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134 Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
4. Sonstige Aufgaben
4.1 Mitarbeit in nationalen und internationalen
Organisationen
4.1.1 EuroGeographics
Vom 30. September bis 2. Oktober 2002 war das BKG
Gastgeber der 2. EuroGeographics-Vollversammlung.
Insgesamt 109 Delegierte, Generaldirektoren und
Mitarbeiter der nationalen kartographischen Behörden aus
33 Ländern, haben teilgenommen, um in Diskussionen und
Vorträgen zukunftsrelevante Themen amtlicher
Geographischer Informationen in Europa zu erörtern.
Nachdem Frau Brigitte Zypries, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium,
am ersten Sitzungstag die internationalen
Gäste begrüßt hatte, stand das Thema INSPIRE (Infrastructure
for Spatial Information in Europe), eine Initiative
der Europäischen Kommission, im Mittelpunkt. Mehrere
Redner aus verschiedenen Bereichen der Europäischen
Kommission unterstrichen die Bedeutung einer europaweiten
Geodateninfrastruktur (GI).
Am Nachmittag wurde durch Präsentationen von Vertretern
aus der Wirtschaft die Notwendigkeit für eine grenzübergreifende
GI hervorgehoben und die Auswirkungen der
neuen Technologie auf die künftige Rolle der nationalen
Behörden aufgezeigt. Es gilt, die Interoperabilität der
nationalen Geodateninfrastrukturen zu erreichen, z.B. durch
Verbreitung von vorbildlichen Lösungen bei der Harmonisierung
der Preisgestaltung und der Lizenzbedingungen
sowie der Spezifikationen von Datensätzen und Metadaten.
Nachdem über den Stand der Entwicklung in den einzelnen
EuroGeographics-Projekten berichtet worden war, konzentrierte
sich das Interesse am zweiten Tag auf die Vorteile
einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit der nationalen
Behörden mit den Katasterbehörden. Besonders hervorgehoben
wurde die Notwendigkeit der Integration von
Topographie und Kataster. Da 50% der EuroGeographics-
Mitglieder bereits sowohl für die amtliche Kartenherstellung
(inklusive der entsprechenden digitalen Datensätze) als auch
für das Kataster verantwortlich sind, sollte dieser Bereich
selbstverständlich in die Zuständigkeit von Euro-
Geographics fallen.
Am dritten Tag erfolgte die Neuwahl des Direktionsausschusses.
Der scheidende Präsident von Euro-
Geographics, Richard Kirwan, dankte dem BKG-Präsidenten
Dr. Dietmar Grünreich als Gastgeber für die gelungene
Veranstaltung und begrüßte den neuen Präsidenten JOAKIM
OLLÉN, Generaldirektor der Landesvermessung von
Schweden.
Die nächste und damit 3. Vollversammlung findet im
Oktober 2003 in der Türkei statt.
4.1.2 Geschäfts- und Koordinierungsstelle des Interministeriellen
Ausschusses für Geoinformationswesen
(IMAGI)
Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Geoinformation
hat das Bundeskabinett am 17. Juni 1998 den Beschluss
gefasst, zur Verbesserung der Koordinierung des Geoinformationswesens
in der Bundesrepublik Deutschland einen
ständigen Interministeriellen Ausschuss für Geoinformationswesen
(IMAGI) einzurichten.
Der Vorsitz im Ausschuss wird vom Staatssekretär im BMI,
Herrn Dr. Wewer, wahrgenommen. Als weitere Mitglieder
sind folgende Ressorts im IMAGI vertreten: BMBF, BMF,
BMVEL, BMU, BMVBW, BMVg, BMWA, BMZ und das
Bundeskanzleramt. Der Vorsitzende der AdV nimmt an den
Sitzungen des IMAGI als Gast teil. Die Geschäfts- und
Koordinierungsstelle des IMAGI wurde im Bundesamt für
Kartographie und Geodäsie eingerichtet.
Die vordringliche Aufgaben des IMAGI ergeben sich aus
dem Kabinettsbeschluss vom 17. Juni 1998 und aus den
Entschließungen des Deutschen Bundestag vom 15. Februar
2001 bzw. vom 11. April 2003. Hierzu sind im Einzelnen
zu nennen:
– die Konzeption eines effizienten Datenmanagements für
Geodaten auf Bundesebene als prioritäre Aufgabe zu
entwickeln (fertiggestellt im Oktober 2000),
– Lösungsvorschläge für die Harmonisierung und die
Optimierung der administrativen Vorgaben für Bezug
und Abgabe von Geodaten zu erarbeiten (Entgeltrichtlinie
verabschiedet im Januar 2003),
– eine Geodateninfrastruktur für Deutschland voranzutreiben
(Strategie verabschiedet im Oktober 2001),
– durch Öffentlichkeitsarbeit generell das Bewusstsein für
Geoinformation zu fördern.
Optimierung administrativer Vorgaben für Bezug und
Abgabe von Geodaten
Die IMAGI-Expertengruppe „Entgelte und Abgabebedingungen“
hatte zur 8. IMAGI-Sitzung den Entwurf einer
Rahmenrichtlinie mit einem dreistufigen Entgeltmodell
(Grund- und Standardversorgung sowie auftraggeberspezifische
Versorgung) für die Abgabe von Geodaten vorgelegt.
Weiterhin wurde auf dieser Sitzung empfohlen, die kostenlose
Abgabe aller Geodaten innerhalb der Bundesverwaltung
entsprechend der o.g. Vereinbarung durch einen beim BKG
(Kap. 0616) ausgebrachten Generalhaushaltsvermerk zu
realisieren.
Die Rahmenrichtlinie „Entgelte und Abgabebedingungen
für Geodaten“ wurde im Anschluss an die 9. IMAGI Sitzung
im Januar 2003 verabschiedet und wird im folgenden umzusetzen
sein (Download: www.imagi.de). Die Geschäftsund
Koordinierungsstelle hat im Juli 2003 hierfür einen
Verfahrensvorschlag erarbeitet, der die Integration des
dreistufigen Entgeltmodells in das Metainformationssystem
GeoMIS.Bund vorsieht. Mit der Anwendung der Rahmen-