05. Text Band 5 - Teil 4 - DigiBern

1528 319
sezt zuom lantvenner der truew Ueli am Urfer, und zuo stathaltern
der truew Hans Schmid, so vor amman gewesen, und also ist der
titel amman da abgangen. Si muosten noch der zit irer friheiten
und lantrecht stil ston und sich an erlowten schuldgerichten
lassen benueegen. Den ghorsamen ward erster vertrag gehalten, 5
aber die unghorsamen muosten zu wider erholeter beschwerd noch
witere straf erwarten.
Die gefangnen ufrueerer zuo Hassle, Inderlappen, Thun und
Bern wurden vast al durch pit und bürgschaft gelediget. Zuo
Bern ward alein Barthlome Trachssel von Inderlappen, des probst w
Trachssels bruoder, zuo fierteilen erkent, durch grosse pit der Eidgnossen,
deren von Strassburg und siner frintschaft uss gnaden
28. Ko?. mit dem schwert gericht uf den 28. tag November. 1 )
Der probst was gon Sanen gewichen, entschuldiget sich und
begert gnad, die im mit pit und buergschaft, doch nit on schwä- 15
cherung sines ze vil riehen libdings, begegnet. Ueli Blüm hat
uf in am seil verjaechen, dass er sich bi'n ufrueerischen gesicheret
hat an der landsgmeind mit semlicher red: er wäre keinem
Luterschen nie hold worden, haete die mes nie gescholten und
wäre von'n hern hindergangen. 20
Die lantfluechtigen und ouch zuo Hassle die froemden, so verzeichnet,
wider ein stat Bern gemeret haten, wurden geschaezt;
bracht zuo Hassle ob 2000 und zuo Inderlappen ob 4000 Ib.
Uss den lantfluechtigen ward Krista Kolb von Luterbrunnen
ergriffen, [IV 228] und als einer, so an erster und letster ufruor 25
vil schuld trug, sine hern kilchendieb und ketzer schalt, ire stat
ze überziehen, ouch kein zins noch zechenden zegeben riet —
schuldiget vast die Grindelwaelder und nämlich vier oft genemte
matzenmeister: Weltin Schmid, Heini Guenschen, Hansen Moser
und Hansen Rieder, hoptman zuo Wissenow — zuo Inderlappen M
getierteilt in nächst jars Meien. Demnach über 1 jar im Meien
ward ergriffen Hans im Sand, ein fuernemer von Hassle, zuo Meiringen
einer stat Bern zuo- und zuo Bern ze fierteilen erkent,
aber uss pit und gnad mit dem schwert gericht, also dass der
') Raths-M. 219, S. 105 und 109.