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Grundwahrheiten des Christentums - Theologie heute

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nizänisch-konstantinopolitanische oder das athanasianische, um die wichtigsten altchristlichen<br />

Glaubensbekenntnisse hier zu nennen.<br />

Legt man die alten Glaubensbekenntnisse, die Symbola, zugrunde, hat man es noch verhältnismäßig<br />

leicht, wobei dann jedoch wieder die Frage nach dem Verständnis dieser Symbola<br />

und der darin enthaltenen Glaubensaussagen zu Kontroversen führen kann, ja, zu Kontroversen<br />

führen wird.<br />

Die vier wichtigsten dieser altchristlichen Symbola sind das apostolische, das nizänische, das<br />

nizänisch-konstantinopolitanische und das athanasianische Symbolum oder Glaubens-bekenntnis.<br />

Der Terminus „Symbolum“ kommt von dem griechischen „συµβολον”. Diesem<br />

Substantiv liegt das Verbum „συµβαλλειν” zugrunde, das soviel bedeutet wie „zusammenwerfen“,<br />

„zusammenlegen“, „zusammenstellen“. Stets gruppieren sich die Symbola um die<br />

beiden Grunddogmen <strong>des</strong> <strong>Christentums</strong>, um das Dogma vom trinitarischen Gottes und um das<br />

Dogma von der Inkarnation, von der Menschwerdung der zweiten göttlichen Person, womit<br />

sich dann im Einzelnen noch einige weitere Glaubenswahrheiten verbinden, wie die Wahrheiten<br />

von der Schöpfung, von den zwei Naturen in Christus, von der Präexistenz, von der Jungfrauengeburt,<br />

von der Erlösung, von der Wiederkunft Christi, vom Gericht und von der<br />

Sündenvergebung usw.<br />

Thomas von Aquin (+ 1274) will die ganze Offenbarung in den zwei Stichworten „Trinität“<br />

und „Inkarnation“ zusammenfassen. In der Summa Theologiae stellt er fest: „Duo nobis credenda<br />

proponuntur: scilicet occultum divinitatis...et mysterium humanitatis Christi“ 59 . An<br />

einer anderen Stelle <strong>des</strong> gleichen Werkes erklärt er: „Fi<strong>des</strong> nostra in duobus consistit: primum<br />

in vera Dei cognitione...secundo in mysterio incarnationis Christi“ 60 . Man sollte meinen, dass<br />

diese Wahrheiten als <strong>Grundwahrheiten</strong> die christliche Identität zum Ausdruck bringen. In der<br />

Vergangenheit ist das so gewesen, <strong>heute</strong> kann man das schon lange nicht mehr sagen, wie wir<br />

gesehen haben.<br />

Über diese beiden Grunddogmen hinaus waren die Glaubensbekenntnisse der Alten Kirche in<br />

ihrer Ganzheit in den Jahrhunderten das einigende Moment der verschiedenen christlichen<br />

Denominationen. Das gilt zumin<strong>des</strong>t für die großen christlichen Denominationen. Und sie<br />

59 Thomas von Aquin, Summa Theologiae II/II q. 1 a. 8.<br />

60 Ebd., q. 174 a. 6.

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