18.11.2013 Aufrufe

v bundesamt für kartographie und geodäsie - DGK - Bayerische ...

v bundesamt für kartographie und geodäsie - DGK - Bayerische ...

v bundesamt für kartographie und geodäsie - DGK - Bayerische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Institut <strong>für</strong> Erdmessung – Universität Hannover 209<br />

das IfE als Rechenstelle der IAG Geoidkommission, Subkommission<br />

<strong>für</strong> Europa, tätig. Seit Inkrafttreten der neuen<br />

Struktur der IAG Mitte 2004 werden die entsprechenden<br />

Aufgaben im Rahmen eines IAG-Projekts innerhalb der<br />

Kommission 2 durchgeführt (Chair H. Denker, Hannover).<br />

Das Ziel ist dabei, bei der nächsten IUGG-Generalversammlung<br />

in 2007 eine vollständige Neuberechnung sowie ein<br />

Zwischenergebnis in 2005 vorzulegen. Das Projekt wird<br />

durch ein Steering Committee geleitet, das aus 8 Personen<br />

(einschl. Chair) besteht. Daneben gibt es nationale Vertreter<br />

mit entsprechenden Experten aus den europäischen Ländern.<br />

Im Berichtszeitraum wurde damit begonnen, alle europäischen<br />

Schweredatensätze neu aufzubereiten <strong>und</strong> in einheitliche<br />

Referenzsysteme in Lage, Höhe <strong>und</strong> Schwere zu<br />

transformieren. Daneben konnten neue Datensätze <strong>für</strong><br />

Deutschland, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Schweiz<br />

<strong>und</strong> Estland integriert. Ferner wurden neue globale<br />

Schwerefeldmodelle aus den Satellitenmissionen CHAMP<br />

<strong>und</strong> GRACE verfügbar gemacht, die eine erheblich verbesserte<br />

