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Grundwahrheiten des Christentums - Theologie heute

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12<br />

Sonntag für Sonntag in unserem Land noch beinahe 10 Millionen Gläubige die Kirche besuchen.<br />

Ich fürchte, dass die Prediger sich nicht sorgfältig genug auf diese ihre pastorale Tätigkeit<br />

vorbereiten. Bereits vor 30 Jahren bemerkte der evangelische Theologe Gerhard Ebeling<br />

(+ 2001) kritisch, die Predigten seien weithin langweilig und verlören sich in Belanglosigkeiten<br />

10 . Er bezog seine Kritik selbstverständlich nur auf die Verkündigung im reformatorischen<br />

Christentum, aber im katholischen Raum ist die Situation nicht viel anders.<br />

Bei dieser Kritik muss allerdings berücksichtigt werden, dass die christliche Verkündigung<br />

<strong>heute</strong> schwieriger ist als je zuvor, auf der Kanzel wie im Religionsunterricht. Das hat verschiedene<br />

Gründe, nicht zuletzt den, dass die Zerstörung der christlichen Wahrheiten und<br />

Werte in der Öffentlichkeit mit großer Intensität besorgt wird, vielfach so geschickt, dass es<br />

die Betroffenen nicht einmal mehr merken.<br />

Die Eigenart <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong> zu kennen, ist schließlich auch ein Erfordernis der Allgemeinbildung<br />

in einer Welt, die zumin<strong>des</strong>t in der Vergangenheit christlich geprägt war und teilweise<br />

jedenfalls noch aus den christlichen Quellen lebt, in einer Welt, in der das Christentum<br />

bis zum einem gewissen Grad noch immer präsent ist und einen gewissen Einfluss ausübt.<br />

Die Eigenart <strong>des</strong> Christlichen zu kennen, ist erst recht ein Erfordernis für den, der werben<br />

möchte für das Christentum. Ja, selbst der, der dem Christentum gegenüber feindselig gesinnt<br />

ist oder gar gegen es zu Felde ziehen möchte, sollte sich zunächst einmal für das Selbstverständnis<br />

<strong>des</strong> <strong>Christentums</strong> interessieren, damit er nicht gegen ein Produkt seiner Phantasie<br />

zu Felde zieht 11 .<br />

Wenn wir nach der Eigenart <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong> fragen, so müssen wir das Wesentliche von den<br />

zeitgebundenen Erscheinungsformen unterscheiden. Wir müssen aber auch das Verbindende<br />

der verschiedenen christlichen Denominationen dabei in den Blick nehmen, wenngleich in<br />

Einzelfällen auch festzustellen ist, dass einer bestimmten Denomination oder bestimmten<br />

Denominationen <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong> wesentliche Momente <strong>des</strong> Christseins fehlen, weshalb man<br />

von ihnen sagen muss, dass sie ein reduziertes Christentum vertreten. Verfehlt wäre es in<br />

jedem Fall, bei der Frage nach der Eigenart <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong> einfach nur den gemeinsamen<br />

Nenner der verschiedenen, recht zahlreichen christlichen Gruppierungen zu suchen, um daran<br />

10 Gerhard Ebeling, Das Wesen <strong>des</strong> christlichen Glaubens (Siebenstern-Taschenbuch 8), Tübingen 1959, 13.<br />

11 Vgl. ebd., 12.

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