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v bundesamt für kartographie und geodäsie - DGK - Bayerische ...

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206 Fachinstitute an Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen<br />

müssten – bereits mit vorhandenen Schwerefeldmodellen<br />

hinreichend genau bestimmt werden können.<br />

Ergebnisse dieser Arbeiten fließen auch direkt in die Kalibrierungs-<br />

<strong>und</strong> Validierungsstudien der ESA ein.<br />

Berücksichtigung zeitvariabler Anteile bei der Auswertung<br />

satellitengradiometrischer Messungen (im Teilprojekt<br />

5.1)<br />

Wegen der angestrebten hohen Genauigkeiten der Schwerefeldmission<br />

GOCE müssen verstärkt zeitvariable Effekte,<br />

die gravitative Auswirkungen haben, korrigiert werden;<br />

neben Gezeiten <strong>und</strong> Luftdruckschwankungen werden z.B.<br />

Auswirkungen von hydrologischen Einflüssen (Gr<strong>und</strong>wasser,<br />

Bodenfeuchte) oder tektonischen Massenverlagerungen<br />

(Erdbeben, Vulkane) untersucht. Die Akquirierung von<br />

Daten aus Messungen sowie bestehenden Modellen erfolgt<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem GeoForschungsZentrum<br />

Potsdam (GOCE-GRAND Teilprojekt 5.2 <strong>und</strong> 5.3). Da die<br />

Schwerefeldsatellitenmission GRACE besonders zur<br />

Bestimmung zeitvariabler Anteile ausgelegt worden ist, steht<br />

das Teilprojekt auch unter dem Motto „GRACE <strong>für</strong> GOCE“.<br />

Bisher stehen allerdings nur statische Schwerefeldlösungen<br />

von GRACE zur Verfügung.<br />

Die Fennoskandische Landhebung – ein Test- <strong>und</strong> Anwendungsgebiet<br />

<strong>für</strong> die Satellitenmission GRACE (DFG-<br />

Projekt MU 1141/3-1, 3-2)<br />

GRACE – Gravity Recovery and Climate Experiment – ist<br />

ein Schwerefeldzwillingssatellit, der sich seit März 2002<br />

im Orbit befindet <strong>und</strong> das Schwerefeld der Erde vom<br />

Weltraum aus bestimmt. Während der 5 Jahre dauernden<br />

Mission wird GRACE die großräumige zeitliche Veränderung<br />

des Erdgravitationsfeldes erfassen. Um die Satellitendaten<br />

validieren zu können, müssen sie mit externen<br />

terrestrischen Messungen verglichen werden. Dazu eignet<br />

sich als „gro<strong>und</strong>-truth“ das nacheiszeitliche Landhebungsgebiet<br />

Fennoskandien, das sich um ca. 1 cm pro Jahr im<br />

Zentrum (Bottnischer Meerbusen) hebt <strong>und</strong> ein messbares<br />

Signal in den GRACE-Beobachtungen verursacht. Aus<br />

wiederholten Absolutschwere- <strong>und</strong> GPS-Messungen in<br />

Fennoskandien lässt sich die Geoidänderung bestimmen,<br />

die dann mit der GRACE-Geoidänderung verglichen werden<br />

kann.<br />

Seit März 2003 läuft am Institut <strong>für</strong> Erdmessung das DFGgeförderte<br />

Projekt zur Bestimmung der Fennoskandischen<br />

Landhebung mittels absoluter Schwerebestimmung mit dem<br />

Absolutgravimeter FG5-220. Um die Ziele verwirklichen<br />

<strong>und</strong> umsetzen zu können, arbeitet das IfE verstärkt mit den<br />

skandinavischen Forschungs- <strong>und</strong> Vermessungsinstitutionen<br />

zusammen. Die Zusammenarbeit findet statt mit:<br />

Finnland: Finnish Geodetic Institute (FGI) in Masala,<br />

Schweden: a) Chalmers University of Technology,<br />

Onsala Space Observatory (OSO) in Onsala,<br />

b) National Land Survey of Sweden in<br />

Gävle,<br />

Norwegen: a) Institute of Mathematical Sciences and<br />

Technology, Agricultural University of<br />

Norway (NLH) in Ås,<br />

b) Statens Kartverk (SK) in Hønefoss,<br />

Dänemark: National Survey and Cadastre (KMS) in<br />

Kopenhagen <strong>und</strong><br />

Deutschland: B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Kartographie <strong>und</strong> Geodäsie,<br />

