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Grundwahrheiten des Christentums - Theologie heute

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im Blick auf die verschiedenen christlichen Denominationen, zuweilen gilt das auch gar innerhalb<br />

einer einzigen christlichen Glaubensgemeinschaft. Etwa wenn es da heißt „geboren<br />

aus Maria der Jungfrau“, da negieren - um ein Beispiel zu nennen - <strong>heute</strong> nicht wenige die vaterlose<br />

Empfängnis Jesu bzw. die biologische Jungfräulichkeit Mariens. Wenn man auf die<br />

professionellen Theologen schaut, ist das vielleicht gar die Majorität, auch im katholischen<br />

Raum. Mehr denn je werden <strong>heute</strong> bei der Rezitation <strong>des</strong> Symbolums oder bei dem Bekenntnis<br />

zu ihm die Worte beibehalten, jedoch andere Inhalte mit den Worten verbunden. Demnach<br />

ist die Identität <strong>des</strong> Glaubens mit den Symbola weithin nur noch verbal gegeben. Das war ursprünglich<br />

nicht so. Wir müssen dieses Faktum als Folge <strong>des</strong> allgemeinen Glaubensschwun<strong>des</strong><br />

verstehen, dem das Christentum in all seinen Denominationen unterliegt - am wenigsten<br />

vielleicht noch in den so genannten fundamentalistischen christlichen Denominationen.<br />

Im Hinblick auf die reformatorischen Christen gilt, dass sie bei den Glaubensbekenntnissen -<br />

das Epitheton „katholisch“ im Zusammenhang mit Kirche durch „allgemein“ oder „allgemein<br />

christlich“ ersetzen, worin die wiederholt erwähnte Tendenz der Reformatoren zur unsichtbaren<br />

Kirche deutlich wird, was jedoch weder philologisch noch theologisch zu rechtfertigen<br />

ist. Für die Gemeinschaften der Reformation gibt es keine verbindliche sichtbare Kirche.<br />

Darum sprechen sie von der „allgemeinen christlichen“ Kirche und verstehen darunter<br />

die unsichtbare Gemeinschaft derer, die an Christus glauben oder die im Christusheil sind. In<br />

der traditionellen Sprache der katholischen <strong>Theologie</strong> würden wir sagen: die in der heiligmachenden<br />

Gnade sind, die die Gnade der Gotteskindschaft nicht verloren haben.<br />

Im katholischen Verständnis hat die Kirche Christi zwei Seiten, die äußere und die innere,<br />

diese zwei Seiten gehören zusammen, zusammen stellen sie das eine Glaubensmysterium Kirche<br />

dar. Das will sagen, dass auch die äußere Gestalt der Kirche nach dem Willen Gottes in<br />

ihrer wesentlichen Gestalt durch die Offenbarung festgelegt ist.<br />

Ich sagte: In drei Stufen entfalten sich die Symbola gemäß der Wirklichkeit <strong>des</strong> trinitarischen<br />

Mysteriums. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der zweiten Stufe, auf der Christologie und der<br />

Soteriologie, wie es auch grundlegend dem Selbstverständnis <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong> entspricht.<br />

Die Christologie hat dem Christentum seinen Namen gegeben: Die Mitte <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong><br />

begegnet uns in Christus und im Kreuz, allerdings in der Zielrichtung auf Gott hin. Christus<br />

und seine Erlösung sind der Weg zum Vater.

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