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Grundwahrheiten des Christentums - Theologie heute

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muss bei fragwürdigen Praktiken unterscheiden zwischen solchen, die aus dem Wesen <strong>des</strong><br />

<strong>Christentums</strong> hervorgehen, und solchen, die im Widerspruch stehen zu seinen Prinzipien. Es<br />

ist ein Unterschied, ob ein Fehler im System liegt oder ob er sich aus der Schwäche <strong>des</strong> Menschen<br />

ergibt, worin er sich dann als Inkonsequenz erweist. Zudem muss man geschichtliche<br />

Ereignisse stets aus ihrer Zeit heraus bewerten.<br />

Seit 1985 erscheint im Rowohlt Verlag in Reinbek bei Hamburg eine auf zehn Bände<br />

angelegte „Kriminalgeschichte <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong>“ aus der Feder von Karl Heinz Deschner,<br />

der inzwischen mehr als ein Dutzend Bücher gegen das Christentum verfasst hat. Von der auf<br />

zehn Bände angelegten „Kriminalgeschichte <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong>“ sind inzwischen neun Bände<br />

erschienen. Der neunte Band erschien im Jahre 2008.<br />

Sehr prinzipiell stellt sich jene Kritik dar, die Einwände erhebt gegen das Christentum von der<br />

Vernunft her, die das Christentum als unwissenschaftlich und vernunftfeindlich be-zeichnet,<br />

als einfältig, als eine primitive Form der Welt- und Lebensdeutung. Man kann nicht leugnen,<br />

dass sich das Christentum in seiner Geschichte mitunter so dargestellt hat, aber es lässt sich<br />

zeigen, dass es sich dabei um Irrwege handelt, denn nach dem Selbstverständnis <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong>,<br />

wie es uns in zahllosen Schriften in den Jahrhunderten begegnet, kann es kei-nen<br />

Widerspruch geben zwischen Glauben und Wissen, da Gott der Urheber sowohl der natürlichen<br />

Schöpfungsordnung als auch der übernatürlichen Heilsordnung ist. Was immer der<br />

menschlichen Vernunft widerspricht, kann nicht von Gott geoffenbart worden sein. Von daher<br />

gesehen ist das Christentum, recht verstanden, alles andere als vernunftfeindlich. Für das<br />

Christentum gilt: Was gegen die Vernunft ist, kann nicht Gegenstand <strong>des</strong> christlichen Glaubens<br />

sein. Allerdings können die Inhalte <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong> die Vernunft übersteigen, sie können<br />

übervernünftig sein. Übervernünftig sind die eigentlichen Glaubensgeheimnisse, die<br />

Glaubensgeheimnisse im strikten Sinne, die „mysteria fidei stricte dicta“. Sie übersteigen die<br />

Vernunft, können sie aber nicht unterlaufen. Übervernünftig sind sie, nicht jedoch widervernünftig.<br />

Widervernünftiges gibt es nicht im Christentum, kann es darin nicht geben, jedenfalls<br />

nicht im authentischen Christentum. Darum kann das Christentum den menschlichen Forschergeist<br />

nur fördern, ist es absolut wissenschaftsfreundlich, es sei denn, es wird sich selber<br />

untreu.<br />

Mit dem Vorwurf, das Christentum sei unwissenschaftlich und vernunftfeindlich, verbindet<br />

sich nicht selten die Behauptung, es lenke ab von den irdischen Aufgaben, es verführe zur

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