BKG.<br />

Im Sommer 2003 hat das IfE zwei Absolutschweremesskampagnen<br />

(2.5 <strong>und</strong> 7 Wochen) in Fennoskandien durchgeführt.<br />

Das gesamte Absolutgravimetrienetz im umfasst<br />

etwa 30 Stationen im endgültigen Ausbau, der in 2004<br />

erreicht werden soll. An fast allen Absolutgravimeterstationen<br />

werden permanent GPS-Koordinaten registriert.<br />

Die absolute Schwere von den durch Kreise markierten<br />

Punkten wurde vom IfE gemessen. Zusätzlich zum IfE beteiligen<br />

sich folgende Institutionen mit absoluten Schweremessungen:<br />

FGI, NLH (ab 2004) <strong>und</strong> BKG (nur 2003). Am<br />

IfE arbeiten in diesem Projekt Dipl.-Ing. O. GITLEIN <strong>und</strong><br />

Dr.-Ing. L. TIMMEN.<br />

Vor <strong>und</strong> nach den Kampagnen in 2003 wurden Referenzmessungen<br />

in Clausthal/Harz <strong>und</strong> Bad Homburg durchgeführt,<br />

um eine eventuelle Instabilität (Niveauänderung<br />

in der Schweremessung) des Instruments ausschließen zu<br />

können. Ebenfalls wurden Parallelmessungen mit dem FG5-<br />

Gravimeter des FGI auf 3 Stationen in Finnland durchgeführt.<br />

5 Punkte in Norwegen/Schweden wurden vom IfE<br />

besetzt, die in der gleichen Messsaison auch vom BKG<br />

gemessen wurden. Diese doppelte Vermessung mit 2 unterschiedlichen<br />

Geräten erhöht nicht nur die Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Genauigkeit des Gesamtergebnisses, sondern erlaubt<br />

auch, dass eventuell auftretende Offsets zwischen den<br />

Instrumenten festgestellt werden können. Um die gemessene<br />

Absolutschwere auf eine Referenzhöhe reduzieren zu<br />

können, wurde auf den Stationen der vertikale Gradient mit<br />

zwei Relativgravimetern (Scintrex <strong>und</strong> LaCoste&Romberg)<br />

bestimmt. Da die Schwere auch von lokalen Höhen- <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasserstandsänderungen beeinflusst wird, wurden<br />

zum einen Nivellements zu benachbarten Höhenfestpunkten<br />

durchgeführt <strong>und</strong> zum anderen an mehreren Stationen<br />

Gr<strong>und</strong>wasserstände abgelesen oder zu Seen nivelliert. Damit<br />

soll sicher gestellt werden, dass die zu bestimmenden Landhebungsraten<br />

nicht durch lokale Effekte gestört werden.<br />

Viele Absolutstationen befinden sich in der Nähe von<br />

Meerespegeln, die nun nicht nur mit GPS, sondern auch<br />

mit absoluten Schweremessungen überwacht werden. Die<br />

Kombination der modernen geodätischen Methoden mit<br />

den Pegelregistrierungen ermöglicht die Unterscheidung<br />

von vertikalen Bodenbewegungen an den Pegelstationen<br />

<strong>und</strong> tatsächlichen Meeresspiegelschwankungen.<br />

Absolutgravimetrische Referenzmessungen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der internationalen Projektarbeiten mit dem<br />

Absolutgravimeter des IfE sind über das Jahr verteilte<br />

absolutgravimetische Referenzmessungen notwendig. Sie<br />

dienen sowohl der instrumentellen Kontrolle des FG5<br />

Absolutgravimeters des IfE als auch zur Gewährleistung<br />

eines einheitlichen Messniveaus (keine Offsets) mit anderen<br />

weltweit arbeitenden Absolutgravimetern. Dieses einheitliche<br />

Messniveau der jetzt <strong>und</strong> zukünftig vorhandenen<br />

Absolutgravimeter ist eine Voraussetzung, um über Jahre<br />

<strong>und</strong> Jahrzehnte geodynamisch bedingte Schwereänderungen

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