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3. Arbeiten der Abteilung Geodäsie 121
Erste Versuche mit kleineren Anwendungen zur Erprobung
der Vorgehensweise wurden an Hand von Teilnehmerlisten
der Workshops und den Adresslisten des IERS durchgeführt.
3.1.2 International VLBI-Service (IVS)
Datenzentrum
Das BKG als eines der weltweit drei „Primary Global Data
Center“ spiegelt seine Datenbestände alle 4 Stunden mit
dem CDDIS in Greenbelt, USA, und dem Observatoire Paris
in Frankreich. Die Plattenkapazitäten wie auch die
Incoming- und Mirrorsoftware werden weiterentwickelt,
Updates der Software und der IVS-Web-Seiten werden
fortlaufend überwacht und eingespielt. Der Datenbestand
für die „Intensive Experimente“ wird 3 Tage und der der
„24h Experimente“ 7 Tage nach dem aktuellen Datum
aufdatiert. Im lokalen Katalogsystem (für eigene Analysearbeiten)
befinden sich derzeit ca. 8200 Datenbasen (1976
– 2003) und ca. 8200 sog. Superfiles für Globallösungen.
Analysezentrum
Das im BKG-Analysezentrum verwendete Programmsystem
„Calc/Solve“ wird ca. 3-4 mal jährlich neu installiert aufgrund
von Programmverbesserungen und Fehlerbeseitigungen.
Derzeit läuft das System mit dem Update vom
15.05.2003. Verbunden mit den Analysen sind die Prüfung,
Kontrolle und Reprozessierung der korrelierten Daten, was
teilweise sehr zeitaufwendig ist und parallel zum Routineanalysebetrieb
laufen muss.
Neben den „vorgegebenen“ Programmerneuerungen sind
auch eigene Programmentwicklungen für die Datenbankverwaltung,
die Automatisierung der Auswerteprozesse,
sowie Hilfsprogramme für Umrechnungen, Plots und
Vergleiche notwendig.
Um die moderne PC-Technik unter dem Betriebssystem
LINUX für das Analyseprogramm einsetzen zu können,
müssen wesentliche Teile neu entwickelt werden.
Im Analysebereich wurde die Auswertestrategie für die
EOP-Zeitreihen (bkg00004/5, bkgint02/03) weiterentwickelt.
Für den IVS werden routinemäßig folgende Produkte
erzeugt:
– kontinuierliche Erstellung von EOP-Zeitreihen aus 24h
Experimenten (UT1-UTC, Polkoordinaten, Nutationsoffsets,
derzeitiger Zeitversatz 2-3 Tage, z.Z. 2796 24h
Experimente von 01/1984 bis 07/2003 ausgewertet
– letzte TRF/CRF-Quartalslösung 06/2003 erstellt mit 2780
Experimenten
– fortlaufende Erstellung von UT1-Zeitreihen aus 1.5h
Intensive VLBI Experimenten, Zeitversatz ca. 1 Tag, z.Z.
1001 ca.1.5h Experimente von 01/99 bis 07/2003
ausgewertet.
Die EOP-Zeitreihen des BKG, abgeleitet aus Experimenten
von 24h bzw. 1.5h VLBI-Messungen, finden auch im
monatlich erscheinenden Bulletin B Verwendung (z.B. zur
Zeit Bulletin B 186).
Neben der Erzeugung der routinemäßigen Produkte hat sich
das BKG IVS-Analysezentrum in Leipzig auch an dem IVS
Pilot Project – Tropospheric Parameters erfolgreich beteiligt.
Hierzu musste zunächst ein spezielles Programm zum
Aufbau von SINEX-Files für Troposphärenparameter entwickelt
werden, um dann die derzeit 169 SINEX-Files aus
VLBI-Experimenten vom 01/2002 bis 07/2003 zu erstellen.
Sonstiges
Das BKG wurde gebeten, das 16. Working Meeting on
European VLBI in Leipzig auszurichten. Das zweitägige
Arbeitstreffen (09.-10.05.2003) wurde von 43 internationalen
Teilnehmern besucht, die in 34 Vorträgen und
Posterpräsentationen den derzeitigen Forschungsstand der
VLBI in den Bereichen Beobachtung, Analyse, instrumentelle
und Modellentwicklung darstellten und diskutierten.
Das detaillierte Programm mit den Vortragszusammenfassungen
kann auf der Leipziger IVS Seite eingesehen
werden, die „Proceedings“ des Workshop werden zur Zeit
am BKG erstellt.
3.1.3 International Laser Ranging Service (ILRS)
Windowsoberfläche des neugestalteten REPA-Moduls
baseline plot.
Insbesondere Teile der Grafiksoftware, das Modul „REPA
(Residual plotting and ambiguity resolution)“, mussten neu
entwickelt werden.
Das Analyseprogramm zur Laserentfernungsmessung
musste auf Workstation-PCs mit dem LINUX-Betriebssystem
umgestellt werden, um eine einheitliche Rechentechnik
innerhalb der Abteilung Geodäsie einzusetzen.
Hierzu waren zunächst umfassende Recherchen nötig, um
eine erfolgreiche Umsetzung von UTOPIA auf LINUX
abschätzen zu können. Insbesondere musste ein geeigneter,
leistungsstarker LINUX-Compiler gefunden werden, der
eine ausreichende Zahlendarstellung im Integer- und Real-
Bereich gewährleistete. Standardcompiler entsprachen nicht
den Anforderungen. Des weiteren mussten zunächst
Erfahrungen mit der LINUX Administration gesammelt
werden.
Die Workstations unter den Betriebssystemen HP UNIX
und LINUX wurden so verkoppelt, dass die Programm- und
Datenbestände (Mai 2002) in ihrer Struktur sicher kopiert