Geoidgenauigkeit im langwelligen Bereich erwarten<br />

lassen. Erste Testrechnungen mit den neuen Datensätzen<br />

werden in 2004 durchgeführt.<br />

Projekt Qualitätsverbesserung im SAPOS®-Netz Niedersachsen<br />

Stationsabhängige Fehleranteile bei GNSS-Trägerphasenmessungen<br />

können Genauigkeitsverluste von mehreren<br />

Zentimetern hervorrufen <strong>und</strong> damit zu systematischen<br />

Effekten bei der Modellierung des Fehlerhaushalts innerhalb<br />

von Referenzstationsnetzen führen. Zur Gruppe der stationsabhängigen<br />

Fehler zählen – neben den Variationen der<br />

Antennenphasenzentren (PCV) – die sogenannten Mehrwegeeffekte,<br />

die in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen<br />

der jeweiligen Station durch Überlagerung<br />

der direkten Satellitensignale mit Umwegsignalen hervorgerufen<br />

werden. Fehlerhafte Streckenmessungen, die im<br />

Bereich der GPS-Trägerphasenbeobachtungen eine Größenordnung<br />

von bis zu sechs Zentimeter annehmen können,<br />

sind die Folge. Häufig entstehen hierdurch sinusförmig variierende<br />

Positionsfehler, im ungünstigsten Falle auch falsche<br />

Mehrdeutigkeitsfestsetzungen.<br />

Da sich Mehrwegeeffekte weder durch Linearkombinationen<br />

noch durch Relativverfahren eliminieren lassen, ist<br />

am Institut <strong>für</strong> Erdmessung in Zusammenarbeit mit der<br />

Firma Geo++ GmbH ein neuartiges Verfahren zur absoluten<br />

Stationskalibrierung mit Hilfe eines beweglichen Roboterarmes<br />

entwickelt worden, womit sich in Abhängigkeit von<br />

Azimut <strong>und</strong> Elevation der einzelnen Satelliten absolute<br />

Korrekturen auf mm-Genauigkeitsniveau ableiten lassen.<br />

Erste Untersuchungen haben gezeigt, dass sich auftretende<br />

Positionsfehler nach Anbringen dieser Korrekturen um<br />

deutlich mehr als 50% reduzieren lassen.<br />

Im Rahmen einer am 01.09.2002 begonnenen dreijährigen<br />

Forschungskooperation mit der Landesvermessung+Geobasisinformation<br />

Niedersachsen (LGN) soll dieses Kalibrierverfahren<br />

zum einen technisch weiterentwickelt werden <strong>und</strong><br />

zum anderen auf ausgewählten niedersächsischen SAPOS®-<br />

Referenzstationen praktisch zum Einsatz kommen, um unter<br />

dem Schlagwort „Qualitätssicherung“ Genauigkeit <strong>und</strong><br />

Zuverlässigkeit des Dienstes künftig noch weiter steigern<br />

zu können.<br />

Dieses Projekt wird am Institut <strong>für</strong> Erdmessung von Dipl.-<br />

Ing. F. DILSSNER bearbeitet.<br />

Student. Projektseminar Erdmessung 2002/03: Hochpräzise<br />

Bestimmung von physikalischen Höhenbezugsflächen<br />

mit Zenitkamera, GPS <strong>und</strong> Gravimetrie <strong>für</strong> die<br />

Justierung von linearen Teilchenbeschleunigern<br />

Das deutsche Elektronensynchrotron DESY plant derzeit<br />

in internationaler Zusammenarbeit den 33 km langen<br />

Linearbeschleuniger TESLA <strong>und</strong> den Röntgenlaser XFEL.<br />

Der Betrieb von Beschleunigungsanlagen dieser Länge<br />

erfordert eine sehr hohe Aufstellungsgenauigkeit der strahlführenden<br />

Komponenten. In jedem Teilabschnitt von 600 m<br />

Länge (= Betatronwellenlänge) muss die Justierung mit<br />

einer Nachbarschaftsgenauigkeit von 0.5 mm in der Lage<br />

<strong>und</strong> 0.2 mm in der Höhe gewährleistet sein.<br />

Hierzu wurde von ingenieurgeodätischer Seite an der<br />

Bauhaus-Universität Weimar ein 3-Punkt-Alignement-<br />

Verfahren weiterentwickelt, das die geforderte Lagegenauigkeit<br />

garantiert. Zur hochpräzisen Höhenbestimmung<br />

soll ein neuartiges Schlauchwaagensystem mit Ultraschallabgriff<br />

eingesetzt werden. Die Flüssigkeitsoberfläche des<br />

Schlauchwaagensystems <strong>und</strong> damit die Höhenbezugsfläche<br />

folgt einer Äquipotentialfläche des Erdschwerefeldes. Die<br />

Geometrie der Äquipotentialfläche muss im geforderten<br />

Genauigkeitsbereich messtechnisch erfasst werden, weil<br />

die Flugbahn der Teilchen unabhängig vom Einfluss des<br />

Erdschwerefeldes realisiert werden soll.<br />

Im Projektseminar wurden verschiedene Methoden zur<br />

Schwerefeldbestimmung <strong>für</strong> diesen Genauigkeitsanspruch<br />

untersucht. In einem Testgebiet bei Cuxhaven wurden in<br />

Kooperation mit dem Institut <strong>für</strong> Geowissenschaftliche<br />

Gemeinschaftsaufgaben (GGA) in Hannover gravimetrische<br />

<strong>und</strong> astrogeodätische Messungen durchgeführt <strong>und</strong> mit<br />

verschiedenen Ansätzen ausgewertet. Ergebnis dieser<br />

Arbeiten ist, dass die Geometrie der Äquipotentialfläche<br />

im gesuchten Spektralbereich (Wellenlänge < 600 m) mit<br />

den beiden angewandten Verfahren erfassbar ist, die<br />

Signalamplitude im Messgebiet allerdings unterhalb der<br />

Fehlerschranke von 0,2 mm liegt. Simulationsrechnungen<br />

zeigen, dass <strong>für</strong> andere Gebiete eine höhere Signalamplitude<br />

nicht ausgeschlossen werden kann. Deswegen wird am<br />

Institut über das Projektseminar hinaus in Kooperation mit<br />

dem DESY an dieser Thematik gearbeitet. Ebenso werden<br />

die praktischen Messungen mit dem digitalen Zenitkamerasystem,<br />

die im Projektseminar begonnen worden sind,<br />

weiter fortgesetzt.<br />

Geodätische Woche 2003, Hamburg<br />

Die Geodätische Woche 2003 (GW03) wurde vom 16. bis<br />

19. September 2003 im Rahmen der INTERGEO 2003 in<br />

Hamburg organisiert. Veranstalter war der DVW-Arbeitskreises<br />

7 "Experimentelle, Angewandte <strong>und</strong> Theoretische<br />

Geodäsie" (vormals AK10), wobei die lokale Organisation<br />

der nahe gelegensten Professur <strong>für</strong> Physikalische Geodäsie<br />

obliegt; insofern war das IfE personell <strong>und</strong> logistisch stark

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!