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meinungsmacher<br />
fÜR MEHR vERSTÄNDNIS WERBEN<br />
Neulich in einem Meeting von Marketing und Vertrieb: »Habt Ihr<br />
in <strong>de</strong>n Werbebroschüren für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n XY auch wirklich darauf<br />
geachtet, die Bedürfnisse von <strong>de</strong>ssen Kun<strong>de</strong>n abzubil<strong>de</strong>n«, fragt<br />
<strong>de</strong>r Key-Account-Chef in die Run<strong>de</strong>. <strong>Als</strong> Antwort erhält er ungläubiges<br />
Staunen und Schweigen.<br />
In <strong>de</strong>r Theorie dürfte eine enge Kooperation von<br />
Sales und Marketing wohl inzwischen an <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />
sein – schließlich verschenken viele<br />
Unternehmen gera<strong>de</strong> hier Potenzial. In <strong>de</strong>r Praxis<br />
fehlt es dann allerdings an klaren Regelungen, die<br />
die Zusammenarbeit vernünftig organisieren. Man<br />
re<strong>de</strong>t aneinan<strong>de</strong>r vorbei und schiebt sich bei Erfolglosigkeit<br />
Eine genauere Betrachtung legt die Vermutung nahe, dass es im<br />
Marketing oft am Verständnis dafür fehlt, wie die Kun<strong>de</strong>n die Produkte<br />
zur Erreichung ihrer Ziele o<strong>de</strong>r zum Lösen ihrer Probleme<br />
verwen<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Regel beschränken sie sich darauf, die Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>r Produkte zu beschreiben. Welche Auswirkungen ein<br />
Produkt o<strong>de</strong>r eine Dienstleistung auf die Wertschöpfung<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Kun<strong>de</strong>nunternehmens hat – also<br />
<strong>de</strong>r Aspekt, <strong>de</strong>r die Entschei<strong>de</strong>r am meisten interessiert<br />
– wird in <strong>de</strong>n wenigsten Broschüren berücksichtigt.<br />
Dabei steht in mo<strong>de</strong>rnen Vertriebsprozessen die<br />
Aufgabe <strong>de</strong>s operativen Marketings am Anfang <strong>de</strong>s<br />
Verkaufzyklus. Fe<strong>de</strong>rführend sollten sie <strong>de</strong>n Verkauf<br />
gegen seitig <strong>de</strong>n schwarzen Peter zu. Klaus Dietzel, mit Aussagen über Anwendungen <strong>de</strong>r Produkte unter-<br />
Redakteur acquisa,<br />
Das Problem verstärkt sich dadurch, dass in vielen<br />
klaus.dietzel@<br />
stützen und <strong>de</strong>m Vertrieb eine Palette von Kun<strong>de</strong>n-<br />
Organisationen die Aufgaben <strong>de</strong>s Marketing acquisa.<strong>de</strong><br />
szenarien zur Verfügung stellen, in<strong>de</strong>m sie die Fragen<br />
we<strong>de</strong>r genau <strong>de</strong>finiert, noch zu bewerten sind. Am <strong>de</strong>utlichsten<br />
wer<strong>de</strong>n diese Versäumnisse im Bereich von Werbematerialien<br />
aus <strong>de</strong>n Unternehmen. Viele Studien sind in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren zu <strong>de</strong>m Ergebnis gekommen, dass diese in <strong>de</strong>r<br />
Mehrzahl ohne Einbindung <strong>de</strong>s Vertriebs realisiert wur<strong>de</strong>n. Wie<br />
möglicher Geschäftsziele <strong>de</strong>r potenziellen Käufer beantworten.<br />
So wird von Anfang an eine unterstützen<strong>de</strong> Kommunikation über<br />
alle Trägermedien erreicht. Der Verkauf wie<strong>de</strong>rum ist gefor<strong>de</strong>rt,<br />
fortlaufend Feedback zur Feinabstimmung zu geben. Damit in<br />
Meetings zwischen Marketing und Vertrieb nicht Schweigen<br />
kann das sein, wo doch <strong>de</strong>r Vertrieb das Ohr am Markt hat? herrscht, son<strong>de</strong>rn ein echter Dialog. • ]<br />
Frauen an die Macht – auch ohne Quote<br />
In Deutschland gibt es <strong>de</strong>rzeit mehr<br />
als 41 Millionen Erwerbstätige – und<br />
nur 16 Millionen verkaufte Berufsunfähigkeitspolicen<br />
(BU). Eine große<br />
Heraus for<strong>de</strong>rung und eine noch größere<br />
Chance für <strong>de</strong>n Vertrieb in <strong>de</strong>r<br />
Versicherungsbranche. Aber woran liegt<br />
das ganz konkret? An einem zu hohen<br />
Preis, am harten Wettbewerb, an Verbraucherschützern<br />
o<strong>de</strong>r Maklern? »Ein<br />
bisschen was von allem«, sagen die<br />
Experten <strong>de</strong>s Roundtable <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />
»Das Investment« in <strong>de</strong>r aktuellen Juni-<br />
Ausgabe. Demnach falle es manchen<br />
Deutschen immer noch schwer, hun<strong>de</strong>rt<br />
Euro für einen Schutz auszugeben, bei<br />
<strong>de</strong>m sie vielleicht doch keine Leistung<br />
erhalten. »Doch das Bewusstsein für die<br />
Wichtigkeit <strong>de</strong>r Arbeitskraftabsicherung<br />
nimmt beständig zu«, so das hoffnungsvolle<br />
Fazit <strong>de</strong>r Assekuranz.<br />
Über eine neue Frauen be we gung berichtet<br />
das »manager magazin« in seiner<br />
Juni-Ausgabe. Demnach stehen di versen<br />
IT-Start-ups inzwischen Frau en vor.<br />
Das Hamburger Wirtschaftsmagazin<br />
zeigt, wie weib li che Füh rungs fi gu ren<br />
ganz ohne Quo te Karriere machen –<br />
etwa Lea-So phie Cra mer vom Ero tik versen<br />
<strong>de</strong>r Amo re lie: Erst BWL-Studium in<br />
Mannheim, dann Kurzstation beim Topberater<br />
Boston Cosulting, schließlich<br />
Bliztzkarriere im Internetgeschäft. Mit<br />
23 Jahren stieg Cramer auf zur Co-Chefin<br />
<strong>de</strong>s Rabatt-Gutschein-Potals Groupon<br />
in Japan und herrschte über 800 Mitarbeiter,<br />
fast nur Männer. »Das haben die<br />
Japaner nur akzeptiert, weil ich Auslän<strong>de</strong>rin<br />
bin«, sagt die Geschäftsfrau gegenüber<br />
<strong>de</strong>n Journalisten aus Hamburg.<br />
»Lady kracher« be titeln diese ihre Home-<br />
Story über die Start-up-Unternehmerin,<br />
die ihre neue Firma Amorelie zu einer<br />
Art Beate Uhse für die Generation Y aufbauen<br />
will – mit Kunstobst o<strong>de</strong>r Quietscheentchen<br />
als Sexspielzeug.<br />
Klaus Dietzel, Redaktion acquisa,<br />
klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />
06/2013 www.acquisa.<strong>de</strong> 79