Die Bedeutung von Chats für das Fremdsprachenlernen

Das Ziel des Projekts war es, einen Dialog zwischen den Teilnehmern und der
muttersprachlichen Gesprächspartnerin aufzubauen und zu vertiefen. Die Teilnehmer
sollten die Gesprächsthemen mitbestimmen und ihre Sprachkenntnisse im Chat
anwenden und vertiefen. Die Lehrerin befand sich während der Chat-Sitzungen
(außer beim ersten Mal) auch im Chat, d.h. sie war virtuell anwesend. Ihre reale
Anwesenheit im Computerraum nutzte sie, um ihren Studierenden bei Problemen zur
Seite zu stehen und Fragen zu beantworten. Der Sprachstand ihrer Gruppe wurde von
der Chat-Tutorin teilweise zu hoch eingeschätzt. Dies berichtete die Lehrerin im
Anschluss an das Projekt. Deshalb war ihre Unterstützung sprachlicher Art während
des Chat-Prozesses von Nöten.
Dadurch, dass zur Zeit des Chat-Projektes parallel noch ein anderes Projekt (E-Mail-
Projekt) lief und die Lehrerin nur vier Stunden in der Woche die Gruppe
unterrichtete, fanden sich nicht immer alle Studierende des Kurses im Chat ein. Sie
hatten teilweise andere Dinge zu erledigen oder hatten keine Lust zu chatten.
Letzteres äußerte der einzige Mann der Gruppe, der Vorbehalte dem Chatten
gegenüber hatte (s. Teilnehmerbefragung Kap. 7.5). Er war nur in der 3. Sitzung im
Chat und ließ sich auch nach dieser Erfahrung nicht von seiner Meinung abbringen,
dass ihm das Medium zu „kalt“ sei.
Verlauf:
1. Stunde: Vor der ersten Chat-Sitzung besprach die Lehrerin mit den Studierenden
(Teilnehmer) das Vorhaben. Gesprächsthemen für die folgenden Sitzungen sollten
noch nicht festgelegt werden, da sich diese teilweise aus den Gesprächen ergeben
konnten.
2. Stunde: 1.Chat-Sitzung: „Kennenlernen“ (Dialog-Aufbau-Phase)
3. Stunde: Die Teilnehmer sprachen über ihre erste Chat-Sitzung und einigten sich
auf das nächste Gesprächsthema „Wohnen“. Wortschatzübungen und die Einführung
neuer Begriffe, wie z.B. WG oder Lebensgemeinschaft standen im Mittelpunkt der
Stunde.
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