05. Text Band 5 - Teil 4 - DigiBern

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kaltem, ein richstag gon Spyr beschriben, fürnemlich da des
glowens zwispalt zestillen und widern Türken Wichen widerstand
zuo versorgen. Des ersten halb, — on wuonder, wan der geistlichen
kurfuersten, hern- und betelfuersten, biss-aebt, platenschriber,
5 was wit das mer — ward ein abscheid usstrukt, dass, wiewol k.
Maiestaet, über ir streng Wurmsisch edict, zuo erhaltung gemeinen
lantfridens uf nächsten Spyrischen richstag 1 ) hat zuogeben, dass
ein iede oberkeit biss auf ein concilium oder gemeiner nationalversamlung
des gloubens halb möchte in irer herschaft handien
io und regieren, wie si's gegen Got und k. Maiestaet truewte wol zuo
verantworten — so nun hieruss vil abfals und nuewerung komen,
so sol dis zuogebung forthin andren abgestrikt sin und alle nuewerung
verhueetet werden, und sunderlich so sol etlicher 1er und
sect, so vil die dem hochwuerdigen sacrament des waren fronlibs
15 und büits unseres hern Jesu Kristi zugegen, bi den ständen des
h. richs Tuetscher nation nit angenomen, noch hinfuer zuo predien
gestatet (sin). Desglichen so sollen die aempter der h. mess nit
abgetan, niemands zehoeren verboten, ouch niemand darzuo noch
darvon getrungen werden. Aber wider disen abscheid, als un-
20 tüchtigen und kraftlosen, haben die evangelischen staend, hie von
und an nit on hass «die protestierenden staend» gnempt, ein ofne
protestation ingelegt; und nämlich so hat der kristlich lantgraf von
Hessen, Philips, für sich neben sinen verwanten fuersten, herzog
[449] Johansen, zuo Sachsen kuorfuersten, margraven Goergen von
25 Brandenburg, herzogen zuo Pomern, etc, Ernsten und Frantzen
gebruedern, herzogen zuo Brunschwig und Lüneburg, und fuerst
VVolfgang zuo Anhalt, eine in ofnem truk uf 5. tag Mei lassen 5. Mai.
ussgon, des artikels halb uf 22. tag Aprel gebnem abscheid ganz
widersprechend, als dem lutren gotswort und kristlichem gwisne
so unlidlichen; und denen fielen zuo etlich staet, die sich schon dem
abscheid haten underschriben, als Ougspurg, Frankfurt, Schwaebschhal
und ander.
Item, so ward verabscheidet, dass im rieh niemand den andren
von 's gloubens wegen soelte bekriegen oder begwaltigen,
,) Von 1526.