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3. Arbeiten der Abteilung Geodäsie 127
+/- 5 :Gal lagen. Die beobachtete Abweichung von
-13 :Gal am Stationszentrum Potsdam wird durch größere
Umbauten am Gebäude erklärt. Schwerevariationen am
Standort Wettzell sind mit dem Grundwasserstand hochkorreliert
und werden mit einem entsprechenden Modell
korrigiert.
Neue Absolutstationen wurden in Nordrhein-Westfalen
(Titz, Odendorf, Todenfeld), in Rheinland-Pfalz
(Kempenich) und in Sachsen (Leipzig) eingerichtet und
gemessen.
Als Ergänzung des Stationsnetzes und zur verbesserten
Anbindung an die Meerespegelstationen wurden zusätzliche
Gravimeterfestpunkte im Bereich der Nord- und Ostseeküste
eingerichtet und durch Messungen überwacht. Im Berichtszeitraum
erfolgten Absolutschweremessungen auf den
Stationen Borkum, Helgoland und Saßnitz. Auf diesen
Stationen wurden auch die jeweiligen Höhenanschlüsse zu
den GPS-Permanentstationen des GREF-Permanentnetzes,
zu Punkten des DHHN92 und zum Meerespegel bestimmt
bzw. überprüft.
3.4.2 Überwachung des Schwerereferenzsystems im
europäischen Bereich
Um die Einbindung des Deutschen Schwerereferenzsystems
in das Europäische Terrestrische Referenzsystem zu sichern
und zeitabhängige Einflüsse des Systems Erde auf die
Höhenkomponente im Rahmen der steigenden Messgenauigkeit
zu erfassen, erfolgten Schweremessungen auf ausgewählten
Stationen in Europa. Eine Untersuchung von
Schwereänderungen als Folge nacheiszeitlicher Landhebungen
des skandinavischen Schelfs, die im Jahre 1993 als
Gemeinschaftsprojekt der „Norwegian Mapping Authority
NMA“, der US-amerikanischen „National Oceanic and
Atmospheric Administration NOAA“ und des BKG begonnen
wurde, konnte durch eine Wiederholungskampagne
im Jahre 2003 vervollständigt werden. Mit Hilfe der gewonnenen
Messergebnisse sollen die Auswirkungen auf das
DSRS abgeschätzt werden; zusätzlich werden die Ergebnisse
in die Validierung der Satellitenschwerefeldmissionen
CHAMP, GRACE und GOCE einfließen.
Absolutschweremessung in Hoenefoss (Norwegen),
Statens Kartverk
Absolutschweremessung im ehemaligen Schulbunker in Helgoland
In einem europäischen Gemeinschaftsprojekt unter dem
Dach von EUREF und mit Unterstützung der für die Gravimetrie
zuständigen IAG-Kommission (International Association
of Geodesy) wird das integrierte Referenznetz ECGN
(European Combined Geodetic Network) aufgebaut. Ziel
dieser Arbeiten ist die Einrichtung und Überwachung eines
kinematischen Netzes höchster Genauigkeit, in dem die verschiedenen
geometrischen Messverfahren – Präzisionsnivellement,
Permanentes GPS, Meerespegelbeobachtungen
sowie Absolute Schweremessungen und kontinuierliche
Schweremessungen – von Supraleitenden Gravimetern miteinander
kombiniert und Änderungen der Höhenkomponente
untersucht werden.
Als Pilotprojekt für die Überwachung der Höhenkomponente
wurden Arbeiten auf der Station Medicina in Kooperation
mit der Universität Bologna fortgesetzt und die
Wechselwirkungen zwischen Schwerevariationen und
Änderungen der Höhenkomponente mit Hilfe von hydrologischen
und atmosphärischen Messdaten untersucht und
in Modellen beschrieben