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Kapitel 6 Entwurf des Reglers auf endliche Einstellzeit - Christian ...

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61<br />

7.3.1.1 Einschwingprozesse<br />

Die Frage ist nun, wann der Einschwingvorgang der Regelung beendet wird und die<br />

Stellgröße als Meßwert für den Fluß übernommen wird. Bei der Version von Schinner ist dies<br />

die Zeit 1.5 ms nach Sprungbeginn. Bei der neuen digitalen Version wird keine feste Zeit<br />

abgewartet, sondern durch einen Algorithmus aus der Abweichung eine Abbruchszeit<br />

bestimmt.<br />

Man könnte <strong>auf</strong> die Idee kommen, einfach den Wert von u als Ergebnis zu verwenden, bei<br />

dem zufällig gerade einmal x d = 0 ist. Dies funktioniert leider nicht sehr gut, da der Wert<br />

x d = 0 z. B. nach einer Störung aus dem Rauschen, bei nicht abgeklungenem<br />

Einschwingvorgang vorkommen kann.<br />

Daher wurde, um möglichst zuverlässige Werte für die Stellgröße u zu erhalten, ein Schlauch<br />

von ungefährer Größe <strong>des</strong> Rauschens um x d = 0 von 12.5 mV gelegt und gefordert, daß sich<br />

x d fünf mal hintereinander innerhalb dieses Schlauches befinden muß (| x d | ≤ 12.5 mV), da<br />

sich die Stellgröße u nur bei mehrmaligen und kleinen Abweichungen so weit `beruhigt` und<br />

kaum noch schwankt, daß das Ergebnis einigermaßen genau wird.<br />

Eine Forderung von öfter als fünfmal hintereinander erhöht die Genauigkeit <strong>des</strong> Ergebnisses<br />

nicht, aber erhöht die durchschnittliche Regelungsdauer, da die Wahrscheinlichkeit für die<br />

Erfüllung der Forderung sinkt. Dieses bedeutet, daß von der Wahl der Dicke <strong>des</strong> Schlauches<br />

die Genauigkeit <strong>des</strong> Ergebnisses und die Regelungsdauer abhängt. Es wurde ein Schlauch von<br />

| x d | ≤ 12.5 mV gewählt, was eine durchschnittliche Regelzeit von ca. 340 µs zur Folge hat,<br />

da bei einer Schlauchdicke von | x d | ≤ 10 mV (nächst kleinere Möglichkeit durch<br />

Quantisierung <strong>des</strong> Eingangs <strong>des</strong> AD-Wandlers) die durchschnittliche Regelungszeit <strong>auf</strong><br />

1040 µs ansteigt und auch selbst Regelungszeiten von über 2 ms keine Seltenheit sind.<br />

Zur höheren Genauigkeit wird das Ergebnis über die letzten beiden Stellgrößen gemittelt:<br />

u(k<br />

Ende<br />

T) + u((k<br />

Ende<br />

-1)T)<br />

Ergebnis = (7.1)<br />

2<br />

Das Verhältnis von Sollwert W 0 und Rauschen bestimmt die Genauigkeit <strong>des</strong> Ergebnisses, so<br />

daß der Sollwert W 0 möglichst groß sein sollte. Der Sollwert W 0 ist allerdings dadurch<br />

begrenzt, daß für ein größeres W 0 die Intensität der Regel-LED erhöht werden muß, die<br />

möglichst gering gehalten werden sollte, damit sie möglichst wenig aktinische Wirkung hat.<br />

Die Einstellprozesse sind vom Rauschen überlagert. Das Rauschen <strong>des</strong> Photodetektorausgangs<br />

(Regelgröße x) sorgt dafür, daß der Sollwert von W 0 nicht genau erreicht und dann<br />

gehalten werden kann, sondern x nur ungefähr den Wert W 0 annimmt. Die Regelabweichung<br />

x d wird damit auch nicht null, sondern „rauscht“ um null „herum“. Auf die rauschinduzierte<br />

Regelabweichung x d reagiert der Regler natürlich auch mit Veränderung der Stellgröße u, so<br />

daß auch diese zum Rauschen etwa proportional schwankt und so sich der Wert der Stellgröße<br />

u auch ständig ändert.<br />

Die Standardabweichung <strong>des</strong> Rauschens <strong>des</strong> Photodetektorausgangs ist σ = 6.1 mV und der<br />

Sollwert W 0 wurde <strong>auf</strong> W 0 = -0.5 V festgelegt, so daß noch genügend Abstand zu den<br />

Bereichsgrenzen bei ca. ±3 V der zweiten Nachverstärkungsstufe besteht und das lineare

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