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126 DAMALS<br />

This Quote's For You<br />

Deutsche Acts <strong>de</strong>r Gegenwart zwischen Zukunft und Zitat<br />

1000 Robota<br />

Zur aktiven Zeit von Bands wie<br />

Fehlfarben und Palais Schaumburg<br />

waren die drei Mitglie<strong>de</strong>r von 1000<br />

Robota nicht einmal geboren. So<br />

wirkt die kalte Wut ihres zuletzt<br />

auf <strong>de</strong>m zweiten Album »UFO«<br />

kompetent nachempfun<strong>de</strong>nen<br />

New-Wave-Punk erst einmal ziemlich<br />

angelesen. Popmusik fehlen<strong>de</strong><br />

Authentizität vorzuwerfen war allerdings<br />

noch nie zielführend.<br />

Fotos<br />

Eine ziemliche Entwicklung haben<br />

Fotos durchgemacht – kein Wortspiel!<br />

Aus <strong>de</strong>utschsprachigem Softrock,<br />

gechannelt via Phoenix, ist<br />

auf <strong>de</strong>m letzten Album »Porzellan«<br />

ein verkrachter Wie<strong>de</strong>rgänger von<br />

The Jesus And Mary Chain gewor<strong>de</strong>n.<br />

Der Albumtitel könnte darauf<br />

hinweisen, wie viel Geschirr bei<br />

<strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit ihrem<br />

ehemaligen Majorlabel zu Bruch<br />

gegangen ist.<br />

Freddy Fischer & His<br />

Cosmic Rocktime Band<br />

Für die einen die beste Tanzkapelle<br />

Berlins, für die an<strong>de</strong>ren so nervtötend<br />

wie <strong>de</strong>r Schlagermuff <strong>de</strong>r<br />

Orthopädischen Strümpfe: Der<br />

Gute-Laune-Sound von Freddy<br />

Fischer flimmert zwischen Soul,<br />

Beat und 70er-Jahre-Sexfilmchen-<br />

Soundtrack. Debile <strong>de</strong>utsche Texte<br />

gibt es gratis dazu.<br />

Kreidler<br />

Die Düsseldorfer Band gibt es bereits<br />

lange genug, dass ihre frühen<br />

Alben selbst als Referenzen dienen.<br />

Die bei<strong>de</strong>n jüngsten Alben<br />

von Kreidler, »Mosaik 2014« und<br />

»Tank«, greifen allerdings weiter<br />

zurück als die eigene Geschichte:<br />

Die stoischen Postrockstücke<br />

zwischen Can und Stereolab sind<br />

die gelungensten Krautrock-Reminiszenzen,<br />

die es für Geld zu<br />

kaufen gibt.<br />

Mucus 2<br />

Der Hei<strong>de</strong>lberger Band war es lei<strong>de</strong>r<br />

nicht vergönnt, viel <strong>de</strong>r Nullerjahre<br />

zu schauen: Sad Rockets, Shindig<br />

Supreme, Kid Charlemagne und<br />

Cannonball Schmitt hatten nicht<br />

bloß tolle Künstlernamen, mit<br />

»Excitation!« nahmen sie einen<br />

famosen, irre lauten Bastard aus<br />

Soul, Blues, Boogie und Rock‘n‘Roll<br />

auf, <strong>de</strong>r ein paar Jahrzehnte zuvor<br />

<strong>de</strong>n Rolling Stones einen gehörigen<br />

Schrecken eingejagt hätte.<br />

206<br />

Spuren von Tobias Levins Proto-<br />

Hamburger-Schule-Band Cpt.<br />

Kirk &. fin<strong>de</strong>n sich im Debüt »Republik<br />

<strong>de</strong>r Heiserkeit« von 206.<br />

Wie Levin fin<strong>de</strong>t Timm Voelker<br />

in seinen Texten <strong>de</strong>utliche Worte<br />

für Deutschland, das Geld und<br />

Mangel <strong>de</strong>sselben, dazu sägen die<br />

Gitarren. Die beste Postpunkplatte<br />

<strong>de</strong>r vergangenen Monate kam aus<br />

Halle an <strong>de</strong>r Saale.<br />

Escapado<br />

Deutschen Screamo gibt es nicht?<br />

Gibt es wohl. Escapado aus Bremen<br />

bedienen sich großzügig bei<br />

90er-Jahre-Hardcore <strong>de</strong>r Sorte<br />

Thursday, mit <strong>de</strong>utschen Texten<br />

als irritieren<strong>de</strong>m Element. Drei Alben<br />

in unterschiedlicher Besetzung<br />

hat die Band vollgeschrien – das<br />

jüngste, »Montgomery Mundtot«,<br />

erschien im vergangenen Jahr auf<br />

Grand Hotel Van Cleef.<br />

Hundreds<br />

Zwar geht <strong>de</strong>m Electropopduo<br />

das Bekiffte <strong>de</strong>s Genres ab, auf<br />

<strong>de</strong>m selbst betitelten Debüt von<br />

Hundreds macht sich <strong>de</strong>r Einfluss<br />

von Massive Attacks düsteren<br />

Trip Hop-Klanglandschaften<br />

<strong>de</strong>nnoch häufiger bemerkbar. Das<br />

Geschwister paar Eva und Philipp<br />

Milner reduziert sich aufs Wesentliche<br />

und zieht, so weit es geht, das<br />

Tempo aus <strong>de</strong>r Musik.<br />

Klee<br />

Auf ihrem zweiten Album »Jelängerjelieber«<br />

klangen die Kölner<br />

Klee so verteufelt nach New Or<strong>de</strong>r,<br />

dass manche Lie<strong>de</strong>r nur knapp am<br />

Plagiat vorbeischrammten. »Unser<br />

Film« ist eine beson<strong>de</strong>rs liebevolle<br />

Hommage, wenn man so will<br />

– allerdings nicht an die Lads aus<br />

Manchester: »Unser Film« gleicht<br />

»Just Like Heaven« von The Cure<br />

mehr als die meisten Coverversionen<br />

dieses Songs.<br />

Mediengruppe<br />

Telekomman<strong>de</strong>r<br />

Auf <strong>de</strong>m Track »Bild dir <strong>de</strong>ine<br />

Meinung« auf <strong>de</strong>m Album »Näher<br />

am Menschen« nannten Florian<br />

Zwietnig und Gerald Mandl ihre<br />

HipHop-Einflüsse beim Namen:<br />

»Die klingen ja wie die <strong>de</strong>utschen<br />

Beastie Boys!« kreischte es in<br />

schönster AdRock-Hysterie, als<br />

sei es Brooklyn 1992.<br />

Mobylettes<br />

Die Band um Huah!-Sängerin Nixe,<br />

die hier unter <strong>de</strong>m Namen Diana<br />

Diamond firmiert, ist seit diesem<br />

Jahr wie<strong>de</strong>r zurück: Die Girlgroup<br />

arbeitet sich mit viel Flitter am Populärsound<br />

<strong>de</strong>r Sechzigerjahre ab,<br />

zwischen Beatmusik und Northern<br />

Soul. Das aktuelle Album »Immer<br />

schlimmer!« ist ein schöner Rückgriff<br />

auf gleich zwei Jahrzehnte: die<br />

erwähnten 60er – und die 90er, in<br />

<strong>de</strong>nen man die Band kennenlernen<br />

durfte.<br />

The Robocop Kraus<br />

Eigentlich aus einem Hardcore-<br />

Umfeld geboren, haben sich The<br />

Robocop Kraus hin zu einer Art<br />

tanzbarem Artrock entwickelt, als<br />

<strong>de</strong>utsche Antwort auf Bands wie<br />

Bloc Party. Mit <strong>de</strong>nen teilt man<br />

Einflüsse wie Gang Of Four o<strong>de</strong>r<br />

Wire, <strong>de</strong>r stu<strong>de</strong>ntische Habitus <strong>de</strong>r<br />

Talking Heads spielt auch gelegentlich<br />

hinein.<br />

Ulrich Schnauss<br />

In Großbritannien ist Ulrich<br />

Schnauss gefragt. Wo es um »Shoegaze«<br />

geht, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

<strong>de</strong>r gebürtige Kieler<br />

seine Finger im Spiel, als Musiker<br />

o<strong>de</strong>r als Produzent. Seine Soloplatten<br />

wie das Debüt »Far Away Trains<br />

Passing By« von 2001 zeugen von<br />

einer tiefen Liebe zu effektbela<strong>de</strong>nem<br />

Langsamrock, wie ihn Ri<strong>de</strong>,<br />

Slowdive o<strong>de</strong>r My Bloody Valentine<br />

spielten.

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