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Die Bedeutung von Chats für das Fremdsprachenlernen

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Chat einordne und sie mit face-to-face-Gesprächen oder Telefongesprächen<br />

vergleichend beschreibe.<br />

3.2.1. Mediale und konzeptionelle Mündlichkeit bzw. Schriftlichkeit<br />

<strong>Die</strong> Einteilung der Kommunikation in schriftlich und mündlich ist nur dann sinnvoll,<br />

wenn man immer die beiden Aspekte der medialen Realisierung und der zugrunde<br />

liegenden Konzeption mit berücksichtigt (vgl. Koch/Österreicher 1994). Ob eine<br />

sprachliche Äußerung medial mündlich oder schriftlich ist, d.h. ob sie phonisch oder<br />

graphisch realisiert wurde, lässt sich eindeutig unterscheiden (digital). Nicht so<br />

eindeutig ist die konzeptionelle Einordnung. Hier gilt immer ein mehr oder weniger.<br />

Ein Privatbrief ist medial schriftlich, kann aber konzeptionell eher mündlich sein.<br />

Ein wissenschaftlicher Vortrag ist eindeutig medial mündlich, konzeptionell<br />

hingegen eher schriftlich.<br />

Bezogen auf die CMC ist zu bemerken, <strong>das</strong>s mündliche Äußerungen, wie sie z.B. in<br />

Gesprächen vorkommen, in ein neues Medium verschoben und durch E-Mail oder<br />

IRC verbreitet werden. Ehemals phonische Sprechhandlungen, wie Telefonate oder<br />

auch direkte face-to-face-Mitteilungen (z.B. arbeitsorganisatorische Mitteilungen<br />

unter Kollegen), werden wegen der hohen Geschwindigkeit, der Bequemlichkeit und<br />

auch aus Kostengründen durch E-Mail ersetzt. Ehemals graphisch realisierte<br />

sprachliche Äußerungen wie Briefe, Artikel oder Bücher wechseln dagegen durch<br />

Computerkommunikation ihr Medium nicht.<br />

<strong>Die</strong> Kommunikationssituation im IRC ist medial eindeutig schriftlich, konzeptionell<br />

entspricht sie in ihrer dialogischen Form eher der mündlichen Kommunikation.<br />

Sprachliche Elaboriertheit, wie sie der konzeptionellen Schriftlichkeit zugeordnet<br />

werden kann, fällt dort der Gesprächsdynamik zum Opfer.<br />

„<strong>Die</strong> schriftlichen Dialoge sind zeitlich synchron, so daß <strong>das</strong> <strong>für</strong> die mündliche<br />

Kommunikation typische Merkmal spontaner Reaktionen zum ersten Mal einer<br />

schriftlich basierten Dialogform zugesprochen werden kann.“ (Geers 1999, 5)<br />

<strong>Die</strong> Synchronität ist allerdings nicht gleichzusetzen mit der Synchronität <strong>von</strong> face-toface-Gesprächen.<br />

Der Beitrag des Senders erreicht den Empfänger erst nach<br />

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