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Grundwahrheiten des Christentums - Theologie heute

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137<br />

der Zeit <strong>des</strong> Schriftgelehrten Esdras und seiner Reform nach dem Babylonischen Exil, im<br />

Allgemeinen nicht mehr geändert worden ist.<br />

Weithin wurde in den letzten 150 Jahren auch die historische Glaubwürdigkeit <strong>des</strong> Alten Testamentes<br />

- überraschenderweise - durch die archäologische Forschung bestätigt. De facto hat<br />

die neuere archäologische Forschung das Alte Testament als ein hervorragen<strong>des</strong> historisches<br />

Dokument erwiesen. Darüber hinaus hat gerade sie einen wertvollen Beitrag zu einem tieferen<br />

Verständnis der Bibel geliefert. - Dennoch muss hier berücksichtigt werden, dass die geschichtlichen<br />

Bücher <strong>des</strong> Alten Testamentes nicht einfach als historische Dokumente in unserem<br />

heutigen Sinne verstanden werden dürfen. Bei der Frage nach dem geschichtlichen Wert<br />

alttestamentlicher Berichte muss man immer von der Absicht der Verfasser ausgehen. Diese<br />

schreiben nicht Geschichte um ihrer selbst willen, sie verbinden damit vielmehr stets eine religiös-erzieherische<br />

Absicht. Diese bestimmt die Auswahl und die Gestaltung der Stoffe. Dabei<br />

prüfen die Verfasser der alttestamentlichen Schriften die Quellen nicht auf ihre Zuverlässigkeit.<br />

Zudem gibt es im Alten Testament komponierte Geschichte, beispielsweise in den<br />

Büchern Jonas und Hiob, freie Geschichte, in der ein historischer Kern frei entfaltet wird (so<br />

in den Büchern Tobias, Judith und Esther), epische Geschichte und Volksüberlieferung, wobei<br />

der historische Gehalt nur schwer zu bestimmen ist.<br />

Es gibt im Alten Testament aber auch religiöse Geschichte im eigentlichen Sinn, die historisch<br />

zuverlässiges Material bietet, das dann allerdings in einer bestimmten Tendenz gestaltet<br />

ist (so in den Büchern Josue, Richter, Samuel, Könige, Chronik, Esdras, Nehemias und Makkabäer)<br />

189 .<br />

Die entscheidende Gestalt <strong>des</strong> Alten Testamentes ist Mose, der große Befreier und Gesetzgeber<br />

seines Volkes, der im 13. bzw. gegen Ende <strong>des</strong> 14. vorchristlichen Jahrhunderts gelebt<br />

hat.<br />

Noch einige Klärungen zum Inhalt <strong>des</strong> Alten Testamentes: Es gibt Großes und Erheben<strong>des</strong> in<br />

den Büchern <strong>des</strong> Alten Testamentes, aber auch Menschliches und Allzumenschliches. Nicht<br />

zu Unrecht hat man immer wieder auf die dunklen Seiten <strong>des</strong> Alten Testamentes hingewiesen,<br />

vor allem auf die Grausamkeiten in den Kriegsberichten. Man hat aber auch hinge-<br />

189 Georg Ziener, in: Walter Kern, Franz-Joseph Schierse, Günter Stachel, Warum glauben? Begründung und Verteidigung<br />

<strong>des</strong> Glaubens in neununddreißig Thesen, Würzburg 1961, 175 - 179.

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