Gegenpulses <strong>auf</strong> die Dunkelansteuerung (DA) die zweite Photodetektorstufe<br />
(2. FD-Stufe) übersteuert ist, erfolgt die Signalabnahme von der ersten FD-Stufe (ADW 2 )