05. Text Band 5 - Teil 4 - DigiBern
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alein mit denen von Underwalden, sundern mit allen Orten unsrer<br />
Eidgnosschaft volzogen, darin das goetlich wort und ander<br />
notwendig artikel begriffen wurdid, in maassen dass man wissen<br />
möchte, wie man zuosamen stueende. Uf den abscheid hand dis<br />
6 Ort gmachten vertrag anstandswis angestelt, biss iif den Uf- s<br />
6. Mai. fartstag Unseres Hern, was der 6. Meiens, uf denselben von allen<br />
Orten mit [383] voller gwalt wider zuo Baden zuo erschinen, einen<br />
gmeinen frid ganzer Eidgnosschaft, und ouch sunderlich ein<br />
gmeine Vereinbarung um die notwendigen artikel, so den 2 Orten,<br />
Zuerich und Bern, und den V gegen enandren angelegen; da also w<br />
zuo bedenken, dass ein lobl. Eidgnosschaft dardurch wider in ruow<br />
und einigkeit gestelt möchte werden. Harzuo alle Ort verwilligeten;<br />
darum ein grosse hofnung da was, vil guots zeschaffen. 2 ) Als<br />
aber uf benamten tag 2 ) aller Orten boten zuosamenkomen, und<br />
die zwei Ort, Zuerich und Bern, von den obgenanten 6 Orten zuom is<br />
ersten angesucht, nit, wie verabscheidet, von gmeinem friden<br />
zereden, sunder den Underwaldner-vertrag zuozesagen, bestendiglich<br />
antworteten, dem weder zuo- noch abzesagen, sondern anston<br />
zelassen, biss der houptartikel, des gotsworts halb in gemeinen<br />
aemptern, entscheiden wäre, demnach wurdid ring alle spen so<br />
mittenanderen gon — hargegen aber die V Ort zuovorab um den<br />
Underwaldner vertrag Ja oder Nein haben wolten und nit zwo<br />
sachen ineinanderen steken; ouch sich erluetreten, um des Vertrags<br />
willen keinen tag me ze besuchen. Dagegen erluetreten sich<br />
Zürich, fuerzefaren, und Bern, recht zebruchen; und als die V Ort 25<br />
zewissen begerten, gegen wen, wie und warum, und beder Orten<br />
boten antworteten, sich des zuo erofnen keinen bevelch haben,<br />
was aber inen in abscheid geben, woeltids iren obren heimbringer.<br />
— so ward verabscheidet, dass alle sachen in ruowen stilston biss<br />
uof den tag der jarrechnung zuo Baden, dass ouch die 2 Ort indes so<br />
niemand zuo irem glowen Sterken noch ziehen söltid, mit hoher<br />
pit nochmalen, um gmeinen fridens willen gemachten vertrag<br />
') Eidg. Absch. a. a. 0.<br />
2) 6. oder 7. Mai in Baden. Eidg. Absch. IV, 1», S. 168. Unterdessen<br />
hatten noch längere Verhandlungen zwischen Zürich und Bern in der Frage<br />
stattgefunden. Vergl. Stürler, Ref. Akt. II.