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titelthema _ Mobile Marketing<br />
»Mobile erscheint komplexer«<br />
Es herrscht Aufbruchstimmung im Mobile Marketing. Sowohl etablierte Unternehmen als<br />
auch neue Player probieren sehr viel aus. Nicht immer mit Erfolg. acquisa sprach mit Heike<br />
Scholz, Grün<strong>de</strong>rin von »Mobile Zeitgeist«, über die aktuellen Entwicklungen in diesem Feld.<br />
Interview _ Markus Singer<br />
acquisa: Frau Scholz, es scheint so, als<br />
seien viele Unternehmen in Sachen<br />
Mobile Marketing noch zurückhaltend.<br />
Ist das tatsächlich so?<br />
Heike Scholz: Es ist sehr unterschiedlich.<br />
Es gibt Branchen, die sind ausgesprochen<br />
rührig, zum Beispiel die Verlagsbranche<br />
– wobei Fach- und Buchverlage noch etwas<br />
zurückhalten<strong>de</strong>r sind. Bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Medienunternehmen hat sich auch<br />
sehr viel getan, zum Beispiel in Sachen<br />
Social TV. Auch <strong>de</strong>r Bankensektor wacht<br />
langsam auf, wobei die aus meiner Sicht<br />
interessantesten Apps nicht von <strong>de</strong>n<br />
klassischen Unternehmen kommen,<br />
auch wenn Sparkasse, Postbank, Paypal<br />
& Co. die Apps mit <strong>de</strong>n höchsten Downloadzahlen<br />
auf I-OS und Android liefern.<br />
Im Mobile Marketing wird also sehr viel<br />
versucht. Nicht alle diese Angebote wer<strong>de</strong>n<br />
überleben – wie immer in jungen<br />
Märkten. Das ist auch eine Geduldsfrage,<br />
sowohl für die Start-ups als auch<br />
die Investoren. Insgesamt wür<strong>de</strong> ich mir<br />
wünschen, dass wir mehr sehen.<br />
acqusia: Wo liegen die Probleme?<br />
Scholz: Viele Unternehmen sind noch<br />
sehr mit Social Media beschäftigt. Es<br />
mailingtAGE 2013<br />
»Crossmedialog erleben«<br />
Heike Scholz ist eine <strong>de</strong>r<br />
Referentinnen auf <strong>de</strong>r Crossmedia<br />
Area <strong>de</strong>r Mailingtage. Ihr Thema:<br />
»Dialogmarketing goes mobile – so<br />
gehen Sie mit«. Neben Scholz wer<strong>de</strong>n<br />
unter an<strong>de</strong>rem auch Jeff Jarvis, Klaus<br />
Eck, Walter Plötz, Harald Fortmann und<br />
Dr. Hans-Georg Häusel referieren.<br />
Termin: 19. und 20. Juni 2013<br />
Ort: Messezentrum Nürnberg<br />
Veranstalter: Nürnberg Messe<br />
Tickets: 1-Tages-Ticket: EUR 27,00<br />
(Tageskasse EUR 32,00), 2-Tages-<br />
Ticket: EUR 39,00 (Tageskasse<br />
EUR 44,00). Alle Preise inkl.<br />
Mehrwertsteuer.<br />
p<br />
www.mailingtage.<strong>de</strong><br />
»Wir Deutschen zahlen schon nicht mit<br />
Kreditkarte, warum sollten wir jetzt mit<br />
<strong>de</strong>m Handy bezahlen?«<br />
p<br />
ist erstaunlich, wie viel in <strong>de</strong>n Firmen<br />
noch mit Social Media und Online-<br />
Marketing allgemein gerungen wird.<br />
Außer<strong>de</strong>m erscheint Mobile ungleich<br />
komplexer. Es gibt viele verschie<strong>de</strong>ne<br />
Endgeräte, Betriebssysteme, Rechenleistungen<br />
etc. Das ist nicht so leicht wie<br />
beim Desktop, wo man sich als Werber<br />
einfach auf drei, vier Browser einstellt.<br />
Und natürlich wird schnell die Frage gestellt:<br />
Wann kriege ich mein Geld wie<strong>de</strong>r?<br />
Das ist ein bisschen wie bei Social<br />
Media. Eine Marke, die nicht dort ist, wo<br />
die Menschen sind, macht einen Fehler.<br />
die Branchen, die traditionell viel Geld<br />
für Werbung ausgeben?<br />
Scholz: Mobile Advertising ist wie<strong>de</strong>r etwas<br />
an<strong>de</strong>res. Da sind die Automobilhersteller<br />
vorne dabei, und natürlich auch<br />
die Telekommunikationsunternehmen.<br />
Auch die FMCG-Produzenten sind hier<br />
schon sehr rührig. O<strong>de</strong>r Unternehmen<br />
wie die Lufthansa. Da wird nicht geschlafen.<br />
Aber auf <strong>de</strong>n großen Shift <strong>de</strong>r Budgets<br />
warten wir noch. Das ist noch nicht<br />
in <strong>de</strong>n Köpfen <strong>de</strong>r Entschei<strong>de</strong>r, wird aber<br />
kommen. Und <strong>de</strong>r Erfolg ist bei Maßnahmen<br />
in Mobile auch gut messbar.<br />
acquisa: Wie absatzorientiert kann<br />
Mobile Marketing sein?<br />
Scholz: Das Smartphone hat ja <strong>de</strong>n Vorteil,<br />
dass es portabel ist und weiß, wo<br />
es sich befin<strong>de</strong>t. Wir können die Leute<br />
also bei spontanen Kaufentscheidungen<br />
kriegen. Das kann dann auch zu Kaufimpulsen<br />
führen. Google hat im Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r mobilen Suche – natürlich<br />
– interessante Untersuchungen<br />
gemacht. Es wur<strong>de</strong> herausgefun<strong>de</strong>n, dass<br />
rund 40 Prozent <strong>de</strong>r Leute eine Entscheidung<br />
treffen, wenn sie bei <strong>de</strong>r Suche<br />
auf ihrem mobilen Endgerät Werbung<br />
sehen. Die Reaktion erfolgt aber nicht<br />
immer über <strong>de</strong>n Mobile-Kanal, son<strong>de</strong>rn<br />
die Kun<strong>de</strong>n wechseln <strong>de</strong>n Kanal, weil die<br />
mobilen Angebote oft noch nicht ausgereift<br />
sind. Lei<strong>de</strong>r wird Mobile vielfach<br />
noch als kleiner Online-Screen gesehen<br />
und dadurch völlig falsch eingesetzt.<br />
Und Mobile ist einfach Alltag für sehr<br />
viele Menschen. Die Branchen, die hinterher<br />
hinken, tun sich keinen Gefallen.<br />
acquisa: Und wie sieht es beim Mobile<br />
Advertising aus? Wie verhalten sich<br />
acquisa: Wie viele User reagieren<br />
eigentlich auf Mobile Ads? Wie muss<br />
Mobile Marketing aussehen, damit die<br />
User nicht zum Werbeblocker greifen?<br />
Da gibt es ja Bemühungen von Seiten<br />
<strong>de</strong>r Hersteller, <strong>de</strong>ren Nutzung einzuschränken<br />
…<br />
22 www.acquisa.<strong>de</strong> 06/2013