Kapitel 6 Entwurf des Reglers auf endliche Einstellzeit - Christian ...
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7.3.1.1 Einschwingprozesse<br />
Die Frage ist nun, wann der Einschwingvorgang der Regelung beendet wird und die<br />
Stellgröße als Meßwert für den Fluß übernommen wird. Bei der Version von Schinner ist dies<br />
die Zeit 1.5 ms nach Sprungbeginn. Bei der neuen digitalen Version wird keine feste Zeit<br />
abgewartet, sondern durch einen Algorithmus aus der Abweichung eine Abbruchszeit<br />
bestimmt.<br />
Man könnte <strong>auf</strong> die Idee kommen, einfach den Wert von u als Ergebnis zu verwenden, bei<br />
dem zufällig gerade einmal x d = 0 ist. Dies funktioniert leider nicht sehr gut, da der Wert<br />
x d = 0 z. B. nach einer Störung aus dem Rauschen, bei nicht abgeklungenem<br />
Einschwingvorgang vorkommen kann.<br />
Daher wurde, um möglichst zuverlässige Werte für die Stellgröße u zu erhalten, ein Schlauch<br />
von ungefährer Größe <strong>des</strong> Rauschens um x d = 0 von 12.5 mV gelegt und gefordert, daß sich<br />
x d fünf mal hintereinander innerhalb dieses Schlauches befinden muß (| x d | ≤ 12.5 mV), da<br />
sich die Stellgröße u nur bei mehrmaligen und kleinen Abweichungen so weit `beruhigt` und<br />
kaum noch schwankt, daß das Ergebnis einigermaßen genau wird.<br />
Eine Forderung von öfter als fünfmal hintereinander erhöht die Genauigkeit <strong>des</strong> Ergebnisses<br />
nicht, aber erhöht die durchschnittliche Regelungsdauer, da die Wahrscheinlichkeit für die<br />
Erfüllung der Forderung sinkt. Dieses bedeutet, daß von der Wahl der Dicke <strong>des</strong> Schlauches<br />
die Genauigkeit <strong>des</strong> Ergebnisses und die Regelungsdauer abhängt. Es wurde ein Schlauch von<br />
| x d | ≤ 12.5 mV gewählt, was eine durchschnittliche Regelzeit von ca. 340 µs zur Folge hat,<br />
da bei einer Schlauchdicke von | x d | ≤ 10 mV (nächst kleinere Möglichkeit durch<br />
Quantisierung <strong>des</strong> Eingangs <strong>des</strong> AD-Wandlers) die durchschnittliche Regelungszeit <strong>auf</strong><br />
1040 µs ansteigt und auch selbst Regelungszeiten von über 2 ms keine Seltenheit sind.<br />
Zur höheren Genauigkeit wird das Ergebnis über die letzten beiden Stellgrößen gemittelt:<br />
u(k<br />
Ende<br />
T) + u((k<br />
Ende<br />
-1)T)<br />
Ergebnis = (7.1)<br />
2<br />
Das Verhältnis von Sollwert W 0 und Rauschen bestimmt die Genauigkeit <strong>des</strong> Ergebnisses, so<br />
daß der Sollwert W 0 möglichst groß sein sollte. Der Sollwert W 0 ist allerdings dadurch<br />
begrenzt, daß für ein größeres W 0 die Intensität der Regel-LED erhöht werden muß, die<br />
möglichst gering gehalten werden sollte, damit sie möglichst wenig aktinische Wirkung hat.<br />
Die Einstellprozesse sind vom Rauschen überlagert. Das Rauschen <strong>des</strong> Photodetektorausgangs<br />
(Regelgröße x) sorgt dafür, daß der Sollwert von W 0 nicht genau erreicht und dann<br />
gehalten werden kann, sondern x nur ungefähr den Wert W 0 annimmt. Die Regelabweichung<br />
x d wird damit auch nicht null, sondern „rauscht“ um null „herum“. Auf die rauschinduzierte<br />
Regelabweichung x d reagiert der Regler natürlich auch mit Veränderung der Stellgröße u, so<br />
daß auch diese zum Rauschen etwa proportional schwankt und so sich der Wert der Stellgröße<br />
u auch ständig ändert.<br />
Die Standardabweichung <strong>des</strong> Rauschens <strong>des</strong> Photodetektorausgangs ist σ = 6.1 mV und der<br />
Sollwert W 0 wurde <strong>auf</strong> W 0 = -0.5 V festgelegt, so daß noch genügend Abstand zu den<br />
Bereichsgrenzen bei ca. ±3 V der zweiten Nachverstärkungsstufe besteht und das lineare