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Grundwahrheiten des Christentums - Theologie heute

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der ethischen Heiligkeit Gottes zu verstehen ist. Dieses bedeutende Element <strong>des</strong> Gottesbil<strong>des</strong><br />

begegnet uns auch sonst immer wieder im Alten Testament. Schon an ihm erkennen wir die<br />

Einzigartigkeit der Jahwe-Religion in der Welt der Religionen der Antike.<br />

Während die erste Tafel <strong>des</strong> Dekalogs mit den ersten drei Geboten ohne Parallele ist, so ist die<br />

zweite ein Niederschlag <strong>des</strong> natürlichen Sittengesetzes. Originell ist hier die Verankerung der<br />

Gebote auch der zweiten Tafel in Gott, die innere Verbindung der zweiten Tafel mit der ersten,<br />

sowie die Tatsache, dass diese Weisungen in Israel auf einem höheren Niveau gelebt<br />

wurden, dass die Früchte dieses Ethos in Israel sehr viel reicher waren als in den Religionen<br />

der anderen Völker.<br />

Das erste Gebot, die Einzigkeit Jahwes ist das Grundgesetz der alttestamentlichen Religion<br />

überhaupt. Bemerkenswert ist hier das Bilderverbot. Davon war bereits die Rede. Im Tempel<br />

zu Jerusalem gab es kein Bild von Gott, im Allerheiligsten <strong>des</strong> Tempels hatte man die Bun<strong>des</strong>lade<br />

mit den Zehn Geboten, dem Grundgesetz <strong>des</strong> Gottesbun<strong>des</strong>. Das Bilderverbot der<br />

Jahwe-Religion, das ohne Parallele ist in der antiken Welt und vielfach als ein besonderes<br />

Ärgernis galt, steht im Dienst der Hervorhebung der Geistigkeit Jahwes - Jahwe ist in seinem<br />

Wesen weder vorstellbar noch darstellbar - und der Bewahrung <strong>des</strong> Volkes vor dem Abfall in<br />

den Götzendienst und hat von seiner Intention her, sofern es an die Einzigartigkeit und<br />

Unvergleichlichkeit und Geistigkeit Gottes erinnert, auch im Christentum seine Gültigkeit.<br />

Im zweiten Gebot geht es um das Verbot der Zauberei oder der Magie, das nicht nur in alter<br />

Zeit seine Aktualität hatte. Es ist das weite Gebiet <strong>des</strong> Aberglaubens, das hier angesprochen<br />

wird. In der Magie geht es darum, dass man sich Gott gefügig macht oder auch die bösen Geister.<br />

Die guten Geister spielten in alter Zeit in diesem Zusammenhang keine Rolle. Allein, die<br />

Meinung man könne sich der Geister bemächtigen, ist eine Illusion. In der Magie kommt es<br />

auf den Namen oder auf die richtige Formel an. Kennt man sie, so kann man sich der übermenschlichen<br />

Mächte bedienen. In alttestamentlicher Zeit war der magische Missbrauch <strong>des</strong><br />

Namens Gottes eine große Gefahr, auch in Israel, weshalb er nicht nur im Dekalog verbo-ten<br />

wird, sondern auch sonst ein wichtiges Thema ist, besonders bei den Propheten. Magie oder<br />

Aberglaube sind gegen die Transzendenz und die Souveränität Gottes gerichtet, daher Abfall<br />

von dem einzigen Gott. - Einzigartig ist die Institution <strong>des</strong> Sabbats in Israel, <strong>des</strong> regelmäßig<br />

wiederkehrenden Ruhetages, der im Alten Testament teilweise humanitär-sozial, vor allem<br />

und in erster Linie aber religiös verstanden wurde - ein heiliger und Gott geweihter Tag zum

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