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112 MORGEN<br />
festiVals<br />
mouse on mars<br />
in Der PHilHarmonie<br />
Am 10. September präsentieren Mouse On Mars in <strong>de</strong>r Kölner Philharmonie<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r musikFabrik ihr erstes Orchesterwerk<br />
»Paeanumnion«. Sebastian Ingenhoff durfte <strong>de</strong>m Duo bei <strong>de</strong>n<br />
Proben über die Schulter schauen.<br />
»<br />
Hm, das klingt schon mal sehr schamanistisch,<br />
das ist gut. Ich höre gera<strong>de</strong> eine<br />
Mischung aus Wölfen und Jungfrauen«,<br />
kommentiert Jan St. Werner die letzten<br />
fünf Minuten <strong>de</strong>r Teilprobe <strong>de</strong>s Stückes<br />
mit <strong>de</strong>m sagenhaften Namen »Paeanumnion«.<br />
Das knapp einstündige Werk ist eine Auftragsarbeit<br />
anlässlich <strong>de</strong>s 25. Geburtstages <strong>de</strong>r Kölner<br />
Philharmonie und wird am 10. September mit<br />
<strong>de</strong>m 23-köpfigen Ensemble <strong>de</strong>r musikFabrik uraufgeführt.<br />
Orchestriert wird das Stück vom britischen<br />
Dirigenten André <strong>de</strong> Rid<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n Toma<br />
während einer gemeinsamen Veranstaltung zu<br />
Ehren <strong>de</strong>s 1999 verstorbenen avantgardistischen<br />
Komponisten Moondog kennenlernte.<br />
Grundi<strong>de</strong>e sei es gewesen, Klänge, die vorwiegend<br />
am Rechner entstan<strong>de</strong>n, verschie<strong>de</strong>nen<br />
akustischen Instrumenten zuzuordnen. Wer<br />
mit <strong>de</strong>m Klangkosmos <strong>de</strong>r Band einigermaßen<br />
vertraut ist, kann sich also vorstellen, dass das<br />
mitunter ein schwieriger Prozess ist. So wer<strong>de</strong>n<br />
neben <strong>de</strong>n klassischen Instrumenten auch<br />
handgekurbelte Sirenen und Muschelhörner<br />
als Klangerzeuger genutzt. Briefumschläge, die<br />
vertikal in einen Rahmen gespannt sind, dienen<br />
schon mal als Schlaginstrument. Und selbst die<br />
Reaktionen <strong>de</strong>r Zuschauer sollen über Außenmikrofone<br />
noch als Klangmaterial in das Stück<br />
integriert wer<strong>de</strong>n. Um diese also möglichst,<br />
sagen wir, »vielseitig« ausfallen zu lassen, <strong>de</strong>ckt<br />
»Paeanumnion« gewissermaßen das gesamte<br />
emotionale Spektrum ab – Walgesänge und<br />
blumige Klänge alternieren mit Elementen<br />
aus Noise und No Wave, Liebe und Zartheit<br />
treffen auf Brachialität und Zerstörung.<br />
Den Lockungen <strong>de</strong>r E-Kultur, wie es in<br />
Deutschland noch so schön heißt, sind<br />
Mouse On Mars jetzt also vollends erlegen.<br />
<strong>Als</strong> Nächstes plant Werner nämlich<br />
eine ganze Oper, die Libretti sollen von<br />
Dietmar Dath (ehemals Spex, FAZ) geschrieben<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
10.09. KÖLN, PHILHARMONIE — MOUSE ON MARS, ANDRé DE<br />
RIDDER, ENSE<strong>MB</strong>LE MUSIKFABRIK, OVAL & THE ALLOPHONS<br />
PoP-abo im konzert-<br />
Haus dortmund<br />
Das Konzerthaus in Dortmund,<br />
diese E-Musik-Institution mit U-<br />
Musik-A<strong>de</strong>r, stellt das Programm<br />
seines Pop-Abos für die nächste<br />
Spielzeit vor. Und die Namen, die<br />
dort auftauchen, lassen wie<strong>de</strong>r<br />
Spannung aufkommen. Denn<br />
ähnlich wie bei Konzerten in <strong>de</strong>r<br />
Kölner Philharmonie im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r c/o pop freut man sich auch<br />
hier, talentierte Künstler <strong>de</strong>r<br />
Indie-Szene in allerfeinster<br />
Akustik erleben zu dürfen. Die<br />
schwedische Künstlerin Miss Li<br />
macht mit Unterstützung von<br />
Dear Rea<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Anfang. Der<br />
fantastische Pianist Jason Charles<br />
Beck tritt als Nächstes unter<br />
<strong>de</strong>m sensationellen Alias The<br />
Unspeakable Chilly Gonzales auf.<br />
Bei <strong>de</strong>r Dänin Agnes Obel fällt es<br />
einem ähnlich wie beim Schotten<br />
Alexi Murdoch richtig leicht,<br />
sich vorzustellen, wie sie einen<br />
bis zum letzten Platz besetzten<br />
Konzertraum mit ihrer enormen<br />
Präsenz zu füllen verstehen.<br />
Das absolute Bonbon jedoch<br />
wird sicherlich die Rückkehr<br />
<strong>de</strong>s an dieser Stelle durch einen<br />
legendären Auftritt gea<strong>de</strong>lten<br />
José González mit seiner Band<br />
Junip sein. Keine drei Jahre nach<br />
seinem Soloauftritt in Dortmund<br />
wird er nun mit Trio-Formation<br />
mehr Rhythmus und Synthesizer<br />
ins akustische Indie-Programm<br />
mischen. Ein begeistern<strong>de</strong>r musikalischer<br />
Trip in<br />
Bereiche, die das<br />
Konzerthaus mit<br />
viel Spannung<br />
und Vorschusslorbeeren<br />
erwarten<br />
dürfte.<br />
DORTMUND,<br />
KONZERTHAUS<br />
— 30.09. MISS<br />
LI, DEAR<br />
READER<br />
— 04.11.<br />
CHILLY<br />
GONZALES<br />
— 21.01.<br />
AGNES<br />
OBEL —<br />
11.05.<br />
JUNIP<br />
— 01.06.<br />
ALEXI<br />
MURDOCH<br />
Miss Li