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Grundwahrheiten des Christentums - Theologie heute

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Dekalog ist, und um den Glauben an den einen transzendenten, persönlichen Gott, der Israel<br />

auserwählt hat.<br />

Das Alte Testament ist die Grundlage der Jahwe-Religion. Es ist zugleich ein Gesetzbuch und<br />

ein Glaubensbuch. Es kündet von der Erwählung <strong>des</strong> Volkes und zeigt zugleich, dass und wie<br />

man dieser Erwählung würdig zu leben hat.<br />

Es ist schon bezeichnend, dass diese Religion als Wiege <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong> bis <strong>heute</strong> in einem<br />

umfassenden Sinn ihre Bedeutung bewahrt hat. Im religiösen Judentum lebt diese Religion<br />

relativ kraftvoll weiter. Vor allem aber lebt sie weiter im Christentum. Während die Glaubensvorstellungen<br />

der alten Ägypter, Babylonier, Assyrer, Hethiter und Phönizier nur noch<br />

von archäologischem Interesse sind, ist die Jahwe-Religion bis <strong>heute</strong> erhalten geblieben, und<br />

zwar in zweifacher Gestalt, im Judentum und im Christentum 186 .<br />

Man kann das Alte Testament in seiner Ganzheit als Thora bezeichnen, das heißt: als Gesetz,<br />

sofern es insgesamt den fordernden Willen Gottes enthält, man kann aber auch nur die gesetzlichen<br />

Teile <strong>des</strong> Alten Testamentes als Thora verstehen, vor allem den grundlegenden Teil,<br />

die ersten Bücher dieser Sammlung, die Fünf Bücher Moses oder den Pentateuch. Der Terminus<br />

„Πεντάτευχος”, die griechische Bezeichnung für die Fünf Bücher Moses, bedeutet soviel<br />

wie „Fünfgefäß“. Man dachte dabei an die Krüge, in denen die Schriftrollen aufbewahrt<br />

wurden. Das dem griechischen Pentateuch entsprechende hebräische Wort ist „Chumasch“.<br />

Dieses kommt von dem hebräischen „chamesch“, dem Wort für die Zahl „fünf“. Nennt man<br />

nur den Pentateuch die Thora, so spricht man von der Thora im engeren Sinne. Genau das ist<br />

die Terminologie, der man sich in der Regel bedient, wenn man vom Alten Testament spricht.<br />

Das gilt auch für den üblichen jüdischen Sprachgebrauch.<br />

Wenn man die ersten 5 Bücher <strong>des</strong> Alten Testamentes, die Fünf Bücher Moses, als Thora<br />

bezeichnet, so geschieht das <strong>des</strong>halb, weil sie die grundlegenden gesetzlichen Teile <strong>des</strong> Alten<br />

Testamentes enthalten oder weil die gesetzlichen Teile den größten Raum einnehmen in<br />

diesen Büchern. Nach der jüdischen Tradition, die allerdings relativ spät zu datieren ist, sind<br />

sie von Mose selber verfasst worden. Diese Tradition wurde dann allerdings von den Christen<br />

übernommen. Wie die kritische Forschung festgestellt hat, ist das umfangreiche Gesetzgebungswerk<br />

der ersten Bücher <strong>des</strong> Alten Testamentes jedoch das Ergebnis einer Rechtsent-<br />

186 Fritz Maass, Was ist Christentum, Tübingen 2 1981.

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