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Grundwahrheiten des Christentums - Theologie heute

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Gen 49, 10, das ist der Segen <strong>des</strong> Jakob über seine Söhne (das Szepter wird nicht von Juda<br />

weichen bis der kommt, dem die Völker gehorchen - der Messias tritt hier als fest umrissene<br />

Herrschergestalt hervor, <strong>des</strong>sen Reich ein Friedensreich sein wird). Diese Stellen wurden in<br />

davidischer Zeit überarbeitet, gehen jedoch zurück in frühere Zeiten.<br />

Einen zentralen Platz unter den messianischen Weissagungen nimmt die Nathan-Weissagung<br />

2 Sam 7, 13-16 bzw. 2 Sam 7, 16 ein. Sie lautet: „Dein Thron soll feststehen auf immer“. Lk<br />

1, 32 heißt es dann in einer Anspielung auf diese Stelle 2 Sam 7, 16: „Gott wird ihm den<br />

Thron seines Vaters David geben“.<br />

Deutlich messianisch sind auch die Psalmen 2 und 110 bzw. 109, die an der Leitidee der Nathansverheißung<br />

orientiert sind. Beide Psalmen spielen auch im Neuen Testament eine Rolle<br />

als messianische Psalmen. Ps 2 heißt es: „Mein Sohn bist du, <strong>heute</strong> habe ich dich gezeugt ...<br />

Dir will ich die Völker zum Erbe geben und zum Besitz der Erde Grenzen“. Schon in Israel<br />

wurde dieser Psalm auf den Messias hin gedeutet, später im Neuen Testament auf Jesus hin.<br />

In Ps 110 bzw. 109 sagt Gott zum Messias: „Setze dich zu meiner Rechten“, das heißt: Er soll<br />

an der göttlichen Macht teilhaben. Er soll Priester sein, so heißt es dann später in dem gleichen<br />

Psalm, er soll Priester sein “nach der Ordnung <strong>des</strong> Melchisedech”. Auf diesen Psalm bezieht<br />

sich Jesus in einer Disputation mit den Schriftgelehrten über den Messias: „Wie kann<br />

der Davids Sohn sein, wenn dieser ihn seinen Herrn nennt“ (Mt 22, 42).<br />

An der Nathansverheißung orientiert sind auch die frühesten Schriftpropheten Hosea und<br />

Amos im 8. vorchristlichen Jahrhundert, wenn bei Amos von der Wiederaufrichtung der verfallenen<br />

Hütte Davids die Rede ist (9, 11-15) und bei Hosea von dem neuen David am Ende<br />

der Tage (3, 5). Beide wirken im Nordreich. Im Südreich spricht Jesaja um 700 von dem Friedenskönig,<br />

wenn er erklärt: „Das Volk, das in Finsternis wandelt, schaut ein großes Licht ...<br />

denn ein Kind wird uns geboren ...“ (Jes 9, 1 ff). Das ist eine der markantesten messianischen<br />

Stellen überhaupt. Sie wird Jes 11, 1-9 und Jes 35, 4 fortgeführt. Jes 11, 1- 9 heißt es: „ ... ein<br />

Reis wird hervorgehen aus der Wurzel Isai“, Jes 35, 4: „Gott selbst wird kommen, euch zu erlösen“.<br />

Die wichtigste messianische Stelle ist vielleicht jene, die den Messias als der Sohn der Jungfrau<br />

und als Emmanuel ankündigt: Jes 7, 14.

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