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v bundesamt für kartographie und geodäsie - DGK - Bayerische ...

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138 B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Kartographie <strong>und</strong> Geodäsie<br />

im deutsch-sorbischen Siedlungsgebiet zum Thema<br />

„Gelebte Zweisprachigkeit“. Der Gewinnerbeitrag wurde<br />

im Rahmen der Fachausstellung in Berlin ausgestellt.<br />

Am Wochenende des 31. August - 1. September 2002<br />

fanden Fachexkursionen in die mehrsprachige sorbische<br />

Region in Brandenburg <strong>und</strong> Sachsen, das historische <strong>und</strong><br />

kulturelle Zentrum von Potsdam <strong>und</strong> in die Staatsbibliothek<br />

Preußischer Kulturbesitz zu Berlin statt <strong>und</strong> r<strong>und</strong>eten die<br />

fachliche Arbeit der Konferenz ab.<br />

Am 28. August 2002 gab die B<strong>und</strong>esregierung einen<br />

Empfang im Reichstagsgebäude.<br />

Ausbildungskurs in Toponymie<br />

Auf den Konferenzen der Vereinten Nationen zur Standardisierung<br />

Geographischer Namen sowie den Sitzungen der<br />

Expertengruppe der Vereinten Nationen <strong>für</strong> Geographische<br />

Namen (UNGEGN) wurde wiederholt festgestellt, dass <strong>für</strong><br />

junge Fachkräfte aus Entwicklungsländern ein dringender<br />

Bedarf an Ausbildungskursen in Toponymie besteht. Das<br />

BKG hatte sich deshalb frühzeitig bemüht, Finanzmittel<br />

aufzutreiben, um <strong>für</strong> etwa 20 Praktikanten aus Entwicklungsländern<br />

die Teilnahme an einem derartigen Ausbildungskurs<br />

zu ermöglichen. Auf Einladung der Vereinten<br />

Nationen <strong>und</strong> der Regierungen der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

<strong>und</strong> der Niederlande fand deshalb erstmalig <strong>und</strong> unmittelbar<br />

vor einer Konferenz ein Ausbildungskurs in<br />

Toponymie statt.<br />

Die erste Woche des Kurses umfasste den theoretischen<br />

Teil, der beim ITC in Enschede in den Niederlanden organisiert<br />

war. In der zweiten Woche erfassten die Kursteilnehmer<br />

geographische Namen in einem Gelände bei Frankfurt<br />

(Hochtaunuskreis). Diese Daten wurden anschließend<br />

im BKG in verschiedene Datenbanken eingebracht <strong>und</strong><br />

kartographisch visualisiert.<br />

Die dritte <strong>und</strong> vierte Woche des Kurses bestand in der<br />

Teilnahme an der 8. Konferenz der Vereinten Nationen zur<br />

Standardisierung Geographischer Namen. Auf diese Weise<br />

sollten die Teilnehmer mit der internationalen Arbeit zur<br />

Standardisierung geographischer Namen vertraut gemacht<br />

werden.<br />

An dem Ausbildungskurs nahmen 20 Bewerber aus 17<br />

Entwicklungsländern teil.<br />

Die gesamten Kosten <strong>für</strong> die Kursteilnehmer wurden von<br />

den Vereinten Nationen, der Regierung der Niederlande<br />

<strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esregierung getragen.<br />

4.2.2 Die Gesetzgebungsinitiative INSPIRE der Europäischen<br />

Union zur Einrichtung einer europäischen<br />

Geodateninfrastruktur<br />

Die Gesetzgebungsinitiative INSPIRE (INfrastructure for<br />

SPatial InfoRmation in Europe) wurde von der europäischen<br />

Kommission in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsstaaten<br />

<strong>und</strong> Beitrittskandidaten ins Leben gerufen. Ziel der Initiative<br />

ist ein europaweites Verfügbarmachen von harmonisierten<br />

<strong>und</strong> qualitativ hochwertigen Geodaten zur Unterstützung<br />

der Europäischen Kommission bei der Formulierung, Umsetzung<br />

<strong>und</strong> Bewertung europäischer <strong>und</strong> nationaler<br />

Politikfelder mit Raumbezug.<br />

INSPIRE bereitet hier<strong>für</strong> einen Legislationsprozess vor, der<br />

voraussichtlich 2006/2007 in eine Rechtsnorm (Rahmenrichtlinie/Direktive)<br />

<strong>für</strong> die Einrichtung <strong>und</strong> den Betrieb<br />

einer europäischen Geodateninfrastruktur (European Spatial<br />

Data Infrastructure – ESDI) – auf der Basis der nationalen<br />

Geodateninfrastrukturen – münden wird. Ausgehend von<br />

dem Bereich der Umweltpolitik soll der Bedarf an harmonisierten<br />

Geobasis- <strong>und</strong> Geofachdaten definiert werden <strong>und</strong><br />

sich sukzessive auf weitere Politikfelder – wie Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Verkehr – ausweiten.<br />

Die Vision der Initiative INSPIRE, die als erster Schritt in<br />

Richtung einer ESDI gesehen werden kann, basiert auf<br />

folgenden Gr<strong>und</strong>sätzen:<br />

– Die Daten sollen einmalig <strong>und</strong> dort erfasst sowie auf dem<br />

neuesten Stand gehalten werden, wo dies am wirksamsten/effektivsten<br />

möglich ist.<br />

– Geoinformationen aus verschiedenen Quellen müssen<br />

innerhalb Europas nahtlos miteinander kombiniert <strong>und</strong><br />

von zahlreichen Nutzern verwendet <strong>und</strong> in Anwendungen<br />

einbezogen werden können.<br />

– Informationen, die auf der einen Ebene erstellt werden<br />

müssen auf anderen Ebenen genutzt werden können. Das<br />

gilt <strong>für</strong> detaillierte Daten bei Einzeluntersuchungen wie<br />

<strong>für</strong> allgemeine Daten <strong>für</strong> strategische oder planerische<br />

Zwecke.<br />

– Geoinformationen, die <strong>für</strong> eine effektive Verwaltung auf<br />

allen Ebenen benötigt werden, müssen unter Bedingungen<br />

verfügbar <strong>und</strong> zugänglich sein, die ihre umfassende<br />

Nutzung/Anwendung ermöglichen.<br />

– Geoinformationen müssen leicht ausfindig gemacht<br />

werden können <strong>und</strong> erkennen lassen, unter welchen<br />

Bedingungen sie erhältlich <strong>und</strong> weiterverarbeitet werden<br />

können.<br />

– Geoinformationen müssen leicht verständlich <strong>und</strong> im<br />

entsprechenden Kontext interpretierbar sein sowie<br />

benutzerfre<strong>und</strong>lich dargestellt bzw. ausgewählt werden<br />

können.<br />

Die Abstimmung der Kommission mit den Mitgliedsstaaten,<br />

Beitrittskandidaten sowie weiteren wichtigen lokalen <strong>und</strong><br />

regionalen Interessenvertretern– einschließlich der EFTA-<br />

Staaten (European Free Trade Association) – erfolgt in der<br />

im Dezember 2001 gegründeten Expertengruppe. Die<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ist hier durch Dr. Michael Bilo<br />

(BfN) <strong>für</strong> den Bereich der Geofachdaten aus dem Umweltbereich<br />

sowie durch Prof. Dr.-Ing. DIETMAR GRÜNREICH<br />

(BKG) <strong>für</strong> den B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Dr. JENS RIECKEN (LVermA<br />

NRW) <strong>für</strong> die Länder (AdV) <strong>für</strong> den Bereich der Geobasisdaten<br />

vertreten.<br />

Die Arbeit der Expertengruppe wurde durch folgende sechs<br />

Arbeitsgruppen (AG) unterstützt:<br />

– AG Gemeinsame Bezugs- <strong>und</strong> Metadaten, -AG Umweltdaten,<br />

-AG Architektur <strong>und</strong> Standards, -AG Rechtliche<br />

Aspekte <strong>und</strong> Datenpolitik, -AG Finanzierung <strong>und</strong> Implementierung,<br />

-AG Analyse der Auswirkungen.

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