Kapitel 6 Entwurf des Reglers auf endliche Einstellzeit - Christian ...
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<strong>Kapitel</strong> 9<br />
Fazit und Ausblick<br />
Abb. 8.1 und 8.2 zeigen, daß die digitale FC-Maschine funktioniert und gleich gute<br />
Ergebnisse wie die von Schinner et al. (2000) entwickelte Maschine in Analogtechnik liefert.<br />
Das Ziel, die Analogtechnik weitgehend zu reduzieren, ist geglückt. Insbesondere konnten die<br />
problematischen Teile, nämlich die Sample-and-Hold Bausteine (die doch immer wieder<br />
etwas vergessen) und die schwingungempfindlichen Breitbandverstärker, durch Software<br />
ersetzt werden.<br />
Kritisch ist sicher die Ermittlung der Zeitkonstanten der verbliebenen Analogteile,<br />
insbesondere <strong>des</strong> Photodetektors. Aber die Software zur automatischen Suche der geeigneten<br />
Parameter nimmt einem die ganze Abgleichsarbeit ab. Man baut irgendeinen<br />
Photodiodenverstärker, natürlich unter dem Gesichtspunkt geringen Rauschens und hoher<br />
Geschwindigkeit. Dann braucht man aber keinen Breitbandverstärker durch RC-Netzwerke so<br />
abgleichen, daß das Gesamtsystem einen schönen 1/f- Frequenzgang erhält, wie der<br />
unerbittliche Satz von Bode (1964) es fordert. Statt<strong>des</strong>sen läßt man den Computer über Nacht<br />
die beste Kombination von Zeitkonstanten selbst suchen, und am nächsten Morgen ist der<br />
ideale Regelkreis bereits fertig.<br />
Weiterhin ist erfreulich, daß der Regler tolerant gegenüber falschen Parametern ist. Der<br />
Regelungsprozeß dauert dann zwar länger, aber der Endwert kann min<strong>des</strong>tens genau so<br />
schnell erreicht werden wie beim Analogregler. Die Flexibilität von Softwarelösungen zahlt<br />
sich besonders bei der Aufspaltung <strong>des</strong> Dunkelreglers in eine Grob- und Feinabstimmung aus,<br />
die bei sättigendem Hintergrundlicht, einer häufigen Meßbedingung, sehr zur Schnelligkeit<br />
<strong>des</strong> Einstellens beiträgt.<br />
Verbesserungswünsche sind hingegen vom unersättlichen Wunsch nach Geschwindigkeit<br />
geprägt. Hier allerdings ist wieder die Analogtechnik gefragt, denn die <strong>Einstellzeit</strong> hängt an<br />
den Zeitkonstanten <strong>des</strong> OPs im Stromspannungswandler <strong>des</strong> Photodetektors. Das hier noch<br />
Reserven sind, sieht man an den Patch-Clamp Verstärkern (Neher und Sakmann 1995), die<br />
Bandbreiten von 200 kHz bei Strommessungen im pA-Bereich erreichen.