23.11.2013 Aufrufe

Als PDF herunterladen (41.95 MB) - Intro.de

Als PDF herunterladen (41.95 MB) - Intro.de

Als PDF herunterladen (41.95 MB) - Intro.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MORGEN 087<br />

unbeschei<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r ersten Single »Wasted<br />

Party« und einem dreisten Stomper-Diebstahl,<br />

ausgerechnet aus »Thun<strong>de</strong>rstruck« von AC/DC.<br />

Und aus <strong>de</strong>m Link zu dEUS wird auch nur dann<br />

ein Schuh, wenn man <strong>de</strong>n selbstbewussten<br />

Einsatz von kratzigen Synthesizerbässen und<br />

eingebauten Geigenflächen außer Acht lässt.<br />

Dann, ja, dann kommt <strong>de</strong>r Wahnsinn <strong>de</strong>r belgischen<br />

Vorzeigeband ein wenig durch. Aber<br />

auf sich allein gestellt, bieten Vismets doch eher<br />

eine aktualisierte Variante <strong>de</strong>s geschniegelten<br />

Monofon-Rocks <strong>de</strong>r 80er-Jahre, Robert Palmer<br />

und Freun<strong>de</strong> sagen Hallo. Der Schlagzeuger in<br />

konstanter Ekstase, die Tastenfraktion drückt<br />

noch ein paar Presets rein, und Sänger Dan Klein<br />

(Si<strong>de</strong>kick-Info: <strong>de</strong>r Cousin von John Israel von<br />

Ghinzu) versucht mit seinem warmen Timbre<br />

alles zusammenzuhalten. Irgendwie wirkt das<br />

zwischen Großmäuligkeit, Synthie-Liebe und<br />

ein wenig softer EBM dann aber doch hilflos in<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung.<br />

Klaas Tigchelaar<br />

Waters<br />

»Out In The Light«<br />

City Slang / Universal / VÖ 09.09.<br />

reise / Schrammel / Rückkehr<br />

Es wirkt immer so schön<br />

dringlich, wenn am Anfang<br />

einer Band ein En<strong>de</strong><br />

steht. Im Fall <strong>de</strong>r Waters<br />

waren es Port O‘Brien, <strong>de</strong>ren<br />

Beziehungsgefüge keinen<br />

Fortgang mehr zuließ,<br />

weshalb es ihren Frontmann Van Pierszalowski<br />

auf eine Weltreise drängte. In Norwegen fand er<br />

ein paar Kumpels und begann mit ihnen Musik<br />

zu machen. Und das Ergebnis, das er nun unter<br />

<strong>de</strong>m Namen Waters veröffentlicht, klingt – oh<br />

Wun<strong>de</strong>r! – tatsächlich noch besser als die alte<br />

Band. »Out In The Light« ist weniger fragil als<br />

die Port-O‘Brien-Alben, statt<strong>de</strong>ssen wun<strong>de</strong>rbar<br />

schrammeliger Indie-Rock, wie er die 90er<br />

prägte. Dazu kommen das Songwriter-Talent<br />

Pierszalowskis und sein mit <strong>de</strong>r Muttermilch<br />

aufgesogenes Gefühl für Blues und Folk, die das<br />

Album weit über <strong>de</strong>m Durchschnitt platzieren,<br />

das mit »Back To You« sogar einen echten Hit<br />

<strong>de</strong>r Sebadoh-Schule hervorbringt. Mag sein,<br />

dass Port O‘Brien ambitionierter angelegt waren<br />

als Waters und daher so nicht zu ersetzen sind,<br />

dafür wirkt das neue Outfit manifester und<br />

stabiler. Zumin<strong>de</strong>st bis zum nächsten En<strong>de</strong>.<br />

Christian Steinbrink<br />

Winding Stairs<br />

»Surviving Funeral Season«<br />

Make My Day / Al!ve<br />

Spielplatz / Düster-Naiv / Pop<br />

Das Debüt <strong>de</strong>s schwedischen<br />

Duos wur<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>r Pop-Kritik mit Kate<br />

Bush, Goldfrapp, Kristofer<br />

Åström und in diesem Heft<br />

mit <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rländischen<br />

Eurodance-Projekt Loona<br />

verglichen. Die Bandbreite zeigt: Bei <strong>de</strong>n Winding<br />

Stairs ist alles erlaubt. Das gilt auch für<br />

»Surviving Funeral Season«, wenngleich sich<br />

das Album etwas geschlossener und weniger<br />

irre präsentiert. Die Grenze zur Fremdscham<br />

wird seltener überschritten. Es bleibt herzlich<br />

warme und manchmal frickeln<strong>de</strong> Popmusik mit<br />

<strong>de</strong>r lieblichen Stimme von Sängerin Lina Wedin<br />

und einer tollen Instrumentierung durch Piano,<br />

Theremin, Streicher und Synthie-Sounds. So<br />

erschaffen Winding Stairs einen verträumten<br />

Spielplatz, auf <strong>de</strong>m man vieles ent<strong>de</strong>cken kann<br />

und gleich je<strong>de</strong>s Gerät ausprobieren möchte.<br />

Mal düster und intelligent mit Tiefgang, mal<br />

jungfräulich naiv und mit einem breiten Grinsen.<br />

Übrigens auch dabei: eine elektronisch<br />

angehauchte Interpretation von José González‘<br />

Debütsingle »Crosses«. Allein die lohnt schon.<br />

Manuel Czau<strong>de</strong>rna<br />

Zola Jesus<br />

»Conatus«<br />

Souterrain Transmissions / Rough Tra<strong>de</strong> / VÖ 30.09.<br />

Emphase / Pathos / Electropop<br />

Auf <strong>de</strong>n zahlreich kursieren<strong>de</strong>n<br />

Fotos sieht Zola<br />

Jesus aus wie eine <strong>de</strong>m<br />

Tintenkillerfass entsprungene<br />

Cyndi Lauper.<br />

So platinbleich wie pechdüster<br />

zugleich. <strong>Als</strong> Titel<br />

für ihr viertes Album hat sich die 22-jährige<br />

Musikerin, mit bürgerlichem Namen Nika Roza<br />

Danilova, einen Fachbegriff aus <strong>de</strong>r Philosophie<br />

geliehen, <strong>de</strong>r sich – ungebührlich vereinfachend<br />

– mit »Drang« übersetzen lässt und zu<br />

allerlei Spekulationen über metaphysische und<br />

transzen<strong>de</strong>ntale Ebenen ihrer Musik einla<strong>de</strong>n<br />

könnte. Etwas dinglicher gesprochen, ist alles<br />

durchdrungen von Danilovas Gesang: von dieser<br />

kehligen Stimmlage, in <strong>de</strong>r Drama und Emphase<br />

<strong>de</strong>rzeit am besten aufgehoben scheinen (siehe<br />

auch: Austra). Ihre Klagen wer<strong>de</strong>n umrankt<br />

von kantig ausgesägten Keyboard-Flächen und<br />

Streicherarrangements, stolpern<strong>de</strong> Bassdrums<br />

und marschieren<strong>de</strong> Snares kommen aus <strong>de</strong>r Box,<br />

die über allem wehen<strong>de</strong>n Hallfahnen reichen<br />

von hier bis zum nächsten Betonbunker. Wer<br />

dazu jetzt Goth-Pop sagt, darf zur Belohnung<br />

<strong>de</strong>n Restsommer über in <strong>de</strong>ssen Katakomben<br />

Schimmel ansetzen.<br />

Arno Raffeiner<br />

»Spannend, düster, sehenswert« COSMOPOLITAN<br />

Mit Sam Riley, andRea RiSeboRough,<br />

Oscar ® Preisträgerin helen miRRen und John huRt<br />

Auf DVD<br />

und<br />

Blu-ray<br />

STUDIOCANAL GmbH · Neue Promena<strong>de</strong> 4 · 10178 Berlin · www.brightonrock.<strong>de</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!