Wissenschaftliche Arbeitsgruppe - Katholisch.de
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an American - inspired attempt to <strong>de</strong>fuse popular protest, paradoxically, in the<br />
local context, it may read as a form of resistance to the dominant minority and<br />
the dominant theology within the church and community“ (Caplan 1989:173-<br />
174).<br />
Die großen Bemühungen <strong>de</strong>r westlichen Evangelikalen, die Bibel - o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st Teile davon - in alle<br />
lokalen Sprachen <strong>de</strong>r Welt zu übersetzen und ein zweisprachiges Unterrichtssystem zu betreiben, haben<br />
einige Sprachen vor <strong>de</strong>m Verschwin<strong>de</strong>n gerettet. In Chimborazo z.B. wur<strong>de</strong> Quechua oft während <strong>de</strong>r<br />
Kulte, im Radio und bei an<strong>de</strong>ren kulturellen Tätigkeiten von <strong>de</strong>n Missionaren benutzt. Dadurch kam es zu<br />
einer Wie<strong>de</strong>raneignung und Wie<strong>de</strong>rbelebung dieser Sprache, die sonst vom Aussterben bedroht gewesen<br />
wäre. Zwischen 1979 und 1983 spielte <strong>de</strong>r Verein <strong>de</strong>r zweisprachigen Schullehrer aus Chimborazo eine<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle bei dieser Rettungsaktion (Muratorio 1981:520, 1983; Santana 1987:100). Freilich sind<br />
die Missionare keine Anthropologen und haben sich bis vor kurzem nicht für die Erhaltung <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r<br />
Eingeborenen engagiert. Im Gegenteil, ihre strengen Normen und ihr Verbot <strong>de</strong>r fiestas und an<strong>de</strong>rer<br />
traditioneller Feierveranstaltungen haben zu einer „Zerstörung kultureller Symbolgefüge“ geführt (Rohr<br />
1991, Lewis 1991). Dennoch konnten sie indirekt das Selbstbewußtsein einiger indios stärken. Selbst <strong>de</strong>r<br />
Sektengegner Heinz Schulze mußte zugeben, daß:<br />
„Indianerführer im peruanischen Amazonasgebiet, die durch die Schule <strong>de</strong>r<br />
Wycliffe-Bibelübersetzer gegangen sind, ,trotz<strong>de</strong>m‘ eine ganz wichtige<br />
politische Arbeit im Sinne einer Selbstorganisierung <strong>de</strong>r Indianer machen“<br />
(Schulze 1987:8).<br />
Wenn Elisabeth Rohr meint, die evangelikalen und pfingstlichen Gemeinschaften wür<strong>de</strong>n die Eingeborenen<br />
lediglich einer kulturellen Kolonisierung unterwerfen und die nordamerikanische „Coca-Cola-<br />
Kultur“ durchsetzen, scheint sie zu übersehen, daß viele dieser Bewegungen autochthone Gemeinschaften<br />
bil<strong>de</strong>n, die nur unregelmäßige Kontakte zu weißen Missionaren pflegen. Selbst in Gemeinschaften mit einer<br />
Mutterkirche im Ausland wie <strong>de</strong>n Assemblies of God bleiben die einzelnen Kongregationen relativ autonom:<br />
Obschon die Inhalte für die Sonntagsschulen zentral in <strong>de</strong>n USA erstellt wer<strong>de</strong>n, sind in Brasilien,<br />
<strong>de</strong>m ausgewiesenen Beobachter Walter Hollenweger zufolge, die Grenzen zwischen <strong>de</strong>n „freien<br />
Pfingstgemein<strong>de</strong>n“ und <strong>de</strong>n Assembléias <strong>de</strong> Deus ( Assemblies of God) fließend. Hollenweger bemerkt:<br />
„Die Kirchenorganisation [<strong>de</strong>r Assembléias <strong>de</strong> Deus] ist eine merkwürdige<br />
Mischung zwischen freiem Kongregationalismus und Übernahme bestimmter<br />
Funktionen durch die Zentrale“ (Hollenweger 1969:86 u. 106).<br />
Die bolivianischen aymarasprachigen Adventisten fin<strong>de</strong>n nach Juliana Ströbele-Gregor in <strong>de</strong>n<br />
adventistischen Glaubenselementen tradierte Denkmuster wie<strong>de</strong>r - <strong>de</strong>n Messianismus, das Verhältnis <strong>de</strong>s<br />
Menschen zu übernatürlichen Mächten, die Traum- bzw. Visionen<strong>de</strong>utung und bestimmte rituelle<br />
Handlungen. Trotz ihrer Ablehnung <strong>de</strong>r Aymara-Tradition bleiben sie außer<strong>de</strong>m unbewußt im magischen<br />
Denken verhaftet (Ströbele-Gregor 1988:150-160 u. 273-278). Juliana Ströbele-Gregor hebt hervor, daß:<br />
„die Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Bruch mit <strong>de</strong>r eigenen Kultur nicht <strong>de</strong>rart umfassend<br />
vollziehen, wie die neue Religion es for<strong>de</strong>rt - und wie <strong>de</strong>r einzelne es selbst<br />
behauptet. Und dies ist [...] aufgrund von Ähnlichkeiten in <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>s<br />
metaphysischen Denkens, sowie Überstimmungen bei wesentlichen ethischen<br />
Werten und Normen möglich“ (Ströbele-Gregor 1988:289).<br />
Schließlich will in einigen Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r radikale bibelfundamentalistische Glaube eine Antwort auf die<br />
Verbreitung und das Erstarken <strong>de</strong>s Islams sein. „Der Spiegel“ erklärte die Zuwendung zu <strong>de</strong>n Pilzkirchen in<br />
Nigeria unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Verbitterung, die unter <strong>de</strong>n Christen herrscht, weil Moslems die Schlüsselpositionen<br />
im Staat besetzen:<br />
„Der Präsi<strong>de</strong>nt, General Ibrahim Babangida, schockierte seine christlichen<br />
Untertanen (fast die Hälfte <strong>de</strong>r Bevölkerung), als er Nigeria zum Mitglied <strong>de</strong